𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 14: Heilendes Licht

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Das erste, was Yaelia hörte, war das leise schnaufen eines Pferdes zu ihrer linken. Langsam öffnete sie ihre schweren Augenlider und erblickte Hurakan, der sie neugierig musterte. Yaelia lächelte leicht. Trotz ihrer schmerzenden Schulter, war sie froh, lebendig zu sein, denn alles was sie in der Zeit in der sie betäubt war sah, war das Lagerfeuer ihres Stammes. Doch es brannte nicht.

Als Yaelia dies sah, bekam sie Panik, griff und schlug um sich, doch nichts geschah. Als würde sie nicht existieren. Als würde sie sich ein niemals endendes, sich von alleine bewegendes Gemälde ansehen.
Und da sich Gemälde nicht bewegen, war die Sicht die sich ihr bot, mehr als absurd.

Sie schüttelte ihren Kopf. Sofort wollte sie diese Situation vergessen und so schnell wie möglich weiter Richtung Stamm des Feuers.

Vorsichtig versucht sie sich mit ihrem linken Arm abstützen, um ihre sehr unbequeme Position zu ändern. Langsam hob sich ihr Oberkörper, doch kurz nicht aufgepasst und schon presste sie ihre Zähne schmerzerfüllt aufeinander. Yaelia spürte, wie die vertrocknete Wunde leicht aufging. Warmes Blut ran in kleinen Äderchen von ihrer Schulter und ertränkte ihren Kampfanzug erneut mit der roten, lebenswichtigen Flüssigkeit.
Da ihr Anzug in schwarzen und dunkelroten tönen gehalten wurde, fiel das Blut nicht auf, doch Yaelia spürte die klebrige und vertrocknete Flüssigkeit überall an ihrem Oberkörper.

Leicht angeekelt verzog sie ihr Gesicht. Sie zog ihre Muskeln zusammen, beim Versuch ihren Anzug nicht zu berühren. Der leider keinen Erfolg bot.
Sie stoppte ihren Versuch nach wenigen, anstrengenden Sekunden und sah zu Hurakan.

Das dunkle Fell des Hengstes war durch die Nacht die sich über Tunlork gelegt hatte, ganz in schwarz getränkt. Der Sternenhimmel spiegelte sich in seinen verspielt schauenden Augen. Glücklich lächelte Yaelia ihn an.

Mit bedachten Bewegungen, hob sie ihren Oberkörper vom Boden und setzte sich gerade hin. Ihr Blick verschwand für wenige Sekunden. Sie sah schwarz und musste sich abstützen um nicht umzufallen. Hurakans Nase stupste leicht ihre Wange an. Yaelia nickte als Zeichen, dass es ihr gut geht. Sie öffnete langsam ihre vorher verschlossen Augen und weitete sie beinahe sofort schockiert.

Da lagen Männer, nicht weit von ihr. Zwei um genau zu sein. Sie schienen zu schlafen.
Yaelia kniff ihre Augen zusammen, um trotz tiefer Nacht etwas zu erkennen. Zwei Pferde sind dazu gekommen. Das weiße stach ihr schnell in die Augen, um das braune zu finden brauchte sie eine Weile. Die beiden Neuankömmlinge, schienen noch nicht in der seit kurzem bestehende Herde integriert zu sein, da sie viele Meter abseits der anderen Pferde waren.

Ein grummeln und ein knacken ertönten und Yaelia drehte sich zur Quelle. Reflexartig hob sie schützend ihre Hände über ihren Kopf. Ihre schnelle Bewegung wurde sofort bestraft, als ihre Wunde aufriss.
Yaelia verkrampfte sich am ganzen Körper und atmete bebend durch ihre zusammengebissenen Zähne ein.

"Alles okay bei dir", hörte sie eine tiefe Stimme flüstern, doch sie konnte nicht antworten. Der Schmerz betäubte ihren Körper und setzte sich in ihren Gedanken fest.
"Tut mir leid", grummelte die Stimme nun. Sie hörte Schritte die sich erst entfernten, dann aber näher kamen und kurz vor ihr stoppten. Sie sah durch ihre geschlossenen Augen hindurch Licht, welches über ihr flog.

"Tagler", flüsterte sie in ihren Gedanken. Das Licht zu ihrer rechten gab etwas Wärme ab, welches Yaelias Körper mit offenen Armen Empfang.

Der junge Mann kniete sich zu Yaelia und betrachtet die Wunde. "Sie ist wieder aufgerissen", sagte er mehr zu sich selbst, als zu Yaelia. "Das weiß ich", presste sie durch ihre zusammengebissenen Zähne. "Es wird kurz ziehen", warnte der Mann sie, woraufhin Yaelia verwirrt ihre Augenbrauen zusammen zog. Weshalb?

Sie spürte, dass das Licht näher kam, da ihr Wärmer wurde. Und wenige Sekunden nach der Warnung, berührte es sie. Sein Licht drang tief in ihre Wunde ein. Sie spürte, wie das Licht ihren Körper dazu erregte, die Wunde zu schließen, doch alleine würde es dies nicht schaffen. Deshalb begann das Licht kleine warme Adern zu ziehen, die sich wie ein Spinnennetz in der Wunde hielten. Vom einem Ende zum anderem. Langsam zogen die kleinen Adern in der Wunde, welche gehorsam folgte. Es schloß sich. Und hinterließ, wie der Mann sagte, ein leichtes ziehen.

"So das wars. Tut mir leid, dass ich dich nicht vorher geheilt habe. Ich war zu müde um irgendetwas zu erschaffen oder gar zu heilen", sagte der Mann erschöpft. "Ich danke dir", flüsterte Yaelia und setzte sich aufrecht hin. Neugier mussterte sie den Mann ihr gegenüber. Ein paar wenige Schweißtropfen waren auf seiner Stirn und ihm hingen einige haarsträhnen in der Stirn. Seine hellblauen Augen sahen fest in ihre silbernen und auf seinen Lippen lag ein mattes Lächeln. Er trug helle Tagler-Kleidung, die zu einem Kampfanzug umgenäht wurde.

"Mein Name ist Kurutus, ich bin gemeinsam mit meinem Begleiter Gibwa auf dem Weg zum Stamm des Feuers", stellte er sich vor.
Verblüfft zog Yaelia ihre Augenbrauen hoch.
"Du bist der Auserwählte des Tages richtig", fragte sie vorsichtig nach. Kurutus nickte und legte dann seinen Kopf schief und fragte dann wer Yaelia sei und woher sie dies wusste.

Yaelia räusperte sich und stellte sich kurz vor. ".. ich bin die Auserwählte der Nacht. Mein Vater - Olym - wollte erst wissen welcher Stamm wen nahm, bevor er jemanden für die Nacht wählte."

Kurutus nickte verstehend. Sah dann kurz auf die anderen Seite des Flusses. Und plötzlich war Schock in seinen Augen.

"Hast du", seine Stimme brach und er räusperte sich kurz. "Hast du die Wiese abgebrannt?"

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Es tut mir echt leid, dass so lange nichts kam..
Ich hatte eine Schreibblockade und Corona Ferien gaben mir schön viel Zeit endlich Destiny zu suchten.
Ich denke, dass ich wieder normal uploaden werde.

Stay healthy and at home pls
Love
¬Nightpunch

Geschrieben: 18 April 2020

Perfk - Meister der NachtNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