Kapitel 2

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So wie es der Arzt erzählt hat geschieht es auch. Die komplette Woche liege ich im Bett und verlasse es nur wenn ich mal aufs Klo muss. Die Zofen die mir täglich Frühstück-, Mittag- und Abendessen bringen, müssen mich fast zumessen zwingen, da mir schon bei dem Gedanken an Essen schlecht wird.Wenn ich nicht Esse oder aufs Klo gehe Schlafe ich die meiste Zeit.Von den sieben Tagen, die ich im Bett liegen muss, schlafe ich bestimmt mindestens fünf, wenn nicht sogar mehr. Die Woche ist schneller rum als ich mir hätte denken können.

Am liebsten würde ich im Bett liegen bleiben, aber leider haben wir hohen Besuch und so muss ich mich auch einmal sehen lassen, außerdem geht die Zeit viel schneller vorbei, wenn ich Tagsüber etwas zu tun habe. Also mache ich mich Fertig und gehe auf den Hof. Gerade als ich das Gebäude verlasse hören alle auf mit Arbeiten und schauen mich ganz traurig an. Gute zehn Minuten starren mich alle an bis sie langsam wieder anfangen mit Arbeiten. Ich setze mich, nach diesen komischen zehn Minuten, auf eine kleine Bank in der ecke des Hofes,wo ich alles schön beobachten kann. Die Sonne scheint, ganz viele Vögelchen zwitschern und ab und zu fliegt auch ein Schmetterling vorbei. Es ist ein richtig schöner Frühlingstag wie ich ihn lange nicht erlebt habe. Ich genieße die Sonne noch ein wenig und dann kommt auch schon der Arzt mit der Maschine um mich wieder anzuschließen. Der Arzt schließt mich wortlos an und verlässt mich für die nächsten zwei Stunden, damit ich alleine sein kann. Lange bleibe ich aber nicht alleine denn nach kurzer Zeit kommt die Gräfin zu mir und setzt sich neben mich. Eine ganze Zeit sagt sie nichts und beobachtet nur die Maschine und wie mein Blut durch die ganzen Schläuche fließt. Nach einer halben Ewigkeit sagt sie: „Du schaffst das schon du bist so ein starkes Mädchen."

Sie steht auf und schon im weggehen dreht sie sich noch einmal um: „Wenn es dir heute Abend einigermaßen gut geht, kannst du ja mit uns allen zusammen essen.Die Königsfamilie möchte dich unglaublich gerne kennen lernen . Ich habe aus versehen etwas von dir geschwärmt, tut mir leid. Ich hoffe du bist mir deswegen nicht böse..." Ich schüttel nur den Kopf und lächel ein bisschen. Die Gräfin lächelt auch und sieht mich bemitleidenswert an und geht weiter ins Haupthaus. Die nächsten anderthalb Stunden sehe ich einfach nur den Leuten beim Arbeiten zu bis der Arzt kommt um mich wieder von der Maschine abzuschließen und um die Einstichwunden zu verarzten. Bevor er geht gibt er mir noch eine Banane, damit ich nicht unter zuckere. Jetzt wo der Arzt weg ist habe ich noch gut eine Stunde Zeit bis ich mich für das Abendessen Fertig machen muss.


Ich entschließe mich, mich einfach vor ein kleines Blumenbeet zu setzten und etwas Unkraut zu zupfen.Sofort kommt eine Angestellte des Hofes um mich davon abzuhalten. Ich versichere ihr das alles in Ordnung ist und wenn es mir nicht gut geht, dass ich dann sofort um Hilfe rufen werde, aber Unkraut zuzupfen ist jetzt wirklich keine anstrengende Arbeit. Ich bin zwar nicht besonders schnell, aber ich schaffe schon mal zwei Blumenbeete.Ich möchte die Beete eigentlich auch noch gießen, aber dafür fehlt mir leider doch noch die Kraft. So mache ich mich nach fast einer Stunde langsam auf in mein Zimmer. Zu meiner Überraschung wartet in meinem Zimmer die Gräfin. Sie sitzt auf meinem Bett und starrt ins nichts. Ich setze mich neben sie uns sie fängt auf einmal an mitweinen. Völlig überfordert weil die Gräfin weint versuche ich sie etwas zu trösten. Ohne Worte beruhige ich sie und sie fängt an mitsprechen:„ Alisa du bist wie eine Tochter für mich und ich möchte das du weißt, dass ich dich sehr lieb habe. Ich könnte es nicht ertragen wenn du stirbst. Ich möchte auch nicht das du mich nur als Gräfin siehst bitte nenn mich doch Tante oder wenn du auch willst Mama. Dieses ständige Sie möchte ich nicht mehr von dir hören.Bitte. Ich möchte nicht deine Mutter ersetzten, aber vielleicht siehst du mich ja irgendwie so wie eine Ersatzmutter." So fern es mir meine Kraft erlaubt antworte ich: „Du bist wie eine Mutter für mich ihr habt mich mit nur einem halben Jahr gefunden und mich sofort aufgenommen ohne mit der Wimper zu zucken. Ich habe meine Dankbarkeit immer versucht auszudrücken indem ich immer versucht habe das beste aus mir zu machen. Mir hat es immer Spaß gemacht zu helfen und wenn ich dir dabei helfen kann damit du dich besser fühlst, kann ich dich auch Mama nennen." Sie sagt nichts als Antwort sondern Lächelt nur und drückt mich ganz fest. Ich versuche diese Geste so gut es geht zu erwidern aber mein Arm ist noch so schwach von der Blutfilterung. 

Sreća - Wie ich mein Glück fandWhere stories live. Discover now