OS 8

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Für Juliarien

"Sssshhhh, schau mich an, es ist alles gut."
Juli saß auf der Bettkante neben Legolas, dem Tränen über die Wange rollten.
Es brach ihr das Herz, ihn so zu sehen und sie fragte sich, ob sie jemals alle Bruchstücke ihres Herzens wiederfinden würde.

Die beiden hatten sich zum allerersten Mal, seitdem sie zusammen waren, gestritten. Wegen Tauriel und der Tatsache, dass die Elbin sich immer in Legolas Gegenwart befand.
Als er dann Juli eröffnet hatte, er würde mit ihr zum Erebor reiten, um nach den Zwergen zu sehen, hatte er endgültig das Fass zum Überlaufen gebracht.
So war es irgendwie zu dem Streit gekommen, wo sich die beiden alles mögliche an den Kopf geworfen hatten.
Bis Juli aus ihrer Wut heraus gedroht hatte, Legolas zu verlassen.

Sie hätte niemals geglaubt, dass ihn irgendetwas so sehr verletzen könnte und jetzt saß er weinend neben ihr auf dem Bett.
"Legolas, ich werd dich nicht verlassen, das würde ich niemals tun", versuchte sie ihn zu beruhigen.
Das Schluchzen ihres Freundes ebbte allerdings nicht ab, sondern wurde nur noch stärker. Sie hörte ihn leise sagen, dass es alles seine Schuld sei.
"Nein. Nein, das ist es nicht. Ich bin genauso Schuld, wie du, wir haben uns beide irgendwelche Sachen an den Kopf geworfen. Hey, schau mich mal an..."
Sie legte ihre Hände um sein Gesicht und drehte es zu ihr.

Der Blickkontakt brach allerdings sofort wieder ab, weil Legolas sich in sein Kissen warf und zitterte und schluchzte, dass Juli ihre Worte so gerne rückgängig gemacht hätte.
So konnte sie nicht mehr tun, als sich neben ihn zu legen und ihn zu umarmen.

So lagen sie einige Minuten da, Juli schliefen ihr linkes Bein und ihr rechter Arm ein und Legolas weinte weiter und weiter und weiter.
"Ssshhh...ist gut, ich bin ja da...ssshhhh", flüsterte sie leise und streichelte durch seine wunderschönen blonden Haare.
Ihre Hand spürte, wie stockend Legolas Luft holte beim Weinen, aber sie spürte auch, dass er langsam ruhiger wurde.
Sie legte ihren Kopf genau neben seinen und kuschelte sich an ihn -mehr konnte sie im Moment sowieso nicht tun.
Sie konnte nur warten.

Nach einer Zeit, die Juli wie Stunden vorkam, war Legolas Schluchzen abgeebbt und er atmete auch wieder normal, was sie sehr beruhigte.
Langsam wand ihr Freund seinen Koof zu ihr und sah sie aus seinen roten Augen traurig an. Sie hätte bei diesem Blick am liebsten ebenfalls losgeheult.
"Hey, es ist doch alles gut, ich bin doch da", lächelte sie und strich ihm über die Wange.
Legolas legte beide Arme um sie und zog sie in eine feste Umarmung.
"Es tut mir so unglaublich Leid", flüsterte er, heißer vom Weinen.
"Mir auch", nuschelte sie zurück.
Genauer gesagt, hatte sie noch nie etwas so bereut, wie diesen dämlichen Streit.

Legolas brachte wieder etwas Abstand zwischen sie und sah seine Freundin nachdenklich an.
"Weißt du was?", er strich ihr behutsam eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
"Hm?"
"Ich werde meinem Vater sagen, dass ich dich anstatt Tauriel mitnehme. Du bist vielleicht nicht die beste Kämpferin, aber es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen euch beiden. Ich liebe dich, nicht sie."
Er drückte ihr einen Kuss auf die Lippen, den sie nur allzugern erwiederte.



Herr der Ringe/ Der Hobbit OneshotsWhere stories live. Discover now