Cupidity ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ

Wild thing

Er war davon gestürmt, wollte einfach nur weg, es nicht wahr haben, was Taehyung ihm sagte, ihm nicht mehr seine Tränen zeigen, die bei der Berührung von ihm nur noch schneller flossen. Nun waren schon einige Tage vergangen und er hatte das Gefühl nicht mehr weinen zu können. Er war erschöpft und wollte nicht mehr raus aus seinem Bett, nicht mehr funktionieren. Jungkook hasste sich dafür, dass er sich davon so hatte treffen lassen und als er weitere Nächte so dalag und in die Dunkelheit starrte, beschloss er nicht aufzugeben. Vielleicht konnte er ihn dazu bringen zu bleiben, nicht zu gehen und wenn nicht, konnte er doch wenigstens noch die letzte Zeit mit ihm genießen, anstatt die letzten Wochen einfach verstreichen zu lassen.

Verstohlen sah er auf sein Smartphone, das unentwegt blinkte. Seit dem Tag, an dem er von Taehyungs Plan ins Ausland zu gehen erfahren hatte, traute er sich nicht mehr seine Nachrichten zu lesen. Er hatte Angst, dass ihn die Worte des anderen nur noch mehr quälen würden, doch nun blieb ihm nichts anderes übrig, als sich dem zu stellen. Mit zittrigen Fingern entsperrte er das Display und seine Vermutung war richtig gewesen. Es waren mehrere Nachrichten von Taehyung darauf, Entschuldigungen, dass er mit ihm sprechen wollte, ihn sehen wollte. Kaum las er eines der Wörter, zog es in seinem Herzen und als er ihm schrieb, um zu fragen ob sie sich später bei ihm treffen konnten, begann es wie wild gegen seinen Brustkorb zu hämmern.

Es dauerte nur Sekunden, bis Jungkook eine Antwort bekam und er die Aufregung wieder spürte, wie beim ersten Mal, als er zu dem Musikstudenten gegangen war. Als er dann vor der verschlossenen Tür stand und an das weißlackierte Holz klopfe, konnte er abgesehen von dem Dröhnen in seinem Kopf nichts anderes mehr wahrnehmen. Lange musste er nicht warten bis er das Klacken des Schlosses hörte und der andere die Tür öffnete. Als er hineinging und Taehyung vor sich sah, war der Anblick überwältigend für ihn, so sehr hatte er sich nach ihm gesehnt. Schnell ging er auf den Blonden zu und zog ihn an sich. Seine Hände an die schmale Hüfte seines Gegenübers gelegt, sah er ihm tief in die Augen, bevor er ihn zu küssen begann.

Zunächst zögerlich legte Jungkook seine vom Weinen spröden Lippen auf die des anderen und schloss seine Lider. Er konnte hören, wie Taehyung tief einatmete und sich dann ebenfalls in dem Kuss verlor. Kräftig packten ihn die Hände seines Sunbaes an den Armen und zogen ihn mit sich, sodass kein Blatt mehr zwischen die beiden passte. Als sie sich kurz lösten und nach Atem rangen, benetzte der Jüngere kurz seine Lippen mit der Zunge, nur um im nächsten Moment wieder geküsst zu werden, so heiß, dass er nicht anders konnte, als seine Mitte gegen Taehyungs zu pressen.

Er hatte nicht den Plan gehabt, ihm gleich wieder zu verfallen, er wollte ein Gespräch, er wollte eine Lösung, doch konnte er sich nicht dagegen wehren, wie er sich gerade fühlte. Berauscht von der Nähe und gematert von der Sehnsucht, die ihn die letzten Tage umtrieb, wollte er gerade nur diese Berührungen. Ungestüm bewegte er seine Hände unter den lockeren Hoodie seines Sunbaes und als er die feste Haut darunter fühlte, wollte er mehr von ihm.

„Ich habe dich vermisst", gestand Taehyung und schmiegte sich willentlich an ihn, „aber sollten wir nicht vielleicht erst reden?" Die Antwort des schwarzhaarigen Studenten erfolgte sofort, als er dem Älteren das Oberteil über den Kopf zog und sanfte Küsse auf dessen Schlüsselbein verteilte. Ein unkontrolliertes Keuchen war die einzige Reaktion die dem Blonden entfuhr, als er kurz davon ihn das Laken gepresst wurde und Jungkook über ihm lehnte. Er wollte ihn für sich, Taehyung an sich binden, es ihm schwer machen zu gehen, ihn dazu bringen, zu bleiben.

Bestimmend legte er seine Hand auf den gespannten Stoff der Jogginghose des anderen und lächelte teuflisch, als er dessen tiefes Stöhnen vernahm. Sein Körper zeigte dem Jüngeren deutlich, dass Taehyung ihn wollte und er beschloss, seinen Trumpf vor dem Gespräch auszuspielen und bewegte sich weiter über dessen Mitte.