Wincent gab in keinem Moment die Führung aus der Hand. So kannte ich ihn bis jetzt nicht und doch gefiel mir diese Seite irgendwie an ihm. Ich versuchte mich einfach komplett fallen zu lassen und schob meine Gedanken an die Arbeit beiseite, sodass wir nur wenige Minuten später gemeinsam zum Höhepunkt kamen. Wincent zog sich relativ schnell aus mir zurück, legte sich neben mich und zog mich in seine Arme. „Schatz, wir müssen weitermachen, das wird sonst gleich mega stressig.", sagte ich ruhig und löste mich aus seinen Armen. Ich stand sofort auf und suchte meine Kleidung zusammen. Ich zog mir schnell meine Unterwäsche, meine Hose und den Pullover, der auf meinen Sachen lag an. Auch Wincent hatte begonnen sich anzuziehen, legte seinen Pullover allerdings zur Seite und zog sich nur sein schwarzes Shirt an. Ich stellte mich in den Gang vor unseren kleinen Spiegel und musterte mich einmal kritisch. Wincent stellte sich hinter mich und legte seine Arme an meine Hüfte. „Hast du deine In-Ears?", fragte ich gereizter, als ich erwartet hätte. „Ja, aber was ist denn jetzt mit dir los?", er drehte mich zu sich und sah mich leicht schockiert an. „Das muss aufhören. Das geht nicht während der Arbeitszeit.", sagte ich hektisch und stürmte nach unten aus dem Bus. Ich wusste nicht wirklich, was mit mir los ist, ich hatte doch eben noch alles so genossen und trotzdem hatte ich eine Wut auf mich selbst, dass ich das überhaupt zugelassen hatte. So kurz vor dem Konzert, ich hatte noch verdammt viel zu tun und Wincent musste sich vorbereiten, was, wenn er irgendwann mal nicht die Leistung bringt, die die Fans erwarten? Das kann und will ich nicht verantworten. Aber warum bin ich jetzt so anders, als vor einer halben Stunde? Ich erkenne mich ja selbst kaum wieder. Klar, ich war immer spießig, aber gerade laufe ich vor meinem eigenen Freund weg und so wirklich weiß ich nicht mal warum.
Ich war mittlerweile wieder in der Halle angekommen und suchte direkt Amelie. Ich fand sie hinter der Bühne, wo sie gerade alles vorbereitete. Ohne ein Wort zu sagen begann ich mit den Aufgaben, die ich immer machte, doch natürlich merkte Amelie, dass etwas nicht stimmte.
A: „Wo wart ihr? Ich hatte euch in Wincents Garderobe gesucht."
I: „Er hatte seine In-Ears irgendwie im Bus vergessen, die mussten wir noch holen..."
A: „Ach so. Sag mal hattest du nicht eigentlich den Hoodie mit dem bunten Logo an?"
Ich sah einmal an mir runter und stutze selbst. Ich hatte eben einfach Wincents Pullover angezogen.
A: „Ich versteh schon. Ihr wart In-Ears holen."
I: „Man Amelie, es tut mir leid. Ich hab schon beschlossen, dass sowas nicht wieder vorkommt."
A: „Alles gut. Normalerweise hätte ich gesagt, solange ihr dann bessere Laune habt soll mich das nicht stören, aber gerade gab ich das Gefühl, dir geht es gar nicht gut."
I: „Ach keine Ahnung. Ich hab ihm halt gesagt, dass das aufhören muss und bin dann abgehauen."
A: „Isa, du musst mit ihm reden."
I: „Ich weiß, aber ich kann nicht."A: „Natürlich kannst du. Geh jetzt bitte zu ihm und klär das, ich komme hier schon klar."
Ohne mich weiter zu widersetzten machte ich mich wieder auf den Weg zu Wincents Garderobe. Dieser kam mir auf halber Strecke ziemlich fertig entgegen. „Isa, da bist du ja. Hast du mal einen Moment?", ich nickte nur stumm und folgte ihm in seine Garderobe. Wincent setzte sich auf das Sofa, während ich mitten im Raum, wie angewurzelt stehen blieb.
W: „Warum bist du abgehauen?"
Ich zuckte nur mit den Schultern.
W: „Rede bitte mit mir. Hab ich was falsch gemacht."
Wieder bekam ich kein Wort raus, sondern schüttelt nur den Kopf.
W: „War ich zu grob zu dir? Hab ich dir wehgetan? Bin ich zu weit gegangen? Isa, bitte sag was..."I: „Ich... ich weiß es doch auch nicht.... Mir ist irgendwie bewusst geworden, dass es nicht das richtige ist... Ich kann nicht während der Arbeit einfach mal so mit dir schlafen und danach normal weiter machen..."
W: „Und deswegen musst du weglaufen?", er stand auf und stellte sich vor mich, während ich nur auf den Boden sah.
I: „Ich hatte Angst vor deiner Reaktion."
W: „Ach Süße, du weißt, dass ich deine Entscheidungen, was sowas angeht immer akzeptieren werde.", er legte vorsichtig seine Hand unter mein Kinn, sodass ich ihn ansehen musste. „Ich liebe dich.", flüsterte er. „Ich dich auch.", erwiderte ich so leise, dass ich mich selbst kaum verstand. Wincent zog mich in seine Arme und drückte mir einen vorsichtigen Kuss auf die Haare, während ich versuchte meine Tränen zurückzuhalten.

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Fehler oder Schicksal //Wincent Weiß Fanfiction
FanfictionIsa ist 19 Jahre alt und hört gerne Musik von Wincent Weiss, als Fan würde sie sich allerdings nicht bezeichnen. Ihre Freunde sehen das ein wenig anders. Als Isa dann mit Hannah, ihrer besten Freundin, auf einem Konzert von Wincent ist, passiert ihm...