Kapitel 68

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Mia

Die ganze Tour fühlte sich irgendwie wie ein kleiner Campingausflug an. Dadurch, dass unsere Stops immer komplett im grünen waren und wir auch da übernachteten, fühlte es sich wirklich wie Camping an. Man verlässt morgens den Bus und ist direkt draussen im grünen. Weit und breit keine Betonklötze oder laute Strassen. Auch der Backstage war hauptsächlich unter freiem Himmel und ich liebte die gesamte Atmosphäre. Morgen war das letzte Konzert dieser Mini Tour. Es ging alles so schnell und abgesehen von dem einen Zwischenfall mit Emilia und dann Wincents Fuss, war alles echt toll gewesen. Wir kamen gerade bei der letzten Location an. Ungeduldig stand ich an der Bustür und wartete bis ich endlich raus konnte. „Kommt euch das bekannt vor?" hörte ich Wincents Stimme und dann erklang Gelächter. „Sie ist wie du!" sagte dann Benni. Ich drehte mich zu den Jungs und da stand Wincent und die Band streckte ihre Köpfe um die Ecke. „Was denn?!" sagte ich und sah die Jungs an. „Wincent scharrt auch immer so vor der Tür." lachte Manu und ich grinste nur leicht. Als der Bus zum stehen kam, drückte ich auf den Türöffner und sprang raus. Die letzte Location war der hammer. Wir durften das Land eines Bauern benutzen. Und das Beste dran war, dass zu seinem Land noch ein Wald gehörte. Mitten im Wald war eine grosse Lichtung und da wurde die Bühne aufgebaut. Sofort lief ich in den Wald und sah mich um. Es war schon etwas Märchenhaft und ich sah es genau vor mir. „Es ist so toll hier!" staunte ich und sah mich um. Ich liebte es hier. Alle waren mir gefolgt und alle staunten sie wie ich. „Wow Mia! Da hast du aber was tolles ausgesucht." lächelte Amelie die Emilia auf dem Arm hatte. „Aber weisst du was wir brauchen für die perfekte Stimmung heute Abend?" fragte ich Amelie und sie sah mich fragend an. „Lichterketten!"

Wir schickten Tom und Tino los um Lichterketten zu besorgen. Ich wollte das einfach so und die mussten nun auch her. Ich wollte irgendwie einfach eine märchenhafte Umgebung draus machen und auch genau diese Atmosphäre gestalten. Während alle am aufbauen waren, passte

Wincent auf Emilia auf und ich ging meiner Arbeit nach. Da das alles nicht so gross war, waren wir auch relativ schnell fertig und konnten einfach noch die Ruhe geniessen, bevor es morgen dann mit dem letzten Konzert weiter ging. Tom und Tino kamen dann auch mit den Lichterketten zurück und gemeinsam machten wir die in den Bäumen dann hoch. „Wir werden das heute Abend, wenn es dunkel ist mal testen." lächelte Tom mich an und ich nickte eifrig. Wir gingen wieder zurück zu den anderen die vor dem Bus im Rasen chillten und Musik hörten. Emilia kam auf mich zu gekrabbelt und ich hob sie dann hoch. Ich schmuste etwas mit ihr und hielt sie fest in meinen Armen. „Na kleine Maus." lächelte ich und sie kuschelte sich an mich. Wincent der auf einem Stuhl sass und sein Fuss hochlagerte, beobachtete uns lächelnd. 

„Hey Leute, als wir zurückgekommen sind, haben wir nicht weit von hier nen kleinen Badesee entdeckt!" sagte dann Tom. „Dann lasst uns doch dahin gehen." sagte Manu und alle waren sofort begeistert. Ich sah zu Wincent und sah ihn auffordernd an, damit auch wir gehen würden. Doch er sass einfach nur in seinem Stuhl und tippte auf seinem Handy rum. „Hey. Wieso reagierst du nicht?" fragte ich ihn als ich bei ihm ankam. „Lass uns auch hingehen." lächelte ich ihn an. „Und dann? Soll ich euch zuschauen wie ihr im Wasser Spass habt, während ich für Emilia Babysitter spielen darf?" fragte er mich. „Dann bleib ich lieber mit ihr hier." brummte er weiter. „Welche Laus ist denn dir über die Leber gelaufen?" fragte ich ihn. Er zuckte leicht die Schultern. „Komm schon. Du kannst auch da gammeln." murmelte ich und sah ihn mit traurigen Augen an. Er seufzte leise, ich hab ihn bald rumgekriegt. „Mia ich weiss nicht." sagte er. „Bitte Schatz..." sagte ich und er unterbach schon mal den den Blickkontakt. Dann setzte ich ihm Emilia auf den Schoss die ihn ebenso mit ihren grossen Augen ansah. „Biiitte Bitte Papa!" verstellte ich die Stimme und als Wincent in das Gesicht seiner Tochter sah nickte er. „Ja okei." murmelte er. „Du bist der Beste." sagte ich während ich mich zu ihm beugte und ihn zärtlich küsste.

