-Chapter 8-
Eine Woche bis zum Aufstieg
Abbys glasige Augen brachten mich zum zittern. Sie wusste ganz genau, dass ich andere Leute nicht weinen sehen konnte. Ohne etwas zu sagen, zog ich sie sanft in eine Umarmung.
Kraftlos verweilten ihre Arme auf meiner Hüfte. Dass sie nun als infiziert galt, traf mich wohl härter als sie.
,,Die, die es rausbekommen, nennen sie die Infizierten."
Chan's Worte fielen mir wieder ein. Bedeutete das nicht, dass sie von Anfang an Gefühle verspürte? Ein letztes Mal strich ich über ihren Rücken, bevor ich mich von ihr löste.
,,Hör zu." flüsterte ich.
,,Ich werde einen Weg findet, um den Eingriff zu verhindern. Das verspreche ich dir."
Verwirrt schaute sie mich an, ,,Aber wie willst du das machen?"
,,Vertrau mir. Ich kenne da jemanden."
Immer wieder warf ich den roten Apfel in die Luft und fing ihn wieder auf. So verbrachte ich Stunden auf meinem Bett. Meine Arme wurden von Wurf zu Wurf schwerer, aber ich konnte nicht aufhören, nicht bevor ich zu einem Entschluss kam. Kurz bevor Chan's und mein Weg sich trennten, hielt er mich an meinem Ärmel fest.
,,Lass uns von hier verschwinden."
Die Entschlossenheit in seinen Augen jagte mir einen Schauer über den Rücken. Ich wäre nie auf die Idee gekommen von hier wegzurennen. Langsam richtete ich mich auf und starrte aus dem Fenster. Auf einmal fühlte ich mich gefangen. Gefangen in meinem eigenen Leben.
