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Etwas nervös wagte ich den ersten Schritt ins Schulgebäude. Jeweils links und rechts von mir Assia und Mee.

Ich erlangte die Aufmerksamkeit und wurde das Mittelpunkt der spöttischen Blicke. Zum Glück hatte ich aber Assia an meiner linken, die mich anstupste und gleichzeitig anlächelte. Mee verteilte Todes Blicke, ehe auch sie mir vielsagende Blicke warf. Ich fühlte mich etwas wohler.

"Ohoo. Na sieh an. Ani hat sich ihr Militär geholt. Na süßen." Uns hielt nur ein all zu bekanntes Gesicht auf.

"Ihh." Mee sah angewidert zu mir.

Ich blieb kurz leise und gab erstmal keine Reaktion.

"Bist es nicht gewohnt heiße Typen zu sehen, was?"

"Nee. Ich bin mir aber sicher, dass ich mich auch hier nicht dran gewöhnen werde."

"Ist wirklich so. Da muss ich zugeben, dass in Seoul mindestens an jeder Ecke zehn süße hübsche Gentlemen sitzen, aber naja. Hier scheint was falsch zu sein. Ich wette wegen seinem Gesicht wurden Waffen erfunden." Sprach Assia auf Mee's Aussage hin.

"For real. Mach Platz jetzt, T-Rex."

"T-Rex?"

"Ja. Großes Maul und kein Bizeps." Die Schüler im Flur sahen alle dem Spektakel zu, holten ihre Handys raus und fingen an zu Filmen. Meinen Freundinnen war das aber eher egal.

"Wenigstens habe ich ein Schwanz."
Mee schüttelte den Kopf.

"Du? Wetten so klein, dass wenn du eine-"

"Mee, hör auf jetzt." Ich stupste sie an und sah meine Freundin mit der Zunge schnalzen. Sie schubste die Jungsgruppe aus dem Weg und schaffte uns somit Platz bzw. einen Durchgang. Die Attitüde war bei ihr angeboren.

Laut ihrer Mutter hatte sie mit nur fünf Jahren einem Mädchen die Haare ausgerissen, weil sie ein Gruppenkreis mit allen Mädchen gebildet hatten, Mee aber ausgeschlossen hatten. Sie war hart aufzuziehen und brauchte ständig Aufmerksamkeit von den Leuten die sie gerne mochte und eben das machte sie so sonderbar. Trotz all ihren speziellen Charakterzüge mochten Assia und ich sie sehr gerne.

Assia war da eher ruhiger. Großes Herz und hilft jedem. Sie war eher die Person die immer versuchte das gute in jedem zu sehen. Natürlich lässt auch sie sich nicht unterkriegen. Wenn sie sah wie jemand über die Leute die ihr wichtig waren schlecht sprach, schrumpfte ihr so großes Herz und sie schoss Wörter aus ihren Mund, wie Bleikugeln aus einem Gewehr.

Ich liebte beide, denn beide akzeptierten mich für die Person, die ich war.

"Ab hier trennen sich unsere Wege. Wir müssen zum Sekretariat und uns Anmelden. Geh schon mal vor. Wir kommen schnell nach." Erklärte Assia und ging mit Mee somit die Treppe hoch. Mit gesenktem Blick und hängenden Schulter ging ich langsame Schritte zum Klassenraum.

Ich wollte dort nicht hin, denn würde ich Jungkook wieder sehen müssen, würde mich eine Welle der Enttäuschung überkommen. Auch dieses Mädchen, was ständig in letzter Zeit mit ihm zu sein schien, ließ ein anderes Gefühl in mir aufkommen, was ich nicht dringend als positiv bezeichnen würde.

Ich weiß nicht genau, wie ich das beschreiben sollte, aber gefallen tat es mir auf keinen Fall.

✎ᝰ┆seing the current situation from the outside(r) perspective....

Ihr gesenkter Blick lag noch immer am Boden. Zurecht. Denn in das Gesicht der amüsierten, lachenden, herabblickenden Schüler zu Blicken, würde nicht dafür sorgen, dass sie sich wohler fühlen würde.

Alleine fortschreitend schien sie Glück zu haben in ihm zu laufen, der sie zu schätzen wusste.

"Mark?"

now or never ; j.jk Where stories live. Discover now