11 | ~Hotel~

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Als wir am Hotel ankamen, staunte ich nicht schlecht, es hat wirklich Vorteile, in einer Privatschule zu sein. Das Hotel war modern und hatte einem großen Pool, es war nur ein paar 100 Meter vom Strand entfernt. James ging zu der netten Frau hinter dem Tresen.
Die Frau wurde sofort rot, als sie ihm ins Gesicht sah. Ernsthaft, auch in Italien?
Wir standen alle in einer Gruppe, die Jungs alberten rum und einpaar Mädchen feilten sich die Nägel.
Ich steckte mir wiederdie Kopfhörer ins Ohr und beobachtete die Umgebung. Draußen fing es wieder an zu regnen.
Ich sah wieder zu Rezeption und Mrs. Schmidt stand jetzt auch schon da, irgendetwas stimmte nicht, denn James sah leicht verärgert aus? Er gestikulierte wild um sich. Die Frau schien sich andauernd zu entschuldigen.
Sie gab ihm ein Briefumschlag, wo wohl die Zimmerkarten drin sein mussten. Als er sich wieder umdrehte, sah man ihm an das er gereizt ist, er sieht ehrlich gesagt stink wütend aus. Er kam auf uns zu, sein Blick suchte meinen und als er mich entdeckte, entspannte sich sein Gesicht ein bisschen. Ich zog meine Kopfhörer heraus und runzelte meine Stirn.
Was war los?
„Also Leute, es gibt da ein Problem." sagte er und schaute mich entschuldigend an, ehe Mrs. Schmidt weiter redete. „Es gibt ein Problem mit der Zimmeraufteilung, da Marie jetzt nicht mehr da ist, muss jetzt jemand anderes zu Sophie ins Zimmer." sagte sie und meine Augen wurden groß.
Bitte was?
„Die an der Rezeption haben scheiße gebaut, es wäre auch nur für eine Nacht. Morgen ist wieder alles geklärt. Also Mädels, wer erklärt sich bereit?" fragte James. Die Mädchen fingen an zu kichern, als er sie 'Mädels' nannte.

„Sorry Mr. Beaufort, aber um ehrlich zu sein, will keiner von uns mit der ins Zimmer." sagte Chanel. Was zum? Will sie mich verarschen? Hab ich eine ansteckende Krankheit? Dieses Mädchen ist einfach so rotze hohl. „Ich geh mit ihr in ein Zimmer." sagte eine männliche Stimme. Logan trat aus der Gruppe, er lächelt mich aufmunternd zu. Soll das ein Versöhnungsangebot sein? Um ehrlich zu sein, gehe ich Tausend mal lieber mit
Logan in ein Zimmer, als mit irgendeines dieser Mädchen. „Kommt gar nicht in Frage!". James sah Logan vernichtend an. „Hey Mr. Beaufort, es ist nur für eine Nacht und sie haben die Mädchen gehört. Also?", fragte Logan und guckte mich wieder an. „Ja, ich denke das wird kein Problem darstellen.", sag ich an unsere Lehrer gerichtet und lächle weiterhin Logan an. „Ich denke für eine Nacht wird es schon gehen.", sagte dann auch Mrs. Schmidt. „Hauptsache ihr lasst die Hände bei euch!", gab sie noch von sich und lachte.
Doch James war gar nicht zum Lachen, seine Mine war kalt und er durchbohrte Logan mit tödlichen Blicken, der wiederrum nur mich anlächelte. „Wenn es sein muss...", gab dann James zischend von sich. Mrs. Schmidt gab uns die Chip-Karten und wir liefen alle auf die Fahrstühle los.

Im 5. Stock lag unser Zimmer. Es war groß, geräumig und es gab zwei Betten, die auseinander gestellt wurden. „Welches willst du?", fragte er mich. Ich hab mich demonstrativ auf das neben dem Balkon gelegt. Er musste lachen. „Okay". „Hey Logan", sagte ich nach einiger Zeit. „Ja?", er packte gerade einen Pullover aus seinem Koffer. „Es tut mir wirklich leid. Ich wollte nicht...", sagte ich, doch er unterbrach mich. „Ist schon okay Soph, ich hab vielleicht ein wenig überreagiert.". Ich lächelte ihn an, froh darüber, dass das endlich vom Tisch ist.
Er zog einfach so sein T-Shirt aus und ließ mich so ein Blick auf seinen leichten Sixpack erhaschen.
Er trug kurze Basketball-Shorts und um sein Hals baumelte eine Kette. Ist das der Davidstern? „Bist du Jude?", fragte ich einfach so frei heraus. Seine Stirn lag in Falten. „Oh sorry, ich wollte nicht, nur ich hab deine Kette gesehen.", ich deute auf seine
Kette. „Ach so, kein Problem, ich verstecke sie ja nicht und ja, bin ich.".  Er lächelte mich schief an. „Ist Marie auch...?". „Nein, aber sie war mal und eigentlich ist sie das auch noch, aber sie interessiert sich nicht wirklich dafür.", er zuckte mir seinen Schultern.

