Kapitel 3

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"Wie ist Ihr Name?"

"Hedwig."

"Sind Sie eine Spionin des dunklen Lordes?"

"Nein ich diene nur meinem Herren."

Harry atmete erleichtert auf und löste die Fesseln wieder. Für ihn war alles geklärt.

"Wer ist Ihr Herr?"

"Harry Snape."

Snape sah sie ungläubig an und Harry verstand es nicht. Hatte Snape einen Sohn, der hieß wie er selbst?

"Hedwig, wen meinst du damit?"

"Sie, mein Herr."

Harry sah sie geschockt an. Er sollte der Sohn von Snape sein? Das war doch nicht möglich! Er sah aus wie James! Sein Blick glitt zu Snape und dieser war wie erstarrt. Seine Haut war noch bleicher. Abprut erhob sich der Lehrer und zielte erneut mit seinem Stab auf die Eulenfrau. Auch diesmal reagierte Harry schnell und sprang vor sie.

"Potter! Gehen Sie zur Seite. Diese Frau weiß nicht wovon sie spricht."

"Sir, was meinte sie? Soll das heißen Sie sind mein Vater?"

Snapes Zauberstab zitterte, aber er senkte ihn nicht.

"Sie sind das Abbild Ihres Vaters, die Frau weiß nicht was sie sagt."

Harrys Blick wurde weich, als er erkannte, dass Snape Angst hatte. Der Schüler sprach eine Weile auf den Lehrer ein, bis dieser sich setzte.

"Sir, gibt es einen Zauber, der die Aussage belegt?"

Snape schüttelte den Kopf, aber verwies auf einen Trank.

"Dann lassen sie uns den Trank benutzen."

"Potter! Sie verstehen das nicht! Sollten die Worte wahr sein, wie soll es dann weitergehen? Ich kann unmöglich ihr Vater sein. Ich bin ein Spion für Dumbledore!"

Hedwig blieb ganze Zeit still, das Serum ließ langsam nach und so war sie auch nicht gezwungen zu antworten.

Harry ging vor dem Professor in die Hocke und nahm seine Hände in seine eigenen und sah ihn sanft an. Sollte der Mann sein Vater sein hatte er wenigstens etwas, was an Familie erinnerte.

"Sir, wir werden es gemeinsam schaffen. Hedwig hat die Worte ausgesprochen und ich würde keine Ruhe bekommen, solange ich es nicht sicher weiß. Sir, ich weiß, wir hatten bisher eine schlechte Beziehung zueinander, aber trotz allem haben sie mich immer beschützt. Lassen Sie uns den Trank nehmen und danach entscheiden. Bitte."

Snape sah in die grünen Augen seiner verstorbenen Freundin. Er konnte diesen Augen nie entkommen. Dieser flehende Ausdruck. Er kannte ihn. Von damals, als Lily ihn bat nicht zum dunklen Lord zu gehen. Er hatte es ignoriert und Lily verloren. Und nun saß hier ein junger Mann, der den selben Ausdruck zeigte und womöglich sein eigener Sohn war.

Harry hatte sich erhoben und wartete.

"Der Trank braucht nur eine Stunde. Ich werde ihn brauen."

"Sir? Kann ich dabei zusehen?"

Snape sah den jungen Mann überrascht an, dann nickte er.

Der Trank brauchte tatsächlich nur eine Stunde trotz, dass Snape ihm jeden Schritt erklärte. In dieser Stunde lernte Harry mehr, als in den letzten Jahren davor. Als der Trank fertig war, gingen sie zurück ins Wohnzimmer. Hedwig war die ganze Zeit auf der Couch sitzen geblieben und hatte gewartet.

Snape breitete ein Pergament auf dem Tisch aus und atmete noch einmal tief durch. Dann kippte er den Trank über das Pergament. Es bildete sich ein Stammbaum.

TeratihaWhere stories live. Discover now