Kapitel 1

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Unser Deal war einfach zu verstehen und für uns beide glasklar. Er durfte machen mit mir was er wollte und ich bekam dafür ein Dach über dem Kopf, Essen auf dem Tisch und hier und da mal ein nettes Geschenk.

Es störte mich nicht.

Im Gegenteil war es das beste, was mir passieren konnte.

Am Tag hatte ich frei und konnte machen was ich wollte. Manchmal lernte ich für die Uni, manchmal lag ich den ganzen Tag nur auf dem Sofa oder auf meinem Bett und schaute mir Serien an.

Es war zauberhaft.

Ich wärmte mir die gestrige Pizza auf oder ließ das Popcorn in der Mikrowelle aufgehen und der Tag floss nur so an mir vorbei.

Ich hatte keine Pflichten, bis er abends durch die Haustür kam und meinen Namen rief.

Er rief ihn immer in so einem süßen Ton. Süß wie Honig und doch bitter und scharf wie Senf.

Meine Hände klappten schlagartig den Laptop zu, der immer noch auf meinem Schoss saß. Dort, wo alles noch ganz warm war. Ich schwang meine Beine aus dem Bett und rannte die Wendeltreppe herunter in den Flur, wo er sich gerade seinen Wintermantel ausgezogen hatte.

Seine Haare waren noch verwüstet vom stürmischen Wind draußen und sein Gesicht rot von der Kälte, der er nach langer Autofahrt soeben ausgesetzt war.

„Wie war dein Tag?", kam es von meinen Lippen. Schon wie einprogrammiert. Damit begleitete ein Lächeln.

„Lang und anstrengend", seufzte er und hängte auch seinen Schal an die Garderobe, bevor er seine Arme ausbreitete. „Komm her."

Ich rollte gespielt mit den Augen und hüpfte ihm regelrecht in die Arme.

Er drückte meinen Körper an seinen. Da war so ein großer Unterschied zwischen uns. Die Größe unserer Körper passte nicht zueinander und doch passten sie perfekt.

„Womit hast du dir den Tag vertrieben? Lernst du wieder? Bald sind die Ferien vorbei."

„Ich bin aber superschlau wie du weißt, und muss deshalb nicht lernen."

„Ich denke nicht", lachte er und sah mir prüfend in die Augen. „Du willst doch das Jahr schaffen, oder nicht?"

„Ich schaffe es doch", verteidigte ich mich gekränkt und befreite mich aus seinen Armen.

Er schien immer noch nicht überzeugt.

„Das hoffe ich für dich", sagte er leise.

Ich ignorierte ihn und ging in die Küche.

Dort stellte ich mich an den Herd und stellte den Wasserkocher auf eine der Platten. Dann machte ich den Herd an und es zischte.

„Solltest du nicht die Küche aufräumen?"

„Das war mehr ein Vorschlag als eine Aufforderung", zuckte ich mit den Schultern.

Er wusste welches Spiel ich spielte und er ging gern darauf ein.

„Nein, war es nicht. Es war eine klare Anweisung, die nicht klarer hätte sein können."

Ich sah auf den Wasserkocher.

Er setzte sich auf einen der Stühle und musterte meinen Rücken. Ich merkte es. Ich merkte seine Augen auf meinem Hintern. Ich merkte wie die Luft dicker wurde und wie mein Atem langsamer wurde, bis er schließlich stehen blieb.

„Komm mal hierher."

„Ich mache Tee."

„Komm her, hab ich gesagt." Sein Ton war rauer.

Ich schluckte und drehte mich um. Dann schlurfte ich den Weg zu seinem Stuhl.

„Setz dich."

Er zeigte auf keinen Stuhl. Und ich wusste, dass ich mich auch auf keinen setzen sollte.

Der Boden musste genug sein.

Ich setzte mich seufzend auf meine Unterschenkel. Sie wurden kalt von den Fließen.

Er nahm einen Finger und drückte mit diesem mein Kinn zu sich nach oben. Ich sah ihn nun beschämt an. „Du hast zu tun, was ich dir sage. Verstanden? Ich werde mich nicht wiederholen. Wenn du noch einmal nicht das tust, was ich von dir verlange, nehme ich dir für drei Tage deinen geliebten Laptop weg."

Ich sah davon ab, ihm zu antworten, dass ich dann auch nicht lernen könnte. Wahrscheinlich würde er dann nur irgendetwas über Bücher sagen. Er war eben alt. Nicht sehr viel älter, aber alt genug, um als alt von mir betitelt zu werden.

„Ja, Daddy."

Er schien etwas perplex von dem Titel, den ich ihm nicht oft gab. Nur dann, wenn ich gerade einen Orgasmus hatte oder mich vergaß. Wenn ich so tief im Subspace schwamm, dass ich Farben schmeckte und Wolken sprechen hörte.

Sein Daumen strich über meine Stoppeln an meinem Kinn. Er tat dies gern und noch lieber sagte er mir, dass es noch Jahre dauern würde, bis ich einen Bart haben konnte.

Ich tat dann immer beschämt, denn das war es, was er wollte und das war es, was mich geil machte. Wenn er wusste, dass ich wusste, dass ich sein kleines Baby war.

Der Teekessel stach mit seinem fiependen Geräusch durch die Stille.

Er sah hinter mir auf den Herd. „Unser Tee ist fertig."

Ich machte nichts. Ließ den Pott fiepen, als mein Schwanz hart wurde. Das passierte manchmal einfach, wenn er mich berührte. Unser Deal war vielleicht nur ein Austausch von Gütern, aber das hieß nicht, das ich mich nicht auch daran erfreuen konnte.

Ich konnte es sogar sehr. Manchmal mehr, als ihm klar war.

DEALBREAKERWhere stories live. Discover now