Hey ihr Schwuchteln

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Nach einer Weile kamen sie an ihrem Treffpunkt an. Es war eine Lichtung im Wald zu der sie das letzte Stück zu Fuß laufen mussten. Oft saßen sie dort an den Wochenenden bis spät in die Nacht um ein Lagerfeuer herum, tranken Alkohol, rauchten und unterhielten sich. Sie hatten sogar ein altes Wohnmobil herangeschafft, in dem sie Unterschlupf suchten, wenn es regnete.

Suga saß auf einer alten zerschlissenen Ledercouch vor der abgebrannten Feuerstelle. Es war im Moment noch viel zu warm, um ein Feuer anzumachen. Das würden sie vielleicht später am abend tun, wenn es kühl werden würde.

V nahm neben ihm Platz und hielt ihm eine geöffnete Bierflasche hin, die er nickend entgegennahm.

"Meine Eltern fahren dieses Wochenende in den Urlaub", sagte V und trank aus seiner Bierflasche.

"Und du fährst nicht mit?", fragte Suga ohne ihn anzusehen.

"Scheiße nein!", erwiderte der Schwarzhaarige lachend. "Ich dachte, dass ihr alle bei mir pennen könntet dieses Wochenende. Du weißt, bei mir ist genug Platz."

Das stimmte allerdings. Vs Eltern waren steinreich und sie besaßen eine riesige Villa, mit viel zu vielen Zimmern für drei Personen. V kam aus einem sehr guten Elternhaus. Von außen betrachtet waren er und V das komplette Gegenteil. Dennoch würde es nichts geben, was ihre Freundschaft zerbrechen könnte. Suga hatte schon oft bei V übernachtet, wenn es wieder einmal Probleme bei ihm daheim gegeben hatte. Er war trotz allem bei den Eltern seines besten Freundes gern gesehen.

Suga kam diese Idee wie gerufen und er freute sich noch mehr auf die Ferien. Sie lächelten sich an und ließen ihre Flaschen gegeneinanderklirren.

"Hey, ihr Schwuchteln!", hörten sie plötzlich jemanden hinter sich rufen und sie drehten sich um.

Zwei junge Männer kamen auf sie zu. Der eine von den beiden machte ein so ernstes Gesicht, dass man diesem lieber nicht im Dunkeln begegnen wollte. Sein pastellrosa gefärbtes Haar schimmerte in der Sonne und seine dunklen Augen funkelten gefährlich. Doch plötzlich steckte er sich einen Lolly in den Mund und grinste, sodass seine tiefen Grübchen zum Vorschein kamen und mit einem Mal sah er nur noch süß aus.

Der andere Mann neben ihm, der einen Six Pack Bier in der Hand hielt, sah aus wie ein Model. Er war vom Scheitel seines braunen Haares bis hinunter zu seinen Schuhen perfekt gestylt und sah aus, als würde er gleich über den Catwalk laufen. Er lächelte schwach, wobei sich seine vollen roten Lippen deutlich von seiner blassen Haut abhoben. Er sah einfach aus wie gemalt.

„Wen nennt ihr hier Schwuchteln, hä!?", rief V und sein darauffolgendes Grinsen verriet, dass die beiden jungen Männer ihnen nicht unbekannt waren. „Seid ihr das etwas nicht mehr?", meinte der junge Mann mit dem Lolly, als sie bei den beiden angekommen waren. und erwiderte das Lächeln.

"Ich glaube, wir vier werden niemals etwas Anderes sein", meinte Suga fast schon philosophisch und richtete seinen Blick wehmütig gen Himmel. Der Mann wuschelte ihm so fest durchs Haar, dass Suga nach vorn kippte. „Oh, wieder depressiv, Yoongi!?", meinte dieser dabei. „Nenn' mich nicht so. – Namjoon!", sagte Suga und schlug seine Hand weg. „RM, wenn ich bitten darf, okay? Aber vielleicht hebt das hier deine Laune", sagte Dee und holte eine Flasche Vodka zum Vorschein. „Also meine Stimmung hebt es jetzt schon", lachte V und nahm die Flasche entgegen, um sie in den Camper zu bringen.

