Kapitel 3

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Ein paar Minuten vergehen und sie löst sich wieder von mir. Sie lächelt mich so erleichtert und fröhlich wie noch nie an. Wieder vergeht ein wenig Zeit, wo wir uns einfach nur anschauen. „Ich habe ein kleines Geschenk für dich Alisa. Da ich dich wie meine eigene Tochter behandeln möchte, möchte ich dir die Geburtstagsgeschenke der letzten 15 Jahre überreichen," mit diesen Worten geht die Tür auf und ein Riesen Kleiderständer mit 15 der wunder schönsten Kleider die ich je gesehen habe. „Diese Kleider habe ich alle nur für dich anfertigen lassen. Ich hoffe sie gefallen dir..."

Ich bekomme den Mund kaum zu und mir steigen sogar Tränen in die Augen aber, ich versuche es trotzdem in Worte zu fassen: „Oh Gott Mama, dass sind die schönsten Kleider die ich je gesehen habe DANKE!" Und mit diesen Worten falle ich ihr in die Arme und sie streichelt mir den Kopf und sagt noch etwas: „Du bist ein starkes Mädchen Alisa aber trotzdem besteht die Gefahr das du es nicht schaffst gegen die Krankheit anzukommen. Deswegen bekommst du jetzt ein mal die Woche ein wunderschönes Kleid das die hier," sie zeigt auf den Ständer, „noch mal toppen werden, dass verspreche ich dir" Das einzige was ich jetzt noch raus bekomme ist ein leises und erschöpftes: „Danke..." Das Weinen und die Aufregung ist doch noch etwas zu anstrengend für mich. Wir suchen zusammen ein wunderschönes Hellblaues Kleid mit einer kleinen Schleife an der Taille heraus. Dieses Kleid ist mir sofort aufgefallen als ich den Ständer gesehen habe und ich wollte es unbedingt anziehen.


Das anziehen ist auch noch ein riesiger Kraftakt für mich und so bin ich auch schon nach dem anziehen total aus der puste, aber es gibt mir Kraft mich jetzt in diesem wunderschönen Kleid im Spiegel zu sehen. Ich finde die Kleider die ich vorher immer getragen habe schon alle sehr schön, aber dieses Kleid übertrifft alles. Meine neue Mama und ich müssen uns jetzt ein bisschen beeilen denn die Stunde ist schon fast um und ich brauche ja ab sofort etwas mehr Zeit um bestimmte strecken zurück zu legen. Trotz der Krankheit und das wir eigentlich viel zu spät dran sind, kommen wir überpünktlich im Essenssaal an. Wir betretenden Essenssaal und es sind alle da bis auf die Königsfamilie. Meine neue Mutter bringt mich an einen Platz und setzt sich gegenüber von mir. Links neben mir sitzt Lena, sie ist das richtige Kind meiner Mutter und auf der rechten Seite sind noch drei Plätze frei, aber wieso?Es sind so weit wie ich jetzt sehe alle da bis auf die Königsfamilie. Also wieso sind neben mir noch drei Plätze frei? Es kann doch gar nicht sein das ich neben einen der drei Königssöhnen sitzen soll. Ich rede mir jetzt ein dass es bestimmt nur Zufall ist.Noch voll in diesen Gedanken versunken stehen auf einmal alle auf und machen einen Knicks oder eine Verbeugung. So schnell es geht stehe ich auch auf und mache einen Knicks. Ich hoffe, dass es nicht aufgefallen ist, das ich etwas zu spät geknickst habe. Alle setzten sich wieder hin und ich schaue ganz beschämt auf meinen Teller.Schon an den Gedanken daran, dass ich jetzt wieder etwas essen muss wird mir schon wieder schlecht. Es fällt doch bestimmt nicht auf wenn ich mir jetzt nichts zu Essen nehme oder? Der Arzt ist doch bestimmt nicht da, da würde es gar nicht auffallen. Plötzlich setzt sich jemand mich. Ich schaue vom Teller hoch und blicke direkt in tief blaue Augen die mich sofort in ihren Bann ziehen. Schnell wende ich meinen Blick wieder auf meinen Teller, weil mich sonst noch mehr zum Affen mache indem ich wahrscheinlich anfange zu sabbern oder ähnliches. Der Junge lacht leise. Dieses lachen ist so warm und weich das mir gleich wieder warm ums Herz wird aber, ich schaue trotzdem weiter auf meinen Teller. Nach einem kurzem Moment fängt der Junge an mit sprechen: „Hi, ich bin Elias. Du bist Alisa oder?Deine Adoptivmutter hatte die letzten Tage so viel über dich erzählt." Mein Herz schlägt mir auf einmal bis zum Hals und mir wird das alles noch peinlicher als es so schon ist. Ich antworte kurz und sehr leise in der Angst, irgendetwas falsch zu machen: „Ja, ich bin Alisa Eure Majestät." Der Prinz lachte kurz und sagt dann:„Bitte nenn mich doch Elias und auch bitte auch per du. Ich hab dieses ganze eure Majestät zeug echt satt." Diese Bemerkung bringt mich zum lächeln.

