Kapitel 6

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Wincent

Heute war Berlin am Start. Die besonderen Gäste waren Mia und ihre Arbeitskolleginnen. Sie hatten das Café extra am Mittag geschlossen und waren nun auf dem Weg zu uns. Ich freute mich schon richtig Mia nach zwei Wochen wieder in die Arme schliessen zu können. Obwohl wir uns eigentlich täglich hörten oder sogar sahen über Facetime, fehlte sie mir richtig doll. Vielleicht auch genau deshalb? Jedenfalls war heute Mia's Geburtstag und ich freute mich schon darauf, nach der Show mit ihr zu feiern. Aber nun müsste es jeden Moment so weit sein und die Frauen würden im Backstage ankommen. Wir hatten absichtlich den Soundcheck weiter nach hinten geschoben, damit sie dabei sein konnten. Ich war gerade dabei mir etwas zu trinken zu holen als ich Amelie nach mir rufen hörte, die vor dem Zelt stand. «Wincent! Besuch für dich.» sagte sie. Ich liess die Flasche stehen, drehte mich sofort um und verliess das Zelt. Da standen Jule, Kim und Mia's Chefin. Nur Mia fehlte. Ich blickte mich suchend um, ging aber auf die drei Frauen zu und begrüsste sie herzlich. «Wenn du Mia suchst, die wurde vorhin von ner Gruppe Männer in Beschlag genommen.» schmunzelte Nadja. «Ah... Sicher von meiner Band.» grinste ich und nahm mein Handy hervor. Gerade wollte ich Mia's Nummer wählen hörte ich ihre Stimme. «Wenn du mich anrufen willst, lass es. Ich bin hier.» sagte sie und kam gerade auf uns zu gelaufen. Ich sah auf und begann sofort zu lächeln, als ich Mia auf mich zukommen sah. Ich steckte mein Handy wieder weg und bahnte mir den Weg durch die Frauen und ging direkt auf meine Freundin zu. «Hey mein Liebling.» sagte sie zu mir, als ich ihr Gesicht in meine Hände nahm und sie liebevoll küsste. «Du hast mir gefehlt.» sagte ich leise und dicht an ihren Lippen. «Du mir auch.» lächelte sie und küsste mich nochmals. Wir nahmen uns dann fest in die Arme und schmiegten uns an den Körper des anderen.

«Happy Birthday, mein Schatz.» sagte ich dann leise und sie strahlte mich an. «Danke.» lächelte sie und kuschelte sich nochmal kurz an mich, ehe wir uns voneinander lösten. «So, Lust auf Soundcheck?» fragte ich dann in die Runde und alle nickten sie. Hand in Hand ging ich mit Mia voraus Richtung Bühne und schickte die Mädels, dann vor diese. Alle standen sie an der Absperrung und sahen uns zu. Ich sah immer wieder Mia an, wie sie dastand, die Sonne genoss und meine Texte mitsang. Zwischen durch quatschte ich auch einfach nur irgendwas und sang gar nicht. Manchmal nahm ich den Soundcheck einfach nicht so ernst und dann gabs andere Tage, an denen ich völlig versessen drauf war einen super Soundcheck zu haben. Wir trafen uns wieder hinter der Bühne wo Amelie den drei Mädels alles zeigte und ich verschwand mit Mia im Bus. «Ich freu mich so auf heute Abend.» sagte sie und liess sich aufs Bett sinken und ich legte mich neben sie und sah sie an. «Ich mich auch. Stehst du vorne?» fragte ich und sie nickte. «Ja. Irgendwo in mitten deiner Fans wahrscheinlich.» lächelte sie mich an. «Und nach dem Konzert feiern wir deinen Geburtstag.» lächelte ich sie an. «Hast du schon wieder was geplant?» fragte sie und schmunzelte. «Ja natürlich nur...» begann ich. «Nur was?» fragte Mia. «Ich hab ehrlich gesagt kein Geschenk für dich. Ich... hatte einfach keine Zeit.» sagte ich leise und sah sie unsicher an. «Du weisst genau, dass ich kein Geschenk will. Mir reicht schon, dass ich heute bei dir sein kann.» lächelte sie und strich mir über die Wange. «Gut. Und was mich nervt ist, dass ich dir um Mitternacht deinen Geburtstagskuss nicht geben konnte.» schmunzelte ich. «Dann tus halt jetzt.» sagte sie und sah mich an. Ich grinste und beugte mich über sie und kam ihren Lippen immer näher. Erst wollte ich wieder den Satz von damals sagen, aber ich liess es. «Happy Birthday.» sagte ich dann leise und küsste sie sanft. Sie erwiderte meinen Kuss genau so sanft und vergrub ihre Hände in meinen Haaren.

