Fehler oder Schicksal //Wincent Weiß Fanfiction

Kapitel 63

Sicht Wincent

Ich bin froh, dass Isa so hart im nehmen ist. Immerhin bringen die Jungs manchmal echt unangebrachte Sprüche. Bis jetzt hatte ich noch nicht das Gefühl, dass diese Isa aus der Bahn warfen, aber ich wusste, dass Sex für sie ein extrem schwieriges Thema ist. Ich kann mir also vorstellen, dass es für sie nicht immer einfach ist, wenn die Jungs solche Anspielungen machen. Aber Isa ist so ein starkes und selbstbewusstes Mädchen, dass ich mich da echt nicht einmischen möchte. Gerade saß ich auf der Kante meines Bettes und wartete, dass Isa fertig wurde, damit ich ihr noch gute Nacht sagen konnte. Auch wenn wir hier im Bus an sich relativ distanziert waren, so wollte ich mir das nicht nehmen lassen. Als Isa und Amelie dann endlich mal fertig waren hatte der Rest der Jungs ihre Vorhänge schon zu und der Bus fuhr schon. Isa sah mal wieder ganz schon kaputt aus, aber das werde ich erstmal nicht kommentieren. Isa kam auf mich zu und ich stand von meinem Bett auf. Ich nahm sie einmal fest in den Arm und gab ihr danach noch einen kurzen Kuss. „Gute Nacht Süße. Du solltest jetzt wirklich schlafen" flüsterte ich. Isa nickte nur und kletterte auf ihr Bett. Ich legte mich ebenfalls in mein Bett und wir schlossen als letztes unsere Vorhänge.

„Fuck, fuck, fuck" war das erste, was ich morgens hörte. Moment mal das war Isas Stimme. Ich setzte mich auf und öffnete einen Vorhang. Was ich vorfand war eine vollkommen fertige Isa und Amelie, die mitten im Gang saß. Ich sprang aus meinem Bett auf und ging zu den beiden. „Was ist los?" fragte ich. „Keine Ahnung ich wollte Amelie wecken und dann ist sie zusammengebrochen, als sie aufgestanden ist." „Das ist alles halb so wild, das geht gleich wieder" brachte Amelie gequält raus. „Amelie. Du hast gerade einen extremen Kreislaufzusammenbruch. Nichts ist okay. Ich leg dich jetzt wieder in dein Bett und da bleibst du erstmal." sagte ich leicht wütend. Ich selbst gehe gerne mal ein bisschen unvorsichtig mit meiner Gesundheit um, aber wenn das andere machen reagiere ich da sehr allergisch drauf. „Aber ich muss doch arbeiten" wollte sich Amelie wehren. „Mach dir mal keine Sorgen. Ich weiß zwar noch nicht wie, aber ich werde das schon schaffen." sagte Isa und ich war mal wieder so stolz auf sie. „Amelie. Du legst dich jetzt ins Bett. Wir brauchen dich morgen wirklich fit. Heute ist nur ein kleines Konzert. Ich verzichte nachher auf meinen Sport und werde Isa helfen. Die Jungs helfen uns auch, wir schaffen das schon." „Okay. Ich komme aber glaube ich alleine nicht wieder hoch." Am liebsten hätte ich jetzt noch gesagt, dass sie so eh nicht arbeiten könnte, aber ich wusste genau, dass sie das als Aufforderung sehen würde. Deshalb half ich ihr langsam hoch und brachte sie dann vorsichtig wieder in ihr Bett. Isa hatte in der Zeit eine Flasche Wasser und eine Banane geholt, welche sie Amelie jetzt gab. „Du versuchst jetzt erst nochmal zu schlafen. Wir fahren noch knapp eine Stunde. Bevor wir rausgehen sage ich dir nochmal Bescheid. Wenn was ist rufst du mich jederzeit an okay? Ich geh jetzt erstmal runter." „Danke Isa" flüsterte Amelie nur. Isa schloss ihren Vorhang und zog mich nach unten. Unten angekommen nahm sie sich eine Tasse Tee und schob mir einen Kaffee rüber. „Der war eigentlich für Amelie, aber ich glaube jetzt kannst du den besser gebrauchen." sagte sie und zwang sich ein Lächeln auf. „Süße, wenn dir das zu viel ist darfst du das auch zugeben okay?" „Ich weiß. Aber einen Tag lang schaffe ich das schon. Sie muss nur echt morgen wieder fit sein." „Das wird schon. Ich schick nachher regelmäßig einen von den Jungs zu ihr. Aber jetzt zum heutigen Tag, wie kann ich dir helfen." „Willst du wirklich auf deinen Sport verzichten?" „Ja klar, du musst da jetzt nicht alleine durch und außerdem dreht mir Amelie sonst den Hals um." Isa musste schmunzeln und kramte dann den Plan für den Tag raus. „Also als erstes muss ich zum Veranstalter, wenn wir ankommen. Da wäre es gut, wenn du mitkommst, falls irgendwas ist. Danach können die Jungs dann mit dem Aufbau starten. In der Zeit muss dann der Backstagebereich fertig gemacht werden, also mit den ganzen Zetteln. Sollte es beim Aufbau Probleme geben wäre es gut, wenn du das mit den Zettel weitermachen könntest. Hier ist der Plan, wo was hinkommt. Danach gibt es erstmal Mittag. Ich hoffe, dass das alles läuft. Danach macht ihr euren Soundcheck. Ach so irgendwann zwischendurch kommen Jonny und Jakob noch an. Die haben nach euch Soundcheck und fahren wieder im Bus mit. Nach den Soundchecks müsste eigentlich das gröbste durch sein. Wenn Jonny und Jakob von der Bühne sind muss ich da noch einiges machen, aber da kannst du mir schlecht helfen. Wenn du da dann einfach guckst, dass ihr alle da seid und so würde das schon reichen." „Okay, wie ich merke hast du nen Plan. Sag mir einfach immer, wenn ich irgendwas machen kann okay?" „Ja mache ich." Ich stand auf und ging rüber zu Isa, welche mir bis jetzt gegenüber saß. Ich zog sie in meine Arme und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

„Sorry wollte ich stören" flötete Benni, als er in dem Raum kam. „Alles gut. Setz dich doch" sagte ich und löste mich von Isa. „Wo ist Amelie?" fragte Benni. Isa seufzte nur einmal. „In ihrem Bett. Sie hatte heute morgen nen Kreislaufkollaps oder so." erwiderte ich. „Okay shit. Isa? Du kannst immer Bescheid sagen, wenn du Hilfe brauchst ja?" sagte Benni sofort. Isa nickte nur und nippte an ihrem Tee. Wir unterhielten uns noch ein wenig über den Tag und nach und nach trudelten auch die anderen Jungs ein. Wir erklärten ihnen die Situation und legten auch schon fest, wer wann nach Amelie gucken sollte. Ich stellte mal wieder fest, was für ein tolles Team ich mir in den letzten Jahren zusammengestellt hatte. Als wir ankamen machten Isa und ich uns sofort auf den Weg zu dem Veranstalter. Ich erklärte ihm kurz die Situation und betonte, dass Isa im Namen von Amelie alles entscheiden wird, damit es nicht wieder Probleme gab. Das Gespräch verlief zum Glück sehr zu unserer Zufriedenheit, sodass wir schnell wieder zurück zum Bus konnten.