Kapitel 35

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Seokjin PoV 

Verzweifelt versuchte er, sich die Tränen aus den Augen zu blinzeln. Das wollte allerdings nicht so recht klappen und so sah er alles durch einen leichten Tränenschleier; die Kamera und die lachenden Gesichter aller Member waren für ihn nur verschwommen zu erkennen. 

Er hörte sie lachen und scherzen, ein paar klopften ihm auf den Rücken und Mira hatte eine Hand um seinen Oberschenkel geschlungen, was wohl ihre eigene Art einer Umarmung war.
„Du bist jetzt schon richtig alt, Hyung. Weißt du das?", lachte Jungkook, „nicht mehr lange und du musst am Krückstock gehen."

Seokjin wischte sich über die Augen, erkannte Jungkook zu seiner Rechten und stürzte sich auf ihn, ignorierend, dass er Mira so lange mitschleifte, bis sie sich wie ein Affe an sein Bein hängte. Das Bein hinter sich herziehend, versuchte er Jungkook zu erwischen, der lachend und rückwärts laufend, Seokjins Mühen zusah.

„Da hast du's doch schon.", trieb der Jüngste es noch weiter auf die Spitze und Seokjin spielte ernsthaft mit dem Gedanken, Jungkook endlich man übers Knie zu legen. Das hatte er in der Vergangenheit nie getan, aber man sah ja, wohin das geführt hatte; zu einem respektlosen Maknae.

„Renn, Kooks", rief Hobi glucksend, „wenn Jin dich bekommt, wirst du auf ewig in der Putzkammer eingesperrt.

„Auch keine schlechte Idee.", rief Seokjin und versuchte, sich so lang wie möglich zu machen, denn Jungkook tänzelte nur einen Meter vor ihm. Doch keine Chance; wann immer er fast den Saum des T- Shirts zu fassen bekam, sprang Jungkook nach hinten. „Willst du nicht lieber die Geschenke auspacken?", fragte Mira von unten, mit merklich Anstrengung in der Stimme, weil sie sich immer noch an ihn hängte.

„Genau! Wir haben schließlich was ganz besonderes.", stimmte Tae zu und schwenkte sein Handy, mit dem er alles gefilmt hatte, zu Jimin zurück, der einen Umschlag aus seiner Hosentasche zog. Seokjin humpelte zu ihm und nahm den Brief an sich.

„Und es wird nicht widersprochen.", merkte Yoongi streng an, „Wir mussten Ewigkeiten feilen, bis wir alle Details ausgearbeitet hatten. Und es ist auch ein kleines Geschenk für Mira."
Verwundert tauschten der Älteste und die Jüngste einen Blick. Was hatte das denn zu bedeuten? Mira wusste es ihrem Blick nach zu urteilen, ebenfalls nicht.

„Sollen wir einen Tipp geben?", fragte Namjoon und Seokjin nickte.
„Du hast mir gegenüber erwähnt, dass wir das machen sollten. Eine Auszeit sozusagen", Namjoon zwinkerte vielsagen, trotzdem brauchte Seokjins Gehirn einen Augenblick, bis er die Anspielung verstand.

„Ihr habt doch nicht..."

Er riss den Umschlag auf und zog ein Blatt Papier hervor, auf dem er eine Buchungsbestätigung für ein 5- Sterne- Hotel in den Händen. Mit heruntergeklappter Kinnlade, blickte er erst zur fragend dreinblickenden Mira, dann zu Namjoon und dann wieder zurück zu Mira.

„Was ist dein Geschenk?", fragte sie neugierig, stellte sich wieder auf die eigenen Beine und streckte sich, um einen Blick auf den Zettel zu erhaschen, doch sie war zu klein. Hoseok trat zu ihr und nahm sie auf den Rücken.

„Wir fahren alle zusammen in den Urlaub", erklärte er ihr grinsend, „in ein ganz schickes Hotel in Japan. Auf Hokkaido; das ist die nördlichste Insel, die noch zu Japan gehört."
„Klugscheißer.", neckte Jimin seinen Freund.

„Weil jetzt Wintersaison ist, wollten wir irgendwo hin fahren, wo es schneit, damit wir Skifahren können. Seokjin- hyung ist ja hier der Experte, was so was angeht."

„Solange wir nicht Schlittschuh fahren bin ich dabei", machte sich Tae bemerkbar, „als wir das das letzte Mal gemacht haben, taten mir zwei Tage danach immer noch alle Knochen weh."
„Weil du dich immer hingelegt hast."

The adopted childKde žijí příběhy. Začni objevovat