Kapitel 120

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„Wie ich sehe hast du sie gefunden.", lachte Max, während ich mich ruckartig von Wincent entfernte. „Ja.", grinste dieser nur. „Hast du etwa schon wieder alle aufgescheucht?", fragte ich und verdrehte die Augen. „Vielleicht.", lächelte Wincent entschuldigend. Max hob nur entschuldigend die Hände und verließ die Küche wieder. „Man Wincent, was sollte das denn jetzt schon wieder?", fragte ich und klang dabei ziemlich genervt. „Sorry.", murmelte dieser nur und starrte auf den Boden. „Okay, egal. Lass uns jetzt einfach den Abend genießen.", sagte ich und versuchte zu Lächeln. Wincent nickte und ich gab ihm noch einen kurzen Kuss, bevor wir gemeinsam die Küche verließen. Wir setzten uns zu irgendwelchen Leuten aufs Sofa und Wincent stieg relativ schnell in das Gespräch ein, während ich einfach nur daneben saß und zuhörte. Wincent wirkte mir gegenüber immer noch etwas verunsichert, weshalb ich mir schnell eine Strategie überlegte, um ihm zu signalisieren, dass alles okay ist. Ich legte meine Hand erstmal unauffällig auf sein Knie, während ich kurz mein Handy checkte. Ich hatte ein paar unwichtige Nachrichten und ging dann noch kurz auf Instagram. Nachdem ich dort ein bisschen geschaut hatte packte ich mein Handy wieder weg und konzentrierte mich auf das Gespräch, was Wincent gerade führte, es ging um die Novembertour. Somit integrierte ich mich langsam in das Gespräch und begann gleichzeitig mit Phase zwei meines Planes. Ich löste meine Hand vorsichtig von Wincents Knie und platzierte sie etwas mittiger auf seinem Oberschenkel. Immer, wenn er gerade voll in das Gespräch vertieft war, strich ich vorsichtig über seinen Oberschenkel und meine Hand wanderte immer weiter in Richtung seines Schrittes. Irgendwann legte er seine Hand auf meine und verschränkte unsere Finger miteinander. „Was wird das?", raunte er mir ins Ohr. „Ich weiß nicht, was du meinst.", grinste ich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

Der restliche Abend verlief eher unspektakulär. Wincent unterhielt sich mit vielen Leuten, die er scheinbar schon von früher kannte und ich stand die meiste Zeit daneben. Irgendwann gegen halb vier gingen dann auch die letzten Gäste und Wincent und Max warfen sich erschöpft aufs Sofa, während ich begann etwas aufzuräumen. „Isa, du musst das nicht machen.", rief Max mir hinterher, als ich gerade mit einem Tablett voller Gläser auf dem Weg in die Küche war. „Nur schnell den Geschirrspüler einräumen.", brüllte ich zurück und ignorierte einfach den weiteren Kommentar, den es scheinbar noch gab. Als ich den Geschirrspüler eingeräumt und angestellt hatte ging ich zu den Jungs ins Wohnzimmer. Wincent griff sofort nach meiner Hand und zog mich auf seinen Schoß. „Oh Gott, wie viel hast du getrunken?", lachte ich, als mir eine ordentliche Fahne entgegenkam. „Weiß ich nicht mehr.", grinste Wincent. „Ich würde mich dann jetzt mal ins Bett verabschieden, immerhin muss ich morgen um 12 Uhr meinen Zug schaffen.", sagte ich vorsichtig und stand wieder von Wincents Schoß auf. „Ich komm mit.", grinste dieser verschmitzt und folgte mir. Max kommentierte die Situation nur mit einem belustigten Blick, stand dann aber auch auf, um ins Bett zu gehen. Wincent ging schnell ins Bad, um sich die Zähne zu putzen. In der Zeit zog ich mir schonmal meine Schlafsachen an und ging dann ins Bad, als Wincent fertig war.

