chapitre six

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Das altbekannte Glöckchen klingelte, als ich den Laden betrat. Und dann krachte es mir mitten vor die Füße. Well, der erste Eindruck war ja bekanntlich der wichtigste, wie gut, dass das hier bereits mein zweiter war.

Peinlich berührt bückte ich mich schnell, um den kleinen Gegenstand wieder an seinen alten Platz zu befördern, doch gerade als ich mich nach dem Haken, an dem es zuvor befestigt gewesen war, reckte und streckte, wurde mir direkt der nächste Fauxpas bewusst. Niemals in diesem Leben würde ich da oben herankommen, nicht ich als laufender halber Meter.

„Louis! Sie sind ja schon wieder da!" „Du." „Ich?" Harry sah mich ein wenig verwirrt aber auch deutlich amüsiert an, als er langsam hinter der Theke hervortrat und seine Hände an der Schürze abwischte. „Ja, also ich wollte damit nur sagen, dass wir uns gerne duzen können. So weit sind wir ja alterstechnisch nicht auseinander." Vielleicht wurde ich ja von Professor Dumbledore weggezaubert, wenn ich es mir nur fest genug wünschte. Und danach konnte mich Hagrid gerne sofort an die Hippogreife verfüttern.

„Da haben Sie – sorry, du – Recht. Alter ist ja auch nur eine Zahl, wenn man es so sieht. Schließlich sind wir beide volljährig." Pardon? Harry musste mein Nachdenken als unangenehme Stille aufgefasst haben, da er sofort elaborierte, wovon genau er sprach. „Ich meinte damit lediglich, dass wir vermutlich nicht weit auseinanderliegen, da wir ja beide volljährig sind, deswegen habe ich das gesagt. War wohl eine ziemlich unbedachte Aussage, verzeih mir."

Hatte ich bereits erwähnt, wie wahnsinnig schwach ich wurde, wenn sich ein Mensch gut ausdrücken konnte? Help me, Albus.

„Schon in Ordnung, immerhin habe ich eure Glocke kaputt gemacht, das fällt wohl auch in die Kategorie dämlich." Ich lachte leise vor mich hin, bis mir so langsam kam, was ich da eigentlich gesagt hatte. „Um Gottes Willen, ja, die Glocke! Wo könnte ich die denn zur Reparatur bringen? Weil du willst echt nicht, dass ich selbst mein Glück damit versuche. Was so etwas angeht habe ich zwei linke Hände." „Und vermutlich bist du kein Linkshänder?", scherzte Harry halbherzig, doch mir entlockte der Flachwitz ein schallendes Lachen. Leute, die gute Vorlagen in süße Wortwitze verwandeln konnten, waren übrigens auch eine kleine Schwachstelle von mir.

„Mach dir keinen Stress, ich kümmere mich darum. Es ist ja nicht in tausend Einzelteile zersplittert, das sollte schon wieder zu flicken sein." Er nahm mir das zerbrochene Tonstück vorsichtig aus den Händen und legte es zu seiner Rechten auf den Tresen. Erst jetzt fiel mir auf, dass wir beide die einzigen im Laden waren.

„Ach du meine Güte, sag bloß ihr habt eigentlich schon längst geschlossen und ich bin hier herein getrampelt wie ein Dorftrottel?" „Ach Quatsch, bis 19 Uhr können die regulären Dorftrottel Hamingtons ein- und ausgehen wie es ihnen beliebt." Heute war ja wirklich mein absoluter Fettnäpfchen-Tag. Das war mir ja alles so wahnsinnig unangenehm. Herrjemine, das Desaster von heute früh hatte ich auch schon wieder ganz verdrängt, aber Harry mit Sicherheit nicht, also hielt er mich wohl tatsächlich schon jetzt für den Depp der Nation.

Just in dem Moment wechselte Harry das Thema. „Hat dir denn deine Bestellung heute früh geschmeckt? Du warst so schnell verschwunden." Schnell nickte ich, um hoffentlich so auch gleich meinen unangenehmen Auftritt aus meinem Kopf raus zu schütteln. „War super lecker, der Cupcake war wirklich bombe." Harry strahlte mich über beide Ohren an. „Das freut mich, sie sind eine ganz neue Kreation und ich war mir total unsicher, wie sie ankommen würde."

Und tatsächlich war nun Harry derjenige, der leicht errötete. Weil er unfassbar begabt war und mit seinen Leckereien absolut jeden um den Finger wickeln konnte? Solche Gründe rot zu werden hätte ich auch gerne.

„Du bist aber nicht hergekommen, um dir noch einen zu holen, oder? Die sind nämlich leider schon ausverkauft. Ich habe zwar um die Mittagszeit nochmal vier Dutzend neu gemacht pro Hogwarts-Haus, aber vor allem die Kids haben die gegessen wie frische Semmeln." Es war wirklich ziemlich süß, wie stolz Harry auf seine Backkünste war. Keine Frage, er war immer bescheiden, aber insgeheim wusste er eben doch auch, dass er es einfach draufhatte.

Un rêve de noël (larry stylinson)Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang