Klassenfahrt genial, #nicht. Ich hatte null Bock, auf Klassenfahrt zu gehen und dann hat mir Marie gestern auchnoch geschrieben, dass sie nicht mit kann. Ich war schon drauf und dran auch nicht mitzufahren, aber dafür hatte es zu viel gekostet. Eine Woche werde ich schon überleben.Heute Morgen bin ich in meinen grauen Nike Hoddie geschlüpft, dazu eine schwarze Leggins und meine Haare hab ich offen gelassen. Ich schnappte mir meinen Koffer und meinen Rucksack und lief runter zu meinem Auto.
Je näher ich der Schule kam, desto öfter kam mir der Gedanke, einfach umzudrehen.
Wie konnte mich Marie einfach alleine lassen.
Besonders setzte mir aber zu, dass James mitkommen würde. Er hat mich nach dem Vorfall letztens zwar noch ein paar Mal, als wir ungestört waren, gefragt, ob alles okay sei. Ich habe immer genickt und er ließ es dabei, aber mehr redeten wir auch nicht.Ich sah die Schule und der Bus, der uns zum Flughafen bringen würde, stand auch schon da. Zwei Stunden Bus und nochmal über zwei Stunden mit dem Flugzeug, na toll. Ich war aber ein wenig froh, dass wenigstens zwei junge Lehrer dabei waren. Vielleicht wird es dann nicht all zu langweilig.
Ich fuhr vor und in meinem Radio lief ganzschön laut -Naive von The Kooks-.
Ich machte den Motor aus, schnappte mir mein Zeug und schloss ab. Langsam bahnte ich mir den Weg durch die Menschenmassen zu dem Bus.Viele Eltern standen um den Bus und verabschiedeten sich von ihren Kindern.
Meine Mam hat mich nach dem Unfall jeden Tag angerufen und gestern hat sie mir dann noch viel Spaß gewünscht.Und dann sah ich ihn, James.
Er stand dort, mit seiner schwarzen Jeans und dem grauen
T-Shirt, auf dem ich vor vielen Nächten geschlafen hab. Ich hab ihn noch nie hier in der Schule mit Freizeitklamotten gesehen, außer natürlich im Sportunterricht. Trotzdem sah er zum Anbeißen aus.
Sein Haar war nicht wie sonst, perfekt gestylt, sondern war ein bisschen wild verstrubelt und das stand ihm ungemein gut. Verdammt Sophie!
In seiner Hand hielt er die Anwesenheitsliste. Mein Koffer gab ich dem Busfahrer und ging dann auf ihn zu, um mich anzumelden.
Meine Hände waren schweißnass, als ich sah, dass seine Muskeln noch intensiver waren. Hat er in letzter Zeit mehr trainiert?
„Guten Morgen, Mr. Beaufort". Ich lächelte ihn an und versuchte vergeblich ihm nicht in die Augen zu sehen. Als er mich sah, begangen sie sofort ein wenig dunkler zu werden.
„Guten Morgen, Sophie", sagte er mit einem leichten Lächeln im Gesicht. „Sind wir vollzählig, James?", kam es von weiter hinten. Ich drehte mich um und entdeckte Mrs. Schmidt. Sie kam auf James zu und lächelte ihn schüchtern an. „Ja Amy, wir sind vollzählig.".
Sie heißt also Amy.
Aha...
Mrs. Schmidt hat sich die Haare geschnitten, ein Bob mit Pony, er passte zu ihren roten Haaren.
Als James sie kurz anlächelte wurde sie sofort rot. Werd jetzt ja nicht eifersüchtig!
Mittlerweile saßen schon alle im Bus, es war nur noch bis vorne ein Platz frei. Toll, die ganze Zeit entweder neben Frau Schmidt, oder James sitzen. Ich hatte keine Ahnung, was mir lieber war. Ich zog mir meine Kapuze ins Gesicht und steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren. -Way Down We Go von KALEO- lief an.
Der Sitz war unbequem und ich hasste Busfahrten.
Marie, warum zum Teufel hast du mich alleine gelassen?! Natürlich wusste ich wieso, sie hat ein immens wichtiges Praktikum in irgendeiner Kanzlei.
Und Logan? Der war ein wenig sauer auf mich, weil ich einfach von der Party weggegangen war. Ich kann ihn verstehen, immerhin konnte ich ihn ja nicht mal den wahrenGrund erzählen, warum ich damals wirklich weg gegangen bin, oder besser gesagt mit wem.Ich spürte eine Hitze neben mir, natürlich musste sich James neben mich setzen. Warum quält er mich so? Als das Lied -Presence von Petit Biscuit- anlief, schloss ich meine Augen und schlummerte ein bisschen vor mir hin.
Draußen war es immer noch ein wenig dunkel und ich musste heute so früh aufstehen. Ich lehnte mich gegen die Fensterscheibeund meine Auge vielen zu.Durch ein Ruckeln des Busses wurde ich wach. Doch mein Kopf lag nicht mehr an der Fensterscheibe, sondern auf einer Schulter.
Seiner Schulter.
