Abmachung

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,, Di-r ist scho-on bewusst das ich – meine – ouch – Kronjuwelen noch ge-brauchen will?“, presst er mühselig hervor und schaut zu mir hoch, da er auf seine Knie gesunken ist. Das verpasst mir eine menge Genugtuung und ich muss kichern.
,, Jap. Wir wollen alle viel, doch nicht jeder bekommt das was er will.“, ich grinse ihn mit ein “ich habe doch nichts gemacht“ lächeln an.
Dann rappelt er sich auf. ,,Ein einfaches NEIN würde schon reichen, ich bin nun nicht soo schwer von begriff.“
,, Das habe ich auch wirklich bemerkt. Königen von England nä?“ Meine Augenbrauen fahren nach oben und ich sehe ihn spöttisch an.
Er verdreht seine Augen und flüstert irgendwas, was ich jedoch nicht verstehen kann, da er zu leise ist. Dann sieht er mich an. Nein, er sieht mich nicht nur an, er mustert mich sogar mit zusammengekniffenen Augen!
,,Habe ich dich nicht irgendwo schon mal gesehen?“, fragt er nach einer Weile der Stille.
Nunja, ja schon. Damals, da als du meinen Bruder umgebracht hast, weißt du noch? Vor Acht Jahren? Und ihn dann ein Kissen aufs Gesicht gelegt hast? So das es so aussah als wäre ich daran Schuld gewesen? Weil du wusstest ein Achtjährigen Mädchen würden die niemals glauben? Ja ..., ja ich denke wir kennen uns.
,, Wann solltest du mich denn gesehen haben? Vielleicht erinnere ich dich ja auch nur an irgendjemanden.“ Ich zucke gespielt lässig mit meinen Schultern, denn auf gar keinen Fall will ich das jetzt der Tod meines Bruders Gesprächsthema wird. Denn … Ich wollte es hinter mir lassen, ich wollte nur vergessen. Die Vergangenheit ist vergangen, egal was ich tue ich kann sie sowieso nicht rückgängig machen, denn ich lebe im JETZT und muss in die Zukunft sehen.Wenn man in der Vergangenheit lebt vergisst man nur sich selbst ...
Tief in mir höre ich Gracy, ich spüre sie. Sie schreit, sie kämpft gegen mich, wieder einmal will sie mich übernehmen, doch das darf ich nicht zu lassen. Denn dann lebe ich in der Vergangenheit. Etwas, was ich unter keinen Umständen will.
,, Ja, du hast recht. So ein hübsches Mädchen wie du wäre mir sicher in Erinnerung geblieben. Und anderenfalls wäre dir die Nacht mit mir niemals entfallen.“, er zwinkert mir zu, grinst frech und ich muss lachen. Wie sagt man so schön: Einbildung ist auch ne Bildung.
,, Wer war eigentlich der Junge bei dir? Dein Freund?“, fragt er nach einer kurzen Pause des Schweigens.
Was? Er hat Leon gesehen?!
,, Äh, welcher Junge?“
,, Na der, der in deinem Zimmer war!“, er sieht mich fragend an.
,, Das ist nicht mein Freund.“, beginne ich langsam zu stottern. Wusste er vielleicht doch das er das Spiel gespielt hat und nicht ich? Nein, so schlau war er nicht … sonst hätte er mich nicht erst gefragt warum ich mich Leon genannt habe. Aber wenn er dahinter käme …
,, Das ist, eh, David. Er hat mir meine Hausaufgaben gebracht, weil ich Krank war.“, versuche ich überzeugend zu erklären.
,, Dann macht es dir auch sicher nichts aus wenn ich ihn umbringe, oder?“ Seine Augen funkelnd wissend und ich bekomme ein ungutes Gefühl. Mein Magen verkrampft sich und mir wird furchtbar schlecht.
,, NEIN!“, sage ich daher viel zu schnell und zu laut. Ich beiße mir auf die Zunge und versuche mich zu beruhigen. ,,Er ist nicht DER Freund er ist EIN Freund.“ Nun spannen sich alle meine Muskeln an und Panik steigt in mir auf. Was ist wenn er ihn wirklich umbringt? Das darf er nicht!
,, Ein ziemlich guter wie es mir scheint.“, Ben zieht seine Mundwinkel hoch, ,,was sollte mich denn daran abhalten ihn umzubringen?“ Fragt er interessiert.
,, Ich ...“, ich atme schwer aus. ,,Bitte, bitte nehme ihn mir nicht. Lass ihn leben... ich...ich brauche ihn“ Meine Fingernägel krallen sich in meinen Arm, doch ich spüre den Schmerz nicht.
,, Okay.“ Okay?!
,, Ehrlich?“ Ich spüre wie die Last von mir abfällt und kann mich ein wenig entspannen.
