𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 16: das Licht der Nacht

1 0 0
                                    

".. und dann sprach der Wind zu mir, sagte ich solle meine Energie freilassen." Yaelia sah zum Mond auf, der wieder in seiner normalen Erscheinung über die Reisenden wachte.

"Und dann kam Feuer?" Gibwa lehnte seinen Kopf fragend zur Seite.
"Schwarzes Feuer", ergänzte Yaelia. Auch sie verstand es nicht ganz.

Weshalb war ihre Magie so mächtig? Wie konnte sie sich so gut fühlen, obwohl sie vor kurzem bewusstlos war? Und weshalb hatte sie plötzlich so viel Energie gehabt? Die Fragen schwirrten Kurutus laut durch den Kopf. Langsam sah er sie an. Eine weile herrschte stille, bis Kurutus das Wort ergriff: "Ich denke, dass dein Stamm die richtige Entscheidung getroffen hat."

Er stand auf und ging langsam die wenigen Meter runter zum Fluss. Dort sah er nachdenklich zur nun wieder gesund wirkender Wiese.

Die dunkel grünen, mit Tau bedeckt Halme spiegelten das sampfte Licht des Mondes. Sie glänzten wie kleine silberne Dolche aus dem Boden heraus. Kurutus spürte ihr Licht. Die versteckte Macht zwischen all der Natur. Leise flüsterte sie zu ihm. Doch es war nicht das Licht welches er kontrollierte. Es war wilder, gefährlicher vielleicht sogar unkontrollierbar.

Tinow warnte ihn immer. Deutlich hörte er seine Worte in seinen Gedanken: "Der Mond mag wohl leuchten, uns sein Licht am Abend geben, doch vergiss nicht, Sie gehört der Nacht und das wird Sie immer tun."
Er schüttelte seinen Kopf. Nie hatte er Verstanden was Tinow damit sagen wollte. Der Mond leuchtet. Gehört Sie dann nicht auch zum Tag? Wie eine zweite, kleinere Sonne wacht Sie über die Lande. Wenn die Sonne keine Kraft mehr hat, ist der Mond das Licht der Welt.

Das Gespräch zwischen Yaelia und Gibwa verstummte langsam, als sie sahen, wie Kurutus seinen Kopf schüttelte.

"Kurutus komm, wir sollten weiter schlafen", rief Gibwa zu ihm. Er legte sich gemütlich hin und wartete gar nicht auf eine Antwort von Kurutus. Yaelia stand auf und ging zu Hurakan, um eine decke aus den Satteltaschen zu holen.

Während Kurutus sich zu Gibwa legte, setzte Yaelia Hurakans Sattel auf den Boden. "Gute Nacht", flüsterte sie und legte sich neben ihr Pferd. Den Sattel benutzte sie dabei als weniger bequemen Kissen.

Nach wenigen Minuten zog die Stille der Nacht ins kleine Lager. Alle versanken in ihren eigenen Gedanken und vielen erschöpft in einen erholsamen und tiefen Schlaf..

𝕿𝔗𝕿𝔗𝕿 und die Sonne ging auf 𝔗𝕿𝔗𝕿𝔗

Ein lautes Wihern gefolgt von lautem getrampel weckte die Abenteurer unsanft aus ihrem Schlaf.

Die Pferde galoppierten hin und her. Ohne Ziel liefen sie beieinander und tritten und bissen um sich. Verspielt hüpften sie und kämpften vorsichtig. Yaelia streckte sich und sah auf. Die Sonne schien bereits seit einigen Stunden am Himmel zu sein.
Mit einem ungutem Gefühl blickte sie zu den anderen.

Kurutus lehnte sich bequem an seinem Sattel und blickte zu den Pferden. Er schien seit längerem wach zu sein. Gibwa wiederum quängelte lautstark als auch er die Augen öffnete.

Kurz war er still und man hörte nur das abgedämpfte Klopfen der Pferdehufen auf dem Boden und das Gras wie es sich sampft im Wind wiegte, aneinander streifte und die Sonnenstrahlen mit freude genießte.

Dieser kurze Moment von wahrhaftiger ruhe hielt nicht lange an. Gibwa sprang plötzlich auf und schaute fast schon panisch die Sonne an.

"Was schon so spät", rief er, "wir müssen uns beeilen!" Er drehte sich zu Kurutus und sah in böse an. "Was sitzt du da so rum du hättest uns wecken müssen", nörgelte er.
Hektisch packte er seine Sachen.
"Los geh und holt die Pferde", sagte er kurz und Kurutus stand auf und lief langsam in die Richtung der Pferde.

Yaelia ließ ihn einige Meter laufen, bis sie dann nach Hurakan pfiff. Der junge Hengst reagierte schnell, ließ ab von seinen neuen Freunden und trabte gemütlich zu Yaelia.

Sie sah Kurutus erstauntes Gesicht an und begann dann ihre Decke zu falten und zurück in die Satteltasche zu legen. Hurakan legte sich zu Yaelia, die nach dem sie fertig gepackt hat den Sattel neben ihn legte. Wie von einer Biene gestochen stand er wieder auf und streckte sich ausgiebig, während Yaelia ihn säuberte und für die weiter Reise fertig machte.

"Das ging schnell", sagte Gibwa beeindruckt. Yaelia nickte und sah zu wie Kurutus noch immer versuchte die Pferde zu fangen.

"Wärst du so lieb und würdest dem jungen ein wenig unter die Arme greifen", fragte Gibwa vorsichtig. "Sicher." Yaelia lächelte freundlich und setzte sich auf Hurakan. Leicht drückte sie ihre Füße an seinen Bauch und sofort setzte sich der Hengst in Bewegung. Ohne ihre Hände zu bewegen führte sie ihn neben Kurutus.

"Unsere sind leider nicht so gut trainiert wie deiner", sagte er genervt worauf Yaelia schmunzelte. "Für mich ist er auch ein Freund, kein Transportmittel." Sampft klopfte sie mit ihren Beinen und brachte somit Hurakan zur Bewegung. Kurutus beobachtet, wie leichthändig Yaelia Hurakan dazu brachte, die Führung der anderen Pferde zu übernehmen und sie im ruhigem Gallop zu ihm zu bringen.

"Respekt", sagte er und zügelte die beiden Ausreißer. Im Schritt ging die Gruppe zu Gibwa, der gerade mit dem packen fertig geworden ist.

"Wird doch mal Zeit", schimpfte er sofort und nahm die Zügel seines Pferdes aus Kurutus Hand, "das nächste mal schick ich sofort Yaelia los."

In wenigen Minuten waren alle Pferde fertig gesattelt, alles ordentlich verpackt und die drei Reisenden ritten los. Immer weiter Fluss abwärts.

𝕿𝔗𝕿𝔗𝕿𝔗𝕿𝔗

Ich lebe noch. Noch. aaaaber hier ist mal wieder etwas.

Stay healthy and love yourself
Sincerely
¬Nightpunch

Perfk - Meister der NachtWhere stories live. Discover now