Wir können unser „Gespräch" , wenn man das so nennen kann, nicht fortsetzen da uns das Essen aufgetischt wird.Ich nehme mir einfach nichts in der Hoffnung dass es niemand sieht. Der Prinz guckt mich die ganze Zeit komisch an, da ich mir ja nichts nehme, aber ich schaue weiter einfach nur auf meinen Teller. Alle haben sich in wenigen Minuten alle etwas zu essen genommen und ich freue mich schon, weil niemand etwas sagt und auch niemand kommt. Auf einmal nimmt mir jemand meinen Teller weg und stellt einen vollen hin. Da lehnt sich der Arzt an mein Ohr und flüstert: „Wenn sie nichts essen Miss dann werden Sie nie gesund und oben drein werden Sie noch verhungern. Ich kann Ihnen sagen verhungern ist kein schöner Tot." Mit diesen Worten dreht er sich auch schon wieder um und geht zurück an seinen platz. Ich schaue auf den riesigen Teller voll mit Essen und langsam fange ich an mit essen. Der Prinz spricht zum Glück während des ganzen Essens nicht mehr mit mir. Den halben Teller voll Essen quäle ich mir runter, bis ich mich fast übergebe. Danach verabschiede ich mich bei meiner Mutter und gehe so schnell es geht aus dem Essenssaal als ich hinter mir noch etwas höre. Ich bleibe stehen und drehe mich um. Elias ist mir gerade gefolgt und hat schon zu mir Aufgeschlossen. Er stellt sich genau vor mich sodass ich nicht weiter gehen kann. Elias schaut mich ganz ruhig und gelassen an und sagt: „Möchtest du noch mal einen kleinen Spaziergang machen Alisa?" Ich schüttel einfach nur müde den Kopf und gehe an ihm vorbei, aber stellt sich wieder genau in meinen Weg, sodass ich wieder nicht weiter gehen kann. Er spricht jetzt schon etwas bestimmter: „Ich akzeptiere kein Nein. Bitte. Ich möchte kurz mit dir alleine Sprechen." Er hält mir die Hand hin ich nicke und ergreife seufzend seine Hand. Seine Hand ist um einiges größer als meine, aber es fühlt sich wunderschön an meine Hand in seiner zuhaben. Elias läuft um einiges schneller als ich es momentan kann und ich fange deswegen schnell an mit keuchen. Elias merkt es schnell,verlangsamt sein Tempo deutlich und schaut mich traurig an. Ich bin erst einen Tag wieder auf den Beinen und alle schauen mich an als wäre ich schon auf meiner eigenen Beerdigung. Wie lange wird das wohl noch so weiter gehen? Ich werde das so nicht lange aushalten.Elias führt mich der weile in den Garten. Wir setzen uns auf die Bank auf der ich heute meine Behandlung hatte. Ich habe mir so gedacht, dass ich die Behandlung jetzt immer auf dieser Bank zumache, wegen diesem wunderschönen Ausblick und ich kann alle beobachten ohne sie groß zu stören. Elias hat meine Hand bis jetzt nicht los gelassen und es sieht auch nicht so aus als ob er sie bald loslassen wird. Mich stört das komischerweise gar nicht und wir zwei gucken uns zusammen den Sternenhimmel an. Eine gute halbe Stunde geht vorbei und ich fange langsam an mit frieren. Mir ist gar nicht aufgefallen das Elias bemerkt hat das ich friere aber, er lässt kurz meine Hand los, zieht sein Jackett aus und legt es um mich. Dann nimmt er sofort wieder meine Hand. Jetzt fängt er auch an mit Sprechen: „Es ist wahrscheinlich eine etwas ungeschickte Frage aber ich möchte es unbedingt wissen. Was ist mit dir los? Du siehst so blass aus und du isst auch kaum..." Ich senke den blick auf den Boden. Elias seufzt leise und flüstert fast nur noch: „Wenn du es wirklich nicht erzählen willst oder kannst ist es auch ok. Ich wahr wahrscheinlich mal wieder etwas zu neugierig." ich schüttelt den Kopf atme tief durch und fange ganz leise an mit reden, da normales sprechen inzwischen schon zu anstrengend geworden ist: „Ich bin Krank... Ich habe eine vererbbare Krankheit die sich Lykrantophie nennt. Das bedeutet das sich kleine Enzyme in meinem Blut bilden die meinen Körper langsam aber sicher zerstören. Es besteht aber zum Glück eine neunzig Prozentige Chance das ich es überleben werde.Ich weiß es auch kaum erst seid einer Woche. Seit dem ist mir alles irgendwie zu Anstrengend, ich kann kaum laufen aber, der Arzt meinte ich soll mich jeden Tag jetzt bewegen dann ist die Chance höher das ich die Krankheit besiegen kann. Seit dem ich die Krankheit habe bin ich auch nicht mehr wirklich gesprächig..." Elias drückt meine Hand ganz leicht wahrscheinlich aus Angst er könnte sie auf ein mal zerbrechen und er nickt. Er nickt und denkt darüber nach was ich gerade erzählt habe. Jetzt drücke ich ganz leicht seine Hand um ihm etwas Mut zu machen. Er schaut mich an und lächelt leicht, aber trotzdem traurig. Ich lächel zurück und schaue zurück in den Sternenhimmel. Wir sagen gar nichts mehr, aber irgendwann lehne ich meinen Kopf gegen seine Schulter, er legt auch seinen Arm um mich und mich näher zu sich zu ziehen. So sitzen wir einige Zeit bis mich die Müdigkeit übermannt und ich an seiner Schulter einschlafe.

Sreća - Wie ich mein Glück fandWhere stories live. Discover now