Nachdem ich mit abgeschminkt hatte und komplett fertig war, freute ich mich darauf noch ein bisschen mit Wincent zu kuscheln, oder wo auch immer das hinführen würde. Ich hatte schon ein bisschen Angst, dass er bereits eingeschlafen war, doch als ich ins Zimmer kam grinste er mich schon vom Bett aus an. Ich schmiss meine Sachen auf meine Tasche und kletterte zu ihm unter die Decke. Unsere Lippen fanden sich relativ schnell, doch Wincent küsste anders als sonst. Es war alles sehr umkoordiniert und auch seine Berührungen waren nicht dieselben, wie sonst. Ich versuchte das ganze ein bisschen zu steuern, indem ich mich auf seinen Schoß setzte, doch er wurde immer verpeilter. „Alter ich glaub ich bin zu besoffen zum Vögeln.", grinste Wincent und löste sich aus unserem Kuss. „Und das findest du lustig?", grinste nun auch ich. „Noch schon, wenn du dann morgen wieder weg bist, bereue ich es wahrscheinlich.", sagte er nun mit einem etwas wehleidigen Blick. „Du bist echt betrunken.", kicherte ich und kletterte von seinem Schoß. WIncent gab nur noch ein unverständliches Brummen von sich, bevor er sich auf die Seite drehte und wenig später schon leise vor sich hin schnarchte.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte schlief Wincent noch tief und fest. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich bereits in zwei Stunden zum Bahnhof musste. Ich entschied mich erstmal aufzustehen und mich fertig zu machen. Als ich vom Bad in die Küche ging lief ich Max über den Weg, welcher schon erstaunlich frisch aussah. „Also dafür, dass ihr gestern so viel getrunken habt siehst du echt frisch aus.", kommentierte ich die Situation sofort. „Ich hatte nur ein paar Bier im Gegensatz zu Wincent.", grinste dieser und schob mich in die Küche, wo tatsächlich schon Frühstück auf dem Tisch stand. „Wow, du bist ja ein richtig guter Gastgeber.", grinste ich und setzte mich an den Tisch. „Ja, naja. Ich hab euch heute Nacht gar nicht mehr gehört.", lachte Max. „Der war viel zu besoffen.", erwiderte ich lachend. „War ich gar nicht.", hörte ich Wincent auf einmal hinter mir. „So wie du aussiehst scheint Isa recht zu haben.", lachte Max und drückte Wincent eine Tasse Kaffee in die Hand. Wincent trank einen Schluck, bevor er sich neben mich setzte und seinen Kopf auf den Tisch legte. Ich strich ihm vorsichtig über den Rücken, während ich etwas von meinem Brötchen aß. „Fährst du mich gleich zum Bahnhof? Ich glaube er hat noch zu viel Restalkohol.", sagte ich an Max gerichtet. „Ja mach ich.", grinste dieser. Das restliche Frühstück war mit den Geschichten von gestern Abend gefüllt und irgendwann kamen wir natürlich auch auf Yvonne zu sprechen.

M: „Und mit Yvonne lief doch alles gut, hast dir voll umsonst Stress gemacht."
W: „Ja zum Glück, aber ich kann sie halt immer schlecht einschätzen, sie hat sich halt schon echt verändert."
M: „Da gebe ich dir Recht, du hast dich aber auch verändert."

W: „Haha, sehr lustig. Aber ich bin froh, dass alles so gekommen ist, wie es ist, denn sonst hätte ich dich jetzt nicht.", sagte er und nahm meine Hand.

I: „Da hab ich ja Glück gehabt, wobei ich Yvonne nicht so ganz verstehe. Also nichts gegen Lars, aber im Vergleich zu dir ist er dann doch eher so der Polo statt der Porsche."

Wir prusteten alle drei los. „Das hast du gerade nicht gesagt.", brachte Wincent zwischen mehreren Lachanfällen raus. Wir lachten noch eine ganze Weile, bis es für mich Zeit wurde zum Bahnhof zu fahren. Wincent wollte sich nochmal hinlegen, damit er schneller nüchtern wird, da er später noch zum Proberaum fahren musste. Wir gingen nochmal kurz ins Gästezimmer und verabschiedeten uns. Ich wollte gar nicht aufhören ihn zu küssen, aber irgendwann mussten wir uns lösen. Ich schnappte mir meine Sachen und ging zu Max in den Flur, wo ich Wincent noch einen letzten Kuss auf die Lippen drückte, bevor wir die Wohnung verließen. 

Fehler oder Schicksal //Wincent Weiß FanfictionWhere stories live. Discover now