Aber da wir heute eh noch andere Pläne hatten, organisierten wir erst mal das und schoben den Besuch am Badesee auf den späteren Nachmittag. Benni und Mani gingen zum Bauer und fragten ihn ob wir seinen Grill ausleihen durften. Vom Backstage holten wir Tische und Bänke und stellten sie vor dem Bus auf. Ich fuhr mit Amelie, Manu und Flo in die Stadt um das Essen für unseren Grillabend zu kaufen. Die Männer besorgten verschiedenstes Fleisch und Amelie und ich das Gemüse und die Getränke. Voll bepackt gingen wir zurück zum Auto welches wir uns ausleihen durften und luden alles ein. „Ich geh noch kurz zu DM." sagte ich und war auch schon weg. Ich durchforstete die Regale bis ich an den wasserfesten Pflastern hängen blieb. Ich schnappte mir eine Packung und nahm auch gleich noch ne Packung von einem selbsthaftenden Verband. Damit ging ich zur Kasse und bezahlte dann auch alles. Fragend sahen sie mich an, als sie sahen womit ich zurückkam. „Na damit der Muffel auch ins Wasser kann." grinste ich und meinte damit natürlich Wincent. Sie grinsten nur und stiegen dann ins Auto. 15 Minuten später waren wir wieder bei den Anderen, die bereits fertig waren und ready für den Badesee. Auch Wincent hatte die Kleine schon fertig gemacht und zu meiner Überraschung hatte auch er seine Badehose und ein Shirt an. Schnell verstauten wir das Fleisch und das Gemüse in dem Kühlschrank wo sonst immer die Getränke im Bus waren und zogen uns um.

Der Bauer war der hammer. Er holte uns mit nem Anhänger und dem Traktor ab und brachte uns an den Badesee. Wir breiteten uns aus und gammelten alle in der Sonne. Für Emilia hatten wir so ein kleines Zelt dabei, damit sie nicht in der prallen Sonne war. Während sich alle fertig machten fürs Wasser kniete ich mich zu Wincent und begann den Verband an seinem Fuss zu lösen. „Was tust du da?" fragte er mich. „Ich mach dich Wasserfest." grinste ich. Vorsichtig klebte ich ihm ein wasserfestes Pflaster auf seine Verletzung und verband seinen Fuss dann mit dem selbsthaftenden Verband. „Und jetzt mach nicht mehr so ein grummeliges Gesicht." sagte ich und stand auf. Ich zog mir dann meine Klamotten bis auf den Bikini aus und hob dann Emilia hoch. „Kommst du?" fragte ich Wincent welcher auch langsam aufstand und sich sein Shirt auszog. Unverhohlen betrachtete ich Wincents Oberkörper und grinste leicht als er vor mir stoppte. „Nicht sabbern." grinste er und schob uns dann zum Wasser. Wir genossen das kühle Nass richtig und auch Emilia plantschte zufrieden herum, während sie in Wincents Armen war.

Während Amelie mit der Kleinen aus dem Wasser ging, pirschte sich Wincent an mich ran. Ich spürte wie er sich an meinen Rücken kuschelte und seine Arme um mich schlang. „Hey meine Schöne." flüsterte er in mein Ohr und ich liess mich gegen seine Brust sinken. „Hi." nuschelte ich und drehte mich dann doch zu ihm. Bei diesem Anblick wurde ich einfach jedes Mal schwach. Seine nassen Haare hingen ihm ins Gesicht und einzelne Wassertropfen bahnten sich einen Weg über seine Schultern zu seiner Brust. „Warum bist du so verdammt heiss?" rutschten mir die Worte über die Lippen und Wincent begann zu lachen. Ich grinste etwas verlegen und war heil froh, als mich Wincent einfach nur küsste. Ich legte meine Arme um seinen Nacken und er zog mich etwas hoch. Sofort schlang ich meine Beine um seine Mitte und wir knutschten etwas herum. „Damit ich dich aus dem Konzept bringen kann." murmelte er dann und knabberte an meiner Unterlippe. Ich seufzte nur leise und als er mit seinen Händen über meine Haut glitt, kriegte ich eine Gänsehaut und schmiegte mich näher an ihn ran. Wir genossen unsere Zweisamkeit und vergassen alles um uns herum. Es tat wirklich gut, einfach nur mal wieder Wincent und ich. Nachdem wir die Zeit zu zweit genossen hatten, verliessen wir Hand in Hand das Wasser und machten uns auf den Weg zu Amelie und Emilia. Gerade redete ich mit Wincent, als wir Emilia hörten, die aufeinmal herzzerreissend begann zu weinen.

Wincent Weiss - Ich folge deinen SchrittenWhere stories live. Discover now