RM nahm Suga gegenüber auf einem alten Ohrensessel Platz. „Komm, her, Jin!", sagte RM und streckte seine Hand nach dem gutaussehenden jungen Mann aus. Dieser ergriff seine Hand und mit einem Ruck zog RM ihn auf seinen Schoß. Jin lachte kurz bevor RM ihm seine Lippen auf den Mund druckte und sein Lachen somit erstickte. Sie küssten sich innig und Jin legte seine Hand an RMs Wange.

Suga trank aus seiner Flasche und ließ die beiden nicht aus den Augen. Niemand wusste genau was es mit den beiden auf sich hatte. Sie gestanden sich selber nicht ein eine Beziehung zu führen. Konnten aber nicht die Finger voneinander lassen geschweige denn hatten sie sich jemals für jemand anderes interessiert. Die beiden konnten sagen was sie wollten, alle wussten, dass die beiden füreinander geschaffen waren.

„Kommen die Anderen auch noch?", wollte Jin von Suga wissen, als er sich von RMs Lippen löste. „Reiche ich dir etwa nicht?", neckte ihn RM. „Du bist alles was ich brauche, Baby", erwiderte Jin und verwickelte RM in einen weiteren Zungenkuss. Suga verzog das Gesicht und warf seine leere Bierflasche neben sich auf die Erde.

„Kook ist auf dem Weg. Zusammen mit J-Hope", sagte V, der gerade aus dem Camper herauskam und auf sein Handy schaute. Er setzte sich neben Suga und gemeinsam saßen sie wie die Hühner auf der Stange da und betrachteten RM und Jin beim Knutschen.

„Kook bringt seine neue Flamme mit", sagte V ohne seinen Blick von den beiden anzuwenden. „Kook hat 'nen Freund!?", sagte Suga ungläubig und sein Mund klappte auf, während er die beiden weiter ansah. „Quatsch. Du weißt doch, dass Kook keine Beziehung haben will. Der will nur seinen Spaß mit dem", entgegnete ihm V und leckte sich über die Lippen, während er mit großen Augen RM und Jin weiter wie über einen Fernseher zusah.

Suga wusste als einziger, dass V Gefühle für Kook hatte. Und zwar schon seit sie sich das erste Mal gesehen hatten. Aber die beiden hatten noch nie etwas miteinander gehabt noch hatte Kook jemals auch nur den kleinsten Verdacht geschöpft.

Schließlich wendete Suga doch den Blick ab, als die beiden anfingen sich Dinge ins Ohr zu flüstern und zu kichern. Suga selbst hatte keine Beziehung und er würde mit Sicherheit niemals zugeben, dass er sich das insgeheim eigentlich wünschte. Er wünschte sich jemanden, dem er die Hand entgegenstrecken und auf seinen Schoß ziehen könnte. Jemanden, den er küssen könnte. Jemanden, dem er süße Dinge ins Ohr flüstern und ihn dadurch schüchtern zum Lachen bringen könnte.

Er seufzte und stand mit einem Ruck auf. V sah zu ihm auf. "Wohin gehst du?", fragte er. "Feuerholz suchen für später", erwiderte Suga im Vorbeilaufen.

XXX

Er lief schon eine Weile durch den Wald und hatte einige dicke Äste gesammelt. Irgendwie war er gerade angepisst und er wusste selbst noch nicht einmal warum. Ob es RMs und Jins Rumgeturtel war, was ihn leider Gottes ziemlich eifersüchtig machte oder die Tatsache, dass Kook heute wiedermal V ungemein weh tun würde, weil er irgend so einen Pisser mitbringen musste, den er nicht kannte und auch gar nicht kennen lernen wollte.

Auf einmal hörte er Geraschel und er blieb stehen. Er vernahm Schritte, die sich ihm näherten und plötzlich trat aus dem Gebüsch vor ihm ein junger Mann heraus. Dieser blieb verblüfft stehen und blickte Suga mit großen Augen an. Die blonden Haare des Mannes leuchteten in der Sonne und hätten ihn fast geblendet. Oder war es seine Schönheit, die ihn blendete?

 Oder war es seine Schönheit, die ihn blendete?

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He calls me Daddy --- YoonminМесто, где живут истории. Откройте их для себя