,, Jap.“
Meine Laune hebt sich schlagartig und kann nicht anders als Ben zu umarmen. ,,Danke, danke, danke! Du weißt nicht was mir das bedeutet, dass -“
,, Aber ich habe eine Bedingung.“, redet er mir dazwischen und ich löse mich schnell von ihn. Nein, das kann nichts gutes Bedeuten.
,, Welche?“, sage ich vorsichtig. Ich weiß das ich lieber nicht drauf eingehen sollte, aber – aber ich musste Leon beschützen … er ist der einzige den ich noch habe.
,, Du wirst eine Weile von deinem zu Hause weg bleiben müssen, denn ich will dich meinen Freunden vorstellen. Als meine Freundin.“, beginnt er.
,, Als deine Freundin? Wieso das?“ Ich ziehe meine Stirn in Falten. Wozu brauchte er mich wirklich? Was ist seine Absicht?
,, Nun, die glauben mir nicht wirklich das ich so viele Mädchen abschleppe wie ich immer erzähle.“, er hustet einmal, ,,und machen Witze darüber und ich will ihn das Gegenteil beweisen. Deshalb wirst du meine Freundin spielen. Du wirst total verknallt in mich sein, mich anhimmeln und sonst was. Und du musst das solange aushalten bis ich dich “abserviere“. Das ist meine Bedingung.“, endet er.
Ich sehe ihn geschockt an. Ich soll seine Fake Freundin sein? Oh Gott das ist doch nicht wohl sein Ernst?!
,, Wieso suchst du dir nicht ein Mädchen, mit den du wirklich zusammen sein willst?“
,, Wie viele Mädchen kennst du die in ein Mörder Haus leben will?“
,, Ich soll  mit dir, einen MÖRDER, in ein Haus VOLLER Mörder ziehen?!“ Mir klapp die Kinnlade runter.
,, Jap.“
,, Spinnst du?!“ Ich zeige ihn den Vogel, ,,ich werde doch nicht -“
,, David sagst du? Ich hätte eher gedacht das er ... Leon heißt ...“ Nun grinst er wieder.
,, Ich bin doch Leon. ICH habe das Spiel gespielt.“ Nein, nein, nein, nein. Gerade glaubte er doch noch ich wäre Leon.
,, Also eins und eins kann ich schon zusammen zählen Grace. Deine Erleichterung als ich dachte du wärst Leon. Wer erleichtert sich bitte schön wenn er denkt er stirbt gleich? Außerdem warum solltest du dir einen Jungen Namen zulegen? Ich meine, den sieht doch keiner! Und gerade Leon? Ehrlich? Denkst du ich bin so blöd?“
Ja?
,, Okay. Ich spiele deine Freundin.“, ich gebe wieder willig nach, ,,Aber du darfst ihn KEIN HAAR krümmen.“
,, Abgemacht.Und ich weiß auch schon wie wir das besiegeln.“ Er ergreift meine Hand bevor ich etwas erwidern kann und zieht mich zu sich heran. Dann legt er seine Hände fest auf meinen Hüften, um sich noch enger an mir zu drücken und sein Gesicht nähert sich langsam meinen.
,, Was wird das denn?“, frage ich mit geweiteten Augen und überrumpelt mit der Situation.
,, Ne Übung für deine spätere Aufgabe“, er grinst frech und dann presst er seine Lippen auf meine.
Ich habe so etwas noch nie gemacht. Wie auch? Ich war seit meinen Achten Lebensjahr in ner Psychiatrie! Es ist ein komisches Gefühl, meine Lippen kribbeln und ich weiß nicht was zu tun ist. Doch dann öffnet er seinen Mund und steckt mir wortwörtlich seine Zunge in meinen Hals!
,, Was?“ Ich ziehe mein Gesicht von ihm weg und sehe ihn feindselig an. ,,Was sollte das denn werden?“
,, Ein Kuss. Du schmeckst süß, das gefällt mir.“
Ich versuche ihn von mir wegzudrücken, doch er ist eindeutig stärker. ,,Könntest du mir vielleicht die ehre erweisen mich loszulassen?“, frage ich genervt.
,, Könnte ich.“, sagt er schmunzelnd und küsst mich kurz, aber hart, ,,tue ich aber nicht, meine Schöne.“
,, Wolltest du mich nicht deinen Freunden vorstellen, SCHATZ?!“ Das 'Schatz' sage ich extra härter.
,, Das ist eine gute Idee.“ Und er lässt endlich von mir ab.
Er öffnet die Tür. ,,Nach dir.“
Und ich trete so wütend wie lange nicht mehr, in die ungewisse Zukunft meines neues Lebens.

Lass uns mein Spiel spielen (Ben drowned Lovestory) AbgeschlossenWhere stories live. Discover now