OS 15

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Für JuliaScamander07

Heute würde ich es ihm sagen.
Nein, um genauer zu sein, MUSSTE ich es ihm heute sagen.

Ich war jetzt seit zwei Jahren mit Thorin Eichenschild höchstersönlich zusammen.
Seit dem Tag, als er fast von Azog auf dem Rabenberg getötet worden war, waren wir ein Paar und man konnte sagen, dass es mich nicht besser hätte treffen können.
Thorin zeigte mir jeden Tag, dass er mich immernoch liebte, und das war wohl eins der schönsten Gefühle der Welt.
Allerdings hatte ich heute eine Nachricht für ihn, von der ich nicht wusste, wie er reagieren würde.
Und das machte mir Angst.

Ich lief über die langen, steinernen Flure, die für mich bis vor ein paar Monaten noch ein einziges Labyrinth gewesen waren.
Inzwischen fand ich mich aber ganz gut zurecht und fand ohne Probleme die große, hölzerne Tür.
Es pochte dumpf, als ich dagegen klopfte.
Im Inneren wurde es still, da kam Balin und streckte seinen Kopf aus der Tür.
Er kam gar nicht mehr dazu, eine Frage zu stellen, was ich hier wollte, da schob sich Thorin schon an ihm vorbei.
"Naira, ist etwas passiert?"
Na, das konnte man so sagen.
"Können wir kurz reden?", wisperte ich.

Mein Freund zog nur kurz die Augenbraue hoch, dann wandte er sich an sie ganzen Zwerge im Zimmer.
Anscheinend war eine Besprechung geplant gewesen, die ich gestört hatte.
Ups.
"Wir müssen das leider verschieben."
Er nickte allen kurz zu, dann schloss er die Tür hinter sich und zog mich in seine Arme. 
"Du musst nicht-", protestierte ich, aber Thorin unterbrach mich kopfschüttelnd.
"Du bist mir bei Weitem wichtiger als irgendeine Sitzung mit entfernten
Verwandten, die ich nicht mal kenne."
Er gab mir lächelnd einen Kuss.
"Und jetzt sag mir mal, was dich bedrückt, das geht doch schon seit Tagen so!", verlangte er.

Er hatte es also doch gemerkt.
Ich hatte mich schon gewundert, ob ihm nie aufgefallen war, dass ich nahezu keinen Körperkontakt mehr zuließ.
Natürlich, umarmen schon, aber ich hatte ständig Panik, dass es zu mehr führte.
Dann würde er es nämlich mit Sicherheit erkennen.
Momentan konnte ich die kleine Kugel, die sich aus meinem Bauch bildete, noch halbwegs unter weiten Klamotten verstecken, aber damit würde auch bald Schluss sein.
Und genau das musste ich Thorin jetzt irgendwie schonend beibringen.

Der liebevolle Blick meines Freunds, der die ganze Zeit schon auf mir lag, machte es mir nicht einfacher.
Ich schloss für einen kurzen Moment meine Augen, atmete tief ein und sah in dann mit festem Blick an.
"Ich bin schwanger."
Thorin sah mich mit großen Augen an.
In meinem Kopf ging ich schon alle möglichen negativen Auswirkungen durch, da wandelte sich sein Verblüffen zu dem strahlendsten Lächeln, dass ich je gesehen hatte.
Übermütig zog er mich an sich und küsste mich.

"Ich liebe dich."

Herr der Ringe/ Der Hobbit OneshotsWhere stories live. Discover now