Lass uns mein Spiel spielen (Ben drowned Lovestory) Abgeschlossen

Komme ich endlich frei?

,, Also wenn du mich fragst Dean, die sollte heute nicht freikommen. Hörst du nicht wie sie immer mit sich selber redet? Oder besser gesagt, wie Sie sie nennt ,,Gracy“? Sie ist vollkommen Irre!

Zuerst ihren Bruder umbringen, und das schon mit Acht, ich meine welches Kind hat in dem Alter den schon solche Gedanken? Und dann hat sie auch noch eine multiple Persönlichkeitsstörung bekommen! (Wenn der Charakter einer Person in mehrere gespalten ist, kann die jüngere Version von einen sein, aber auch selbst ausgedachte) Egal ob der Arzt meint sie hat sich gebessert, für mich gehört sie weiter hin hinter diesen Gittern, am besten bis sie alt und grau ist.“

,, Aber Jo. Viele bekommen durch ein schreckliches Erlebnis in ihrer Vergangenheit diese Störung. Und sie teilt sich halt ihren Körper mit ihren Acht Jährigen und ihren jetzigen Ich. Vielleicht stimmen die Gerüchte ja auch nicht das sie ihren Bruder umgebracht hat, du weißt doch, wir haben keinen Einblick in die Akten. Und so gefährlich aussehen tut sie nun auch wieder nicht.“

,, Das sind ja gerade immer die schlimmsten Dean! Glaub mir ….“

Wie jeden Tag höre ich draußen den Stimmen zu, die meinen Pflegern angehören. Ich weiß das sie schon immer über mich geredet haben, denn ich war ja schließlich die ,,Verrückte“. Ich höre immer wieder von neuen zu, da ich mich sonst mit nichts anderem beschäftigen könnte.

Meine Eltern haben mich in den Acht Jahren hier drin nur ganze Vier mal besucht und an drei Tagen davon mussten sie kommen. Das vierte Mal waren sie nur da, um sich zu vergewissern das ich noch lebte und sie damit wussten das sie meine ,,Beerdigungs- Party“ auf später verschieben mussten. Sie glaubten nicht an meine Unschuld, genau wie alle anderen...

Aber das war ja auch richtig. Ich war Schuld. Ich war Schuld. Meine Fingernägel rammen sich in meinen Arm, als das Bild meines Bruders wieder vor meinen Gesicht auftaucht.

//Jetzt rede die das nicht wieder ein! WIR. WAREN. ES. NICHT. Und das weißt du ganz genau.//
 
/Hör auf Gracy, hör einfach auf. Wie oft habe ich dir schon gesagt du sollst verschwinden!/

,, Nein. Nein. Nein. Du wirst mich nicht los!“, schreit sie.

Wieder einmal übernahm sie die Kontrolle über meinen Körper. Aber ich konnte sie schlagen, vergaß dabei aber das ich mich so auch selber schlug.

,,Au.“

>Gracy, bitte. Wenn der Arzt mir Heute endlich wieder die Chance gibt freizukommen, indem ich in zeige wie sehr ich mich verbessert habe, dann übernehme nicht wieder die Kontrolle über mich. Bitte! Sonst sitzen wir weitere vier Jahre hier drin fest...<

//Aber warum sollen wir den bitte Lügen? Wir waren es nicht. Wir können doch nichts zugeben, was wir nicht begannen haben.//

/Du bist verrückt Gracy. Computerspiele werden nicht lebendig und töten Menschen./

* 3 Stunden später*

Eine Tür aus einer alten Eiche. Schon das allein unterschied den Raum mit unseren kleinen Zellen, wo die Türen aus Eisen bestanden...

Ich atmete tief durch und die Tür wurde mir geöffnet.

,, Jo, sie können jetzt gehen, danke.“

,, Sie wollen mit ihr alleine hier drin sein?“, er klingt geschockt.

,, Ja und bitte schließen sie die Tür hinter sich.“

Jo gehorchte und verschwand.

,, Du kannst ruhig weiter reinkommen, Grace, du warst doch schon letztes Mal hier.“,spricht er wie immer in seiner freundlichen und ruhigen Stimme.

,, Das war vor vier Jahren.“, meine Stimme war ganz rau und leise. Mein Hals war ausgetrocknet.

,, Setzt dich doch bitte hin Grace.“ Er deutete auf einen Sessel ihn gegenüber. Der Raum ließ mir ein Schauer über den Rücken laufen, wenn ich dran dachte was hier passiert ist...  Ich dachte eigentlich, dass wir dieses mal dieses Gespräch in meinen normalen Behandlungszimmer führen würden und nicht hier, in dem Büro.

Mit kleinen Schritten gehe ich voran, bis mein Blick an mein Spiegelbild hängen bleibt. Schon lange habe ich mich nicht mehr selber gesehen, Spiegel wurden nämlich von uns fern gehalten. Man könne ja sonst die Scherben als Waffe benutzen.

Ich habe das Gefühl, das ich in das Gesicht einer fremden starre. Nur die Augen waren mir vertraut, denn die waren immer gleich geblieben. Immer waren sie schon in diesen Eis blauen Ton. Der Rest war ganz anders, ich verglich das jetzige Spiegelbild mit meinen Zwölfjährigen, als ich das letzte mal in einen sah und mich schon damals über die Veränderung gewundert habe.

Früher trug ich mein lockiges, hellbraunes Haar lang. Jetzt ging es mir nur noch bis zu den Schultern, war dunkler und glatt geworden. Meine Haut war blass, die Sommersprossen nur noch bei genauem hinsehen zu erkennen. Ich hatte zwei kleine Narben im Gesicht, die ich am Körper durch meinen Aufenthalt hier, vermehrt trug. Meine Lippen waren Spröde, aber voller als früher. Und mein Gesicht war nicht mehr so rund, es zeigte Konturen.

,, Grace?“ Ich schreckte hoch.

,, Es ist sicher faszinierend seine ganzen Veränderung zu sehen, nicht wahr?“

Ich nickte kaum merklich und nahm platzt auf den Sessel.

,, Wie geht’s dir den Grace?“

,, Ich denke..“, ich räusperte mein krächzen weg, ,, Ich denke, … soweit ganz gut.“ Ich bemühe mich um eine feste und klare Stimme.

,, Und wie geht’s Gracy?“

Oh Gott. Was sollte ich antworten? Lügen. ,,So hat mich seit Jahren keiner mehr genannt.“

,, Ich meine auch die Gracy in dir drin? Du weißt doch noch, oder?“,fragt er nach.

,, Sie ist weg. Hab ich ihn doch auch letztes mal gesagt.“

//Ich bin doch hier!//

/Ich weiß. Bitte lass mich einfach machen, ja?/

//Warum sollte ich auf dich hören? Du ignorierst mich doch eh die ganze Zeit!//

,, Grace?“

,, Entschuldigen Sie, können sie ihre Frage bitte wiederholen?“

,, Ich habe sie gefragt, wie damals ihr Bruder gestorben ist.“

Tief durchatmen.

,, Wir haben gespielt. Und er hat mich gekitzelt. Ich mochte noch nie gekitzelt werden, weil... man dadurch so schlecht Luft bekam. So habe ich mir das Kissen geschnappt und auf sein Gesicht gedrückt. Nur um ihn abzulenken. Ich dachte er bekomme Luft durch das Kissen...“

//Lügnerin! Sag ihn die Wahrheit. Sonst sag ich ihn sie!//

/Dieses mal wirst du mir nicht alles versauen!/