Als das Konzert startete, war ich mal wieder völlig aufgedreht. Mia und ihre Arbeitskolleginnen waren bereits irgendwo in der Menge. Ich wusste auch, dass sich Mia mit ihren drei Besten treffen würde. Irgendwo werde ich die Mädels schon finden, die werden ganz sicher auf sich aufmerksam machen, wie immer. Als ich die Bühne betrat liess ich meinen Blick schweifen und sah mal wieder in alles glückliche Gesichter. Als ich dann die erste Reihe abcheckte, musste ich einfach lachen, da standen Valerie, Melissa, Diana und Mia. Alle hatten sie ein Crew Shirt vom Merchstand an. Ich schüttelte leicht den Kopf und stieg dann im ersten Song ein. Alle waren glücklich, oder jedenfalls die Meisten. Ich bemerkte ein paar komische Blicke die ab und an zu Mia gingen, aber Mia schien es nicht zu stören und sie feierte einfach mit den anderen mit. Ihre Arbeitskolleginnen, entdeckte ich auf der Seite auch ziemlich weitvorne und auch die hatten ihren Spass. Gerade war ich in der Hälfte des Konzertes angekommen und stand gerade auf der linken Seite der Bühne und sang 'Auf halbem Weg'. Im Augenwinkel, sah ich, dass sich irgendwas im Bühnengraben tat und sie jemanden aus der ersten Reihe herausholten. Als ich genauer hinsah, checkte ich, dass sie gerade Mia heraushoben. Sofort lief ich während ich sang rüber und wollte abchecken, was mit Mia los war. Aber da sah sie mich schon an und lächelte und zeigte mir mit dem Daumen, das alles in Ordnung war. Etwas verwirrt beendete ich den Song und blickte dann zu ihren drei Besten die mir ebenso mit dem Daumen andeuteten, dass alles gut war. Ich war erst komplett beruhigt, als ich Mia ein paar Minuten später auf der Seitenbühne bei Amelie entdeckte und sie mir zuwinkte. Ich lächelte sie dann kurz an und konzentrierte mich dann wieder aufs Konzert, welches ich 45 Minuten später beendete.

Als ich auf die Seitenbühne kam, stand Mia nicht mehr da. Sie stand auch nicht unten an der Rampe, was sie ansonsten immer tat und auf das, was ich mich eigentlich insgeheim gefreut hatte. Sie war irgendwie nirgends. Ich verschwand dann Backstage, bat Amelie noch kurz drum Valerie, Diana und Melissa her zu holen, damit wir alle feiern konnten. Doch Mia war auch nicht hier hinten. Ich hüpfte dann kurz unter die Dusche und schrieb danach Mia.

W: Wo bist du?

M: Draussen.

W:Wo draussen?

M: Beim Ausgang.

Okei, das könnte noch länger dauern, also rief ich sie einfach an. «Was machst du beim Ausgang?» fragte ich als sie ran ging. «Hab Nadja und die anderen beiden verabschiedet, die wollten gehen.» sagte sie. «Hm... Okei... Also kommst du nun wieder zurück?» fragte ich und hörte im Hintergrund wie laut es um Mia herum war. Mia klang irgendwie bedrückt was mich leicht nervös machte. «Ich kann nicht.» sagte sie. «Wie du kannst nicht!» antwortete ich ihr dann und verliess das Backstagegebäude und stand hinter der Bühne. Draussen kam mir gerade Amelie entgegen die mich komisch ansah, als sie meinen Gesichtsausdruck erkannte. «Ich hab meinen Pass verloren.» hörte ich Mia's Worte. «Deinen Pass verloren?!» sagte ich und Amelie blieb stehen. «Wie?!» fragte ich und hörte dann eine männliche Stimme die mit Mia begann zu diskutieren. «Ich gehör zu Wincent und der Crew.» sagte sie doch der Security lachte sie nur aus und meinte, dass er das schon die ganze Zeit gehört hatte. «Mann! Es ist aber so!» sagte Mia und dann hörte ich nur ein Rascheln und dumpfe Worte von weiblichen Stimmen, die sagten, dass Mia lügen würde und sie einfach nur ein kranker Fan sei. «Mia?!» rief ich in mein Handy und dann wurde die Verbindung unterbrochen. «Fuck!» sagte ich und versuchte sie wieder zu erreichen, doch Mia ging nicht mehr ran. «Wincent was ist los?» fragte mich Amelie. «Mia hat ihren Pass verloren. Sie steht beim Eingang und wird nicht mehr reingelassen. Sie glauben ihr nicht, dass sie zu mir gehört.» sagte ich sauer und machte mich auf den Weg dahin. «Halt!» sagte Amelie und hielt mich am Arm zurück. «Du bleibst hier. Ich mach das.» sagte sie und widerwillig blieb ich stehen und sah sie an.

«Ausserdem, wenn sie ihren Pass verloren hat, dann hat ihn sicher schon jemand gefunden und will Backstage kommen.» sagte ich dann unruhig und sah mich um. «Ich werd überall bescheid geben, dass sie niemanden reinlassen dürfen.» sagte Amelie und sie schickte mich mit den Mädels in den Bus, während sie sich auf den Weg zum Ausgang machte. Natürlich hörte ich nicht auf sie. «Macht es euch hier gemütlich. Ich komm gleich wieder.» sagte ich und da sah mich Valerie an. «Du sollst aber auch hierbleiben.» sagte sie und ich erwiderte ihren Blick. «Solange Mia nicht in diesem Bus ist, werd ich einen Scheiss tun und hier bleiben.» und mit diesen Worten verliess ich den Bus und machte mich selbst auf die Suche nach meiner Freundin.

Wincent Weiss - Ich folge deinen SchrittenDonde viven las historias. Descúbrelo ahora