Es war mittlerweile 18 Uhr, Logan und ich haben uns umgezogen. Ich trug jetzt kurze Hotpants in schwarz und darüber ein großen Pulli.
Wenn man mich so ansah, dachte man bestimmt, dass ich keine Hose trug, weil der Pulli diesen überdeckte. Meine Haare hab ich zu einem lässigen Dutt hochgebunden. Logan trug ebenfalls ein Hoodie und Shorts. Zusammen gingen wir runter. Unten warten bestimmt schon alle, denn wir wollten alle zusammen essen.

Als die Fahrstuhltür aufging und wir in die Lobby gingen, nahm ich Logans Hand, aber wir verschränkten nicht unsere Finger. Ich weiß, es ist kindisch von mir, dass ich James eifersüchtig machen will, aber ich brauche gerade die Wärme von jemand anderen.
Ich mag Logan echt gerne, ich wünschte so sehr, ich könnte mich in ihn verlieben, aber ich war schon längst in jemand anderen verknallt...
Logan lächelte mich an, Hand in Hand gingen wir auf die Gruppe zu. Meine Augen suchen nach ihm.
Weiter hinten lehnte er an einem Pfosten und Mrs. Schmidt erzählte ihm gerade was, doch er wirkte abwesend. Als wir in das Sichtfeld der anderen traten, sahen alle auf unsere verschlungenen Hände, James eingeschlossen.
Er richtete sich sofort auf und sah mich lächelnd an, seine Mine wurde schlagartig kalt, als er unser Hände sah.
Seine Hände ballten sich zu Fäusten und schlagartig bekam ich Angst.
Ich löste mich sofort von Logan und sah ihn entschuldigend an. Seine Kumpel klopften ihn anerkennend auf die Schulter und zwinkerten mir zweideutig zu. Oh man, war ja klar...
Aus dem Augenwinkel sah ich, dass James Wangen vor Wut gerötet waren. Sein Blick durchlöcherte mich förmlich.

„Na gut, ich glaube, wir sind vollzählig. Gehen wir zum Essen.", forderte uns Mrs. Schmidt auf und lächelte James an, der wiederum nickte nur und löste seinen wütenden Blick von mir und ging voran.
Vielleicht war das doch nicht so eine gute Idee...

Es gab ein großes und leckeres Buffet, alles was das Herz begehrt, naja außer James...
Gott Sophie, Verdammt, jetzt reiß dich endlich zusammen!!!
Ich machte mir ein bisschen Hühnchen und Salat auf den Teller, großen Hunger hatte ich ehrlich gesagt keinen.
Weiter hinten waren vier Plätze frei, ich setzte mich hin und schon kam Logan auf mich zu. „Hier.", er reichte mir ein Glas Wasser. „Oh danke, hab ich voll vergessen.". Er setzt sich neben mich und wir fingen an zu essen. Auf seinem Teller war eine riesige Portion Nudeln mit Tomatensoße. Ich musste leise lachen, anscheinend hat er das gehört. „Was?", fragte er mit einem Lächeln auf den Lippen.
Ich nickte in die Richtung seines Tellers. „Wenn du das schon als viel ansiehst, musst du mal Marie beim Essen beobachten.", wir fingen beide an zu lachen.
„Marie doch nicht?", fragte ich und lachte. „Doch wirklich ich...", weiter kam er nicht, denn er wurde von Mrs. Schmidt unterbrochen.
Sie lächelte uns an, „Ist es ok, wenn wir uns zu euch zu setzen?", sie deutet auf den mürrischen James neben ihr.
„Kein Problem", sagte Logan.
Mrs. Schmidt setzte sich Logan gegenüber, also müsste James sich natürlich gegenüber von mir hinsetzten.

TEACH MEWhere stories live. Discover now