Ich schreckte sofort hoch, er musterte mein Gesicht und lachte leise. „Äh.. Sorry... Ich wollte nicht...", ich stotterte wie eine Bekloppte.
Er lächelte. „Schon gut". Ich sah rüber zu Mrs. Schmidt, die mich auch anlächelte.
Oh mein Gott, war mir das unangenehm. Ich lief rot an, wie eine Tomate. „Was hörst du?", fragte er mich auf einmal. Sein Ernst, Smalltalk, jetzt auf einmal? "Ähm...", ich sah auf mein Handy. „Should I Stay or Should I Go", sagte ich dann, ein bisschen verunsichert. „Du hörst -The Clash-?", fragte er überrascht. „Ja, ab und zu... Ich stehe nicht so auf die Musik von heute...", er lächelte wieder.
Hör verdammt nochmal auf, mich so anzusehen. „Ich auch nicht.", sagte er und sein Augen erforschten mein ganzes Gesicht.„Ich auch nicht.", unterbrach Mrs. Schmidt die Stille. Sie wollte anscheinend James in ein Gespräch verwickeln, doch der sah sie nicht
mal an. Sein Blick lag nur auf mir. „Und was sonst noch?", fragte er auf einmal weiter, wieder nur an mich gerichtet. „Ich äh... Ich höre gern Queen, ich vergöttere die Rolling Stones, ich höre aber auch gerne Linkin Park und RY X... meine Musik ist vielseitig, manchmal höre ich auch Jazz oder sowas.". Seine Augen fingen an zu glänzen. Wie sollte ich das deuten?
„Und Sie?", fragte ich verunsichert. Er schien kurz zu überlegen. „Bei den Rolling Stones und Queen kann ich mich auf jeden Fall anschließen, auch RY X und Jazz ist toll, doch Linkin Park sagt mir nichts.".
Meine Augen wurden groß. Ist das sein Ernst? Er kennt Linkin Park nicht? Ich fing leicht an zu lachen. „Was ist so lustigt?".
„James, das ist jetzt wirklich traurig", warf Mrs. Schmidt ein. Er guckte kurz zu ihr und dann wieder zu mir. „Sehen Sie, sogar Mrs. Schmidt kennt die Band. Mich wundert es wirklich, dass Sie die nicht kennen. Wollen sie mal hören?".
Sein Lächeln war ehrlich und rein. Er zuckte mit den Schultern „Klar", sagt er und ich gab ihm meine Kopfhörer und spielte das Lied -New Divide- an.
Ich konnte mir ein Grinsen einfach nicht verkneifen. Er wippte leicht zur Musik mit, anscheinend gefällt ihm, was er hört.
Er fing an zu lächeln und zeigte mir einen Daum hoch.
Es gefällt ihm tatsächlich!Als das Lied vorbei war, gab er mir meine Köpfhörer wieder. „Gefällt mir", sagt er. „Hätte mich gewundert, wenn nicht.". Tatsächlich unterhielten wir uns die gesamte Fahrt über Musik und Serien.
Seine momentane Lieblingsserie ist Suits, wir waren beide Serienfanatiker.
Mrs. Schmidt versuchte ab und zu mit ins Gespräch zu gelangen, aber vergebens. James löcherte mich nur so mit Fragen.
Lieblingsfilm, Lieblingslied, worauf ich keine Antwort wusste, da ich so vieles mag. Was meine Lieblingsstadt ist und so weiter. Es machte mir richtig Spaß, ihm das alles zu erzählen, so erfuhr ich auch einiges über ihn. Er liebt New York und will unbedingt mal wieder dorthin, wenn er Zeit hat. Egal, was ich für eine Stadt nannte, er war schon da. Es war erstaunlich, was er schon alles gesehen hatte.
Als wir am Flughafen ankamen, endete unser Gespräch leider.
Auch am Flughafen war es langweilig.
Im Flugzeug saß ich neben irgendeinem fremden Mann. James dagegen saß vor mir, neben Mrs. Schmidt/Amy. Sie redete den ganzen Flug lang auf ihn ein. Ich denke, sie hat versucht dieselbe Konversation zu betreiben, wie wir im Bus, doch James blockte höflich immer wieder ab.
Der Flug ging tatsächlich schneller vorbei, als angenommen.
Auf der Fahrt ins Hotel saß ich diesmal neben Mrs. Schmitd, sie redet wieder nur mit James.
Als wir ankamen, regnete es. Toller Start.
Trotzdem war es sehr warm und der Geruch nach Regen lag in der Luft.
Ich liebe das.
Ich lehnte mich zurück, hörte Musik und schaute nach draußen. Ich bin gespannt, was alles auf der Klassenfahrt passieren wird.
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TEACH ME
Romance❗️„Attention! Das Buch ist mein erstes Werk. Kann Grammatik- sowie Logikfehler enthalten! (Geschrieben als ich 14 Jahre war.)"❗️ Sophie ist 19 Jahre alt. Durch ein Stipendium, kann sie ihren Abschluss an einer Privatschule machen. Dort ist vieles an...