"Elijah..."

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An diesem Tag war es Elijah, welcher vorsichtig an meine Zimmertür klopfte.

Ich sah von einem Buch auf und sagte ihm, er solle reinkommen.
„Thalia...ich möchte etwas sehr Dringendes mit dir besprechen. Nur mit dir.“, sagte er ernst zu mir und ich runzelte die Stirn.

„Aber du hast nie...", begann ich und er lächelte leicht, bevor er sich auf mein Bett setzte. „Ich weiß. Ich bin nie zuerst zu dir gekommen, sondern immer zu unseren älteren Geschwistern. Du bist bist schließlich eine der Jüngsten und ich wollte dich beschützen. Doch jetzt ist es was anderes.“, murmelte er und ich sah ihn fragend an.

Tränen schimmerten in seinen Augen und ich zuckte kurz zusammen. Das passierte nie. Elijah war immer ziemlich pragmatisch und nicht sehr oft sehr emotional. „Was ist los, Bruder?“, fragte ich also sanft und wurde daraufhin fest in seine Arme gezogen.

Schnell flüsterte er mir ganz leise etwas ins Ohr, während er mich immer noch fest umklammert hielt. Das war auch nötig, denn kurz konnte ich nicht atmen, bevor ich zu weinen begann.

„Aber...Elijah...“, schluchzte ich und klammerte mich an meinen großen Bruder, während er mir sanft über den Rücken strich. Ich atmete tief seinen vertrauten Geruch ein und begann noch mehr zu weinen, bevor ich den Kopf schüttelte. Ich wollte etwas sagen, doch ich konnte nicht.

„Es wird alles gut, Thalia. Es wird alles gut.“

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Hier saßen wir nun. Beim Familiendinner. Alle versammelt und alle hatten Spaß. Sogar Kol war gekommen, was mir noch einmal unglaublich viel Kraft gegeben hatte.

Denn momentan lachte ich zwar, aber innerlich konnte ich an nichts anderes als den bevorstehenden Tod meines Bruder denken.
Doch ich schaffte es, mich wenigstens für eine halbe Stunde von diesem Gedanken loszureißen und einfach die Zeit zu genießen.

Immer mal wieder trafen meine Blicke die von Elijahs, welcher unseren anderen Geschwistern immer noch nichts gesagt hatte. Arthur legte seine Hand auf meine und drückte sie fest, weshalb ich ihn dankbar ansah. Gerade brauchte ich das.

Denn ich konnte mir nicht vorstellen, dass eine Person hiervon bald nicht mehr da war. Es ging nicht. Doch wenn ich daran dachte, dann hatte ich sofort wieder das Gefühl, in Tränen ausbrechen zu müssen. Und das wollte ich in diesem besonderen Moment nicht.

Denn das war einer der wenigen Momente in dem alle hier glücklich waren.
Plötzlich bekam ich eine Serviette ins Gesicht und mein Mund klappte auf, woraufhin alle loslachten.

„Entdchuldige Tante Tally, aber du sahst aus, als könntest du Ablenkung gebrauchen.“, grinste Hope, weshalb mich Rebekah, welche direkt neben mir saß, als aller erstes auslachte, da noch etwas Wasser an der Serviette gewesen war, welches jetzt in meinem Gesicht war.

„Na super! Danke Hope, für diese tolle Erfrischung.“, lachte ich und warf die Serviette weiter in Elijahs Gesicht. „Hey!“

„Wenn wir schon bei Werfen sind... wie wäre es, als Abschluss noch einmal ein Freudenfeuer zu machen? In das jeder seine Wünsche werfen kann?“, fragte ich, und Nik lächelte mich daraufhin warm an, während alle anderen begeistert nickten.

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Nach und nach verbrannten die kleinen Zettel, die wir in das Feuer geworfen hatten, weshalb ich schon wieder Tränen in meinen Augen spüren konnte.

„Wisst ihr, auch wenn ich euch über die Jahre ziemlich gefoltert habe...Die einen mehr, die anderen weniger...Ich...ich habe einfach gemerkt, dass ihr wirklich alles für mich seid. Eure Loyalität, eure Unterstützung...und eure Liebe. Das ist wahrscheinlich der einzige Grund, warum ich so lange überlebt habe...Und wenn ich nicht mehr da bin, dann werdet ihr alle zueinander finden. Von Zeit zu Zeit, immer wieder. Um aufeinander aufzupassen.“, sagte Nik, während er uns alle ansah.

Thalia Mikaelson - TVD/TO FF #WordsAward2018Where stories live. Discover now