Kapitel 77

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Als wir wieder zu Hause ankamen warteten meine Mutter und Shayenne schon im Flur. „Da seid ihr ja, können wir jetzt los?", fragte meine Mutter. Ich sah zu Isa. „Ähm klar, ich hab nur eine Frage, habt ihr vielleicht ne Fusselbürste?", fragte sie vorsichtig und meine Mutter und Shayenne grinsten beide. „Klar" sagte Shayenne und öffnete eine Schublade im Flur. Isa entfusselte kurz ihr Oberteil und schnappte sich dann noch ihre Jacke, die sie heute morgen anhatte. Dann schnappte ich mir noch meine Autoschlüssel und wir gingen raus. Meine Mum und Shay setzten sich direkt nach hinten. „Marion, du kannst aber auch gerne vorne sitzen.", sagte Isa zu meiner Mutter. „Nein, nein, geh du mal nach vorne, ich bin ganz froh, wenn ich die Straße nicht sehen muss, bei dem Fahrstil." „Weil du ja auch so viel besser fährst.", gab ich nur schnell zurück und startete den Motor. Da wir nur ein paar Dörfer weiter mussten dauerte die Fahrt nicht sonderlich lange. Als ich das Auto abstellte stiegen wir alle aus und ich legte meinen Arm um Isa, da ich merkte, dass sie schon wieder unsicher wurde. „Sei du selbst.", flüsterte ich ihr ins Ohr und gab ihr einen Kuss auf die Wange. In dem Moment öffnete sich die Tür und wir wurden überschwänglich von meinen Großeltern begrüßt. Isa hatte mit ihrer zuvorkommenden Art bei ihnen sofort einen Stein im Brett. Wir gingen raus in den Garten und mein Opa drückte mir und meiner Mum sofort ein Bier in die Hand. „Opa, ich muss doch noch fahren.", sagte ich tadelnd. „Ach Junge, das eine Bier. Isa möchtest du auch eins?" Isa schüttelte schnell den Kopf und ich sah ihr an, dass sie nicht begeistert davon war, dass ich fahren wollte und trotzdem was trinke. „Süße, ich kann das auch lassen, aber mein Opa ist immer so." „Alles gut, wenn es wirklich nur das eine ist." Wir lächelten uns kurz an und dann machte ich mich mit meinen Opa an den Grill, während die Mädels reingingen. Ich hoffe sie verhören Isa nicht zu sehr, ansonsten habe ich heute Abend nämlich noch einiges zu tun. „Da hast du dir aber mal ne richtige Sahneschnitte ausgesucht.", holte mein Opa mich aus meinen Gedanken. „Ach Opa." „Was? Junge, sie ist wunderschön und sie scheint auch charakterlich gut zu dir zu passen. Ich hab dich lange nicht mehr so glücklich gesehen." Während wir grillten unterhielt ich mich noch viel mit meinem Opa, aber eher über die Tour. Als wir dann fast fertig waren ging ich rein, um zu schauen, was die Mädels machen. Als ich in die Küche kam wurde es auf einmal ganz still. „Stör ich?" „Du doch nicht.", sagten sie verschwörerisch grinsend. „Na gut. Das Fleisch ist gleich fertig. Kommt ihr gleich raus?" „Machen wir, du kannst schon mal die Schüssel mitnehmen.", sagte meine Oma. Ich nahm die Schüssel und ging wieder raus. Auch, wenn die Situation gerade etwas komisch war, bin ich doch sehr froh, dass Isa sich so gut mit meiner Familie versteht.

Während des Essens führten wir gute Gespräche und Isa war auch richtig entspannt. Allerdings hatte mein Opa das mit dem Alkohol und Autofahren wohl noch nicht ganz so verstanden und stellte mir wieder ein Bier vor die Nase. „Tja, dann muss Isa wohl fahren.", sagte Shayenne. Isa verschluckte sich einmal kurz und sah mich dann fragend an. „Du bist doch neulich voll gut gefahren. Außerdem ist mein Wagen nen Automatik, da kann man nichts falsch machen." Isa nickte in Zeitlupe, bestätigte dann aber doch, dass sie fahren wird. Somit konnte ich entspannt mein Bier trinken.

Nach dem Essen räumten wir alle ab und setzten uns dann wieder wieder hin. Isa saß mir bis jetzt gegenüber, aber ich konnte diese Distanz zwischen uns einfach nicht länger aushalten, weshalb ich aufstand und mich neben sie setzte. Ich legte meinen Arm um sie und zog sie, so dicht es nur ging, zu mir. Wir führten noch gute Gespräche mit meiner Familie, bis ich merkte, dass Isa irgendwann anfing zu frieren. „Soll ich dir meinen Pullover geben?", flüsterte ich ihr ins Ohr. „Nein. Du brauchst den selber. Behalt den bloß an.", antwortete sie und ich zog sie einfach noch fester in meinen Arm. Shayenne sah schon echt müde aus, weswegen ich meiner Mutter signalisierte, dass wir langsam mal nach Hause sollten. Sie verstand sofort und kurze Zeit später standen wir an der Tür und verabschiedeten uns. „So Isa, dann pass uns bitte gut auf unseren Jungen auf und wir hoffen, dass wir dich demnächst mal wieder sehen werden. Wincent, das geht auch an dich.", sagte meine Oma und ich muss zugeben, dass ich das echt süß fand. Ich ging mit Isa schon zum Auto, während meine Mum und Shayenne sich noch kurz unterhielten. Isa stieg auf der Fahrerseite ein und ich erklärte ihr, wie sie alles einstellen kann. „Ist es für dich wirklich okay?", fragte ich Isa vorsichtig. „Ja, alles gut. Ich finde es eher faszinierend, dass du mir dein Auto anvertraust." Wir mussten beide lachen und Isa stellte die letzten Sachen ein. Dann stiegen meine Mutter und Shayenne schon ein und Isa startete den Motor. Während der Fahrt sagte ich Isa, wo sie lang muss und ich muss ihr wieder lassen, dass sie mega gut fährt, vor allem dafür, dass es ein komplett fremdes Auto ist. „Shayenne. Pass gut auf, bei dem Fahrstil kannst du im Gegensatz zu dem von Wincent und mir noch richtig was lernen.", sagte meine Mum auf einmal von hinten und wir brachen alle in schallendes Gelächter aus. „Schön, dass ihr wisst, dass ihr scheiße fahrt.", sagte Shayenne leicht ironisch. Genau in dem Moment fuhr Isa auf unseren Hof und stellte den Motor aus. Wir gingen alle rein und Shayenne verschwand sofort im Bad. „Wann steht ihr morgen auf?", fragte meine Mum. Ich sah einmal zu Isa und sie verstand, dass ich keine Ahnung hatte. „Naja also wir wollten so gegen halb zwölf hier los, ich denke, dass wir gegen kurz nach neun nen Wecker stellen." „Okay gut, dann weiß ich Beschied. Wollen wir dann um zehn Frühstücken?" Wir nickten beide und verabschiedeten uns dann nach oben. „Wincent, denk daran, dass es das Zimmer deiner Schwester ist.", rief meine Mutter mir noch hinterher. „Man Mum.", rief ich nur zurück und ging mit Isa weiter. Shayenne war schon fertig, weswegen Isa schnell ins Bad ging, während ich mich aufs Bett warf. Als Isa wieder kam ging ich auch schnell einmal ins Bad.

Fehler oder Schicksal //Wincent Weiß FanfictionWhere stories live. Discover now