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-Chapter 13-

Der Abend vor dem Aufstieg

Mit zittrigen Händen half ich Abby unseren Proviant einzupacken. Zu wissen, dass dieser Moment der letzte, den wir zu dritt verbrachten war, machte mich traurig. Mina, Abby und ich waren schon von Anfang an unzertrennlich. Wir waren wie Ying und Yang, aber eben zu dritt. Die schlechten Zeiten überwanden wir zusammen und genossen die Guten um so mehr. Die beiden waren, wie zwei Schwestern für mich.

,,Bereit, Cloé?", Abby's sanfte Stimme brachte mich zurück in die Realität. Fragwürdig sah sie mich an und wartete auf eine Antwort.
Hingegen gab ich nur ein stumpfes Nicken von mir. Es fühlte sich nicht echt an.
,,Komm her.", bevor ich mich währen konnte, zog sie mich auch schon in eine kräftige Umarmung. Vorsichtig, als würde ich bei jeder Berührung drohen zu zerspringen, tätschelte sie meinen Rücken. Sie wusste ganz genau, was in meinem Kopf vorging.

Der eisige Wind wollte nicht ruhen und brachte mich fast zum erfrieren. Das schwache Licht, welches aus der riesigen Laterne drang, spiegelte sich leicht auf dem Steinboden wieder. Es war so dunkel, dass man kaum seine eigene Hand erkennen konnte. Meine Beine drohten mir fast einzuknicken, als eine starke Windböe durch die Straße zog. Eingekauert lehnte ich mich an Abby's Schulter.

Gefühlte Ewigkeiten warteten wir an dem vereinbarten Treffpunkt, doch Chan erschien nicht. Ich fing an mir Sorgen zu machen. Was ist, wenn er erwischt wurde? Was ist, wenn er festgehalten wurde? Was wäre, wenn...

Plötzlich hatte ich das Gefühl, dass wir nicht mehr zu zweit hier waren. Es war ein ungutes Gefühl. Mich umzudrehen, traute ich mich nicht, da so immer die Horrorfilme starteten. Doch dazu kam ich auch garnicht.
Unvorhersehbar tauchte eine Hand in meinem Sichtfeld auf. Bevor ich reagieren konnte, legte diese sich auf meinen Mund und nahm mir die Möglichkeit zu schreien.

TOXIC |  b.chWhere stories live. Discover now