OS 6

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Für moonchild177

"Nein, Chiara! Und das ist mein letztes Wort!", donnerte Thorin Eichenschild.
Die ganze Gemeinschaft hielt den Atmen an, als ihr Anführer seiner Freundin einen letzten dunklen Blick zuwarf und sich dann Richtung  Eingangstor aufmachte.
Chiara kochte vor Wut und hätte ihm am liebsten einen der herumliegenden Felsbrocken an den Kopf geworfen, da ihre Worte ja anscheinend nicht gereicht hatten.
Das ließ sie aber angesichts der möglicherweise darauf folgenden Folgen doch lieber bleiben, sie hatte nämlich eigentlich vor, noch etwas zu leben.

Vermutlich hatte der König Chiara auch deshalb verboten, mit in den Krieg zu kommen, der keine zehn Meter vor ihrer Haustür tobte.
Statt sie mitzunehmen hatte er zwei Wachen beauftragt, auf seine Freundin aufzupassen.
Er kannte sie eben doch relativ gut.
Aber Chiara war auch nicht auf den Kopf gefallen und fest entschlossen, Thorin zu folgen.
Ohne sie würde er nur wieder irgendwelche Dummheiten machen und sich, nicht das erste Mal, in Lebensgefahr begeben.
Blieb nur noch die Frage, wie sie ihre nervigen Bodyguards loswerden konnte. 

Im Endeffekt entschied sie sich für die einfachste Variante: einfach los laufen.
Gerade, als ihr die beiden Zwerge den Rücken zudrehten, ergriff sie ihre Chance und rannte los.
Zu ihrem Glück wusste sie den Weg zum Eingangstor auswendig, denn wenn sie erst hätte suchen müssen, hätten sie ihre beiden Aufpasser wohl sofort wieder geschnappt.
Zwerge konnten, entgegen vieler Erwartungen, nämlich ziemlich schnell laufen und hätte Chiara nicht so eine gute Ausdauer gehabt, wäre sie nicht mal bis zum Tor gekommen.
Aber sie kam dorthin und sprintete ohne zu überlegen hinaus in den Krieg.

Die junge Frau hatte zwar einige Erfahrungen im Schwertkampf, aber in einem richtigen Krieg hatte sie noch nie gekämpft.
Doch da sie keine Wahl hatte, gab sie ihr bestes und schaffte es, in einem angemessenen Tempo voranzukommen, wobei sie auch auf einige Bekannte trag.

Kurz nachdem sie aus dem Erebor gerannt war, traf sie auf Bombur, der ihr nur verdattert hinterher starrte. Balin neben ihm schrie auf und hielt sie am Ärmel fest, aber Chiara machte eine elegante Drehung, befreite sich so aus ihrer Jacke und rannte im Oberteil weiter.
Tauriel war, ebenso wie Bombur, viel zu verwirrt um etwas zu sagen, Thranduil schüttelte den Kopf, Legolas schloss SEHR lange die Augen und Bard war noch zu sehr mit einem Troll beschäftigt, als dass er etwas hätte sagen können.

Am Rabenberg angekommen, nahm Chiara einen anderen Weg, als den, von dem sie wusste, dass Thorin ihn genommen hatte.
Sie rannte rechtsrum und dann nach oben, sodass sie hinter Azog erschien.
Dieser war gerade dabei, Fili abzustechen.
Beziehungsweise, er wollte, denn in diesem Moment zog ihm Chiara mit einer herumliegenden Eisenstange eins über den Kopf.
Fili kippte trotzdem nach vorne und fiel vom Turm, wurde aber von seinem Bruder aufgefangen.
Thorin starrte fassungslos zu ihr nach oben.
Chiara winkte ihm grinsend zu.

"Hallo!"

Herr der Ringe/ Der Hobbit OneshotsOnde histórias criam vida. Descubra agora