Kapitel 163

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Sicht Isa

Das kann doch jetzt nicht sein. Meine Mutter zeiht einfach weg und ich muss alleine in eine eigene Wohnung ziehen? Ich meine klar, irgendwann muss ich ausziehen, aber jetzt schon? Mitten im Studium und gerade, wenn ich von der Tour wiederkomme? Außerdem muss ich mein zu Hause hinter mir lassen. Ich wohne so lange ich denken kann in ein und demselben Haus und in ein paar Wochen soll alles anders sein? Für mich bricht gerade irgendwie eine kleine Welt zusammen. Ich liege hier mittlerweile bestimmt zwanzig Minuten in Wincents Armen, doch die Tränen sind mittlerweile erloschen. Vielleicht ist es ja auch irgendwie der nächste Schritt in mein eigenes Leben und auch in mein Leben mit Wincent, ohne Eltern. Ich atmete nochmal tief durch und sah dann zu Wincent hoch. „Sorry.", sagte ich leise. „Wofür. Ich verstehe dich. Klar, ich bin mit 16 freiwillig ausgezogen, aber ich verstehe auch, dass du gerne zu Hause gewohnt hast. Wenn du willst kann ich die ersten Wochen größtenteils bei dir sein.", sagte er und machte mich mit seinen verständnisvollen Worten so glücklich. „Aber du hattest doch bestimmt andere Pläne.", stellte ich fest. „Naja, ich wollte schon Zeit mit dir verbringen, das habe ich mir fest vorgenommen. Nach Weihnachten fahr ich dann mit Marvin nach Schweden und danach mit den Jungs über Silvester weg. Den Rest der Zeit bin ich aber für dich da, bis auf so ein, zwei Termine.", verhaspelte er sich. „Das passt schon, ich muss dann eh zur Uni und lernen und so, ich schaffe das schon. Aber über unsere Planung nach der Tour müssen wir eh nochmal reden, aber nicht heute.", sagte ich und gab Wincent einen Kuss. „Dann ruf ich wohl meinen Vater jetzt auch nochmal an, schlimmer kann es ja eigentlich nicht mehr werden.", grinste ich. „Der will bestimmt nur was wegen Jeremy klären.", erwiderte Wincent. „Stimmt, dass habe ich ja schon wieder voll vergessen.", stellte ich erschrocken fest. „Dann ruf ihn jetzt an und klär das, es ist ja noch ne Woche hin.", beruhigte Wincent mich. Ich nickte und stellte mein Handy auf laut, damit Wincent direkt alles mithören konnte.

A: „Isa?"

I: „Ja Papa, ich sollte anrufen."

A: „Ja, warte kurz, ich geh einmal in die Küche."

I: „Also geht es um Jeremy?"

A: „Genau, ich hab mit Gesa gesprochen und sie würde es auch schön finden, wenn er sich das bei euch mal ansehen könnte."

I: „Na dann machen wir das doch. Wir fahren in der Nacht von Düsseldorf nach Stuttgart, ich könnte Jeremy also so gegen halb zehn irgendwo abholen."

A: „Das klingt sehr gut. Er könnte einen ICE nehmen, der durchfährt und um 9:45 am Hauptbahnhof in Stuttgart ist."

I: „Das passt doch gut."

A: „Ich buche den dann direkt. Die nächste Sache ist, dass wir ihn wirklich damit überraschen wollen. Wir würden ihm einfach nur sagen, dass ihn dort jemand abholt, dann freut er sich noch mehr dich zu sehen."

I: „Wenn ihr ihn so lange hinhalten könnt, können wir das sehr gerne machen."

A: „Wir versuchen es. Wir würden dann ja Abends zum Konzert dazukommen, richtig?"
I: „Das könnt ihr gerne machen."

Wincent signalisierte mir, dass er auch was sagen wollte.

I: „Papa, Wincent würde auch gerne kurz was dazu sagen."

A: „Na dann mal los."

W: „Hallo erstmal. Ich würde mich freuen, wenn ich euch nach der Show zu uns in den Backstagebereich einladen darf, dann könnten wir noch gemeinsam etwas essen."

A: „Das ist sehr nett, ich denke, dass sollten wir machen."

I: „Kommt ihr denn alle, oder will Paul nicht mit?"

A: „Ich denke, er wird mitkommen, auch, wenn es nicht so seine Musik ist."

I: „Okay, ich müsste das nur bis morgen wissen, damit ich euch auf die Gästeliste setzten kann."
A: „Gut, ich spreche nochmal mit ihm und schreibe dir dann eine Nachricht. Genau, wie ich dir Jeremys Zug nochmal schicke."

I: „Ist okay, dann weiß ich Bescheid."

A: „Ich muss dann jetzt auch mal wieder zurück."

I: „Alles gut. Dann bis spätestens Samstag."

A: „Ja, bis dann."

Und damit hatte ich auch dieses Telefonat hinter mich gebracht und konnte endgültig durchatmen. Ich drehte mich zu Wincent und lächelte ihn einfach glücklich an. „Danke, dass du dir mit meiner Familie so viel Mühe gibts.", flüsterte ich und legte meine Lippen auf seine, bevor er überhaupt etwas erwidern konnte. 

Fehler oder Schicksal //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt