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-Chapter 9-

Fünf Tage bis zum Aufstieg

Luft. Langsam füllte sie meine Lunge, als ich die Wasserbarriere durchbrach. Mit jedem Atemzug brachte sie mich ein Stück mehr zurück in die Realität. Ich befand mich in der Schwimmhalle der Schule. Das helle Licht, welches durch die gläserne Decke strahlte, fiel sanft auf mein Gesicht und ließ mich eine Wärme spüren, die ich sonst nie spürte. Nicht bis ich ihn traf. Aus dem Nichts tauchte er auf und stellte mein Leben auf den Kopf. Er ließ mich Sachen fühlen, die ich nicht einordnen konnte. Sachen, die mich nur diese Person fühlen lassen konnte. Ich liebte ihn.

Schwerelos ließ ich mich, auf der Wasseroberfläche treiben. Obwohl die Schwimmhalle immer reichlich besucht war, befand ich mich heute ganz alleine hier. Ich war erleichtert, dass mich niemand stören konnte. Alleine hier zu sein fühlte sich an, als wäre die Zeit stehen geblieben. Ich atmete einmal tief ein, bevor ich mich ins Wasser sinken ließ.

Langsam stieß ich Luftblasen aus und öffnete meine Augen. Erstmals brannte das Chlorwasser in meinen Augen, was nach einigen Sekunden jedoch verging. Regungslos ließ ich mich bis auf den Grund sinken.
Ich liebte das Schwimmen. Zu spüren, wie es seine Arme nach mir ausstreckte. Es erinnerte mich daran, dass ich lebte.

Still begutachtete ich mein gelocktes, blondes Haar. Die Bank auf der ich saß, war noch angenehm warm von der Nachmittagssonne. Er sollte jeden Moment hier auftauchen.

TOXIC |  b.chWhere stories live. Discover now