24 | ~wiedersehen~

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Etwas kitzelt über mein Gesicht. Fliege?
Nein.
Oh mein Gott, eine Spinne?
Nein.
Vielleicht eine Feder?
Auch nicht.
Als ich verschlafen versuche meine Augen zu öffnen, sehe ich wie James sachte meine Gesichtszüge nachfährt.
„Du bist so wunderschön.", murmelt er vor sich hin.
Bei seinen Worten erröte ich leicht.
Ein Lächeln zierte seine Lippen. Nein.
Er ist wunderschön.
Ich schmiege mich noch näher an ihn. Sauge alles in mich auf. Sein Geruch, seine wärme, seine Stimme, und seine... Liebe?
Das was ich gestern gesagt hab, meine ich so und bereue es auch nicht gesagt zu haben.
Ich liebe ihn und es macht mir auch nichts aus das er es nicht erwidert hat.
Vielleicht, sagt er es mir irgendwann, wenn er sich dafür bereit fühlt, wenn er überhaupt so fühlt.
Bis dahin werde ich warten.
„Guten Morgen", nuschle ich an seiner Brust.
„Wie hast du geschlafen?", fragt er mich. „Wie ein Baby."
Er lacht leise. „Das freut mich. Ich auch.", ich lächle ihn an.
„Hast du Hunger?"
Ich hatte gerade überhaupt keinen Elan dafür aufzustehen und Hunger verspürte ich auch nicht. „Nein. Eigentlich... würde ich weiter hier mit dir im Bett rum dösen.", gab ich zu.
Er grinste, „Nichts lieber als das.".

Wir lagen bestimmt noch über eine Stunde im Bett und redeten über alles mögliche.
Bücher, Reisen, Filme und so weiter. Doch irgendwann klingelte James Handy.
Er ging ran.
„Freddy? Alles klar bei dir?"
Sein Blick war fokussiert und er hat sich leicht aufgerichtet, trotzdem lag ich noch immer in seinem Arm. „Wie meinst du das?", fragte James.
Ich konnte die andere Stimme nicht hören, wusste aber, dass es wichtig ist.
„Heute?", er stöhnt genervt auf. „Wann und wie lange?"
„Was?", jetzt klang er ein wenig verärgert. „Was genau hat er dir gesagt?"
Er fährt sich mit der freien Hand übers Gesicht.
„Na schön, nur dieses eine mal."
„Wir sehen uns, bis dann Freddy.", damit legte er auf. Stirnrunzelnd sah ich ihn an.
Er gab mir ein Kuss und rutschte wieder ins Bett.
„Es tut mir so unendlich leid, aber ich kann heute Abend nicht mitkommen.", sagt er.
Traurigkeit überschüttet mich.
Ich hatte mich ehrlich gefreut ihn meiner Familie vorzustellen. Und um ehrlich zu sein, hab ich mich gefreut Lauras Gesicht zu sehen, wenn ich mit meinem Freund komme.
„Wieso nicht?", er fuhr sich durch seine zerwühlten Haare.
„Freddy, ein Mitarbeiter von meinem Vater, muss etwas wichtiges mit mir besprechen. Er würde nicht anrufen, wenn es nicht dringend wär.", er sah mich entschuldigend an.
„Okay"
„Es tut mir wirklich leid Kleines." Ich lächelte ihn schwach an.
„Ist wirklich ok, zwar hätte ich mich gefreut dich meiner Familie vorzustellen, aber ich kann dich verstehen. Wir holen das einfach wann anders nach."
Ich küsste ihn keusch auf die Wange.
„Auf jeden Fall Pancake."
Ich kicherte.
„Pancake? Ernsthaft?", er zuckte mit den Schultern und lacht. „Okay Teddy", diesmal küsste ich ihn auf die Lippen.
Er grinste in den Kuss hinein und intensivierte ihn.
Wir rollten uns immerzu hin und her, während wir uns ungestüm küssten.
Seine und meine Hände gingen auf Wanderschaft und immer wieder versucht er mich zu kitzeln.
Immer wieder musste ich laut los lachen und er Stimmte immer mit ein.
Gott ich liebe diesen Mann so sehr, dass es schon wieder weh tut.

Nach gefühlt Stunden lösten wir uns wieder von einander.
„Wir sollten vielleicht mal aufstehen.", sagt James, aber lässt den Blick nicht von meinen Lippen.
„Sollten wir?", fragte ich, auch fokussiert auf seine Lippen. „Sollten wir nicht?"
„Auf kein Fall", erwiderte ich und wir vielen wieder übereinander her.

Ich weiß zwar nicht wie, aber irgendwann haben wir es dann doch aus dem Bett geschafft. Mittlerweile ist es schon mittag und die Sonne scheint. Wir haben sogar was gegessen, waren bei mir und ich habe mich zurecht gemacht, Sachen gepackt und er hat darauf bestanden mich zum Zug zu bringen.
Jetzt standen wir hier und warteten. Es schmerzte zu wissen, ihn heute nicht wieder zu sehen. Zwar hat er gesagt, dass er morgen vorbei kommt, aber das fühlte sich wie eine verdammte Ewigkeit an.
Langsam kommt der Zug angerollt und ich schultere meine große Tasche.
Ich schlang meine Arme um James Hals und küsste ihn. Seine Arme schlangen sich um meine Taille und er hob mich leicht hoch. Eigentlich wollte ich mich garnicht mehr von ihm lösen. Nein.
Ich hätte ewig weiter machen können, egal ob wir in der Öffentlichkeit sind, oder nicht. Irgendwann fing die Bahn an zu klingeln und ich löste mich von ihm.
Keiner sagte etwas und ohne mich nochmal um zu drehen, verschwand ich in der Bahn.
Er stand noch da, bis ich verschwunden war. Ich machte es mir auf einem Platz bequem, hörte Musik und las ein Buch.

TEACH MEWhere stories live. Discover now