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-Chapter 4-

Die Minuten schienen, als würden sie rückwärts laufen. Seit Ewigkeiten starrte ich auf die Uhr, die über der Tafel hing und hoffte damit, dass die Zeit etwas schneller verging.Wir hatten es gerade 12:50Uhr und Schulschluss wäre um 13:11Uhr. Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich dem Jungen aus dem Wartezimmer, zugestimmt habe. Wenn irgendjemand davon erfährt, sind wir dran.

Nach etlichen Minuten des Wartens läutete die Schulklingel und ich packte so schnell, wie möglich meine Sachen zusammen.

,,Hey, wo willst du so schnell hin?", verwirrt sah meine Mitbewohnerin Mina mich an.
,,Ich muss dringend auf's Klo. Deine Bücher kann ich danach abholen." faselte ich vor mich hin. ,,Danke, Cloé!" konnte ich noch verstehen, als ich aus dem Klassenzimmer stürmte. Schnell drängelte ich mich an den Schüler Gruppierungen vorbei und versuchte so das Treppengeländer zu erreichen.

Glücklicherweise lief das Verlassen des Schulgebäude reibungslos und somit konnte ich mich direkt auf den Weg zu den Sportanlagen machen. Ich musste meinen Rock festhalten, als der Frühlingswind mir einen Strich durch die Rechnung machte.
Der Wind war so stark, dass er sogar ein paar Wassertropfen der gigantischen Fontäne, die vor dem Schuleingang stand, in mein Gesicht beförderte. Wieso mussten sie so ein riesiges Ding auch direkt vor das Gebäude platzieren?

Nervös folgte ich dem Kiesweg, der über das gesamte Grundstück führte. Ab und zu liefen Schüler aus meiner Klasse an mir vorbei und schenkten mir nichtmal einen Blick. Augenrollend ging ich also weiter und von dem  Park aus konnte man schon den großen Sportplatz sehen. Es wäre auch ein Wunder, wenn man den übersehen würde. Der strahlend, blaue Gummiboden und die riesigen grünen Zäune, die als Abgrenzung dienten, waren somit auch das einzige bunte an diesem Ort.

Je näher ich kam, desto klarer wurde die Silhouette eines Jungen, der sich an das Gitter lehnte und mit einem Grashalm spielte.
Der Griff um meine Schultasche wurde stärker und ich beschleunigte mein Tempo.
Schnell hopste ich über die Wiese, während das Gras meine Knöchel streifte. Die blonden Strähnen, die sich aus meinem Zopf gelöst hatten, flogen mir ins Gesicht. Als er mich bemerkte, drehte er sich abrupt zu mir um und ließ den Grashalm fallen.

TOXIC |  b.chWhere stories live. Discover now