chapitre onze

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„Jetzt bist du bestimmt erleichtert, dass alles in Ordnung ist und Pottah sich absolut altersgerecht entwickelt hat und auch verhält, oder? Und überleg mal, den eigentlich erst nächsten fälligen Arzttermin hast du dir auch gleich gespart, alle anstehenden Impfungen hat Robert schließlich sofort erledigen können."

Zustimmend nickte ich jede von Harrys Aussagen ab. Der Tierarzt war wirklich einsame spitze gewesen und für mich wirkte es so, als hätte das Kätzchen nicht mal kapiert, dass es gerade von Grund auf durchgecheckt wurde. Gott sei Dank hatte sie sich so tapfer angestellt und nicht elendig miaut wie wenn sie Draco Malfoy auf einem Bildschirm entdeckte oder nicht rechtzeitig ihr Futter kriegte. Pottah konnte nämlich auch eine ganz schöne Zicke sein.

„Du und dieser Robert, ihr kennt euch?", hakte ich mit einem verstohlenen Seitenblick zu meiner Rechten nach. Ich wollte Harrys Reaktion sehen und bestenfalls irgendwie deuten können, allerdings blieb Harry vollkommen gelassen. Zu gelassen.

„Na klar, er lebt schon von klein auf hier in Hamington, genau wie ich. Wir sind zusammen zur Schule gegangen bis zum bitteren Ende und dann ist er mal eine Weile für sein Studium in die große Stadt weggezogen, aber wie du gesehen hast, hat er sich schlussendlich doch mit seiner Praxis hier niedergelassen. Seitdem schaut er eben regelmäßig im Café vorbei oder man läuft sich bei Festlichkeiten über den Weg." „Soso, alte Freunde also?"

Calm down, Louis, sonst könntest du auch genauso gut gleich fragen, ob sie sich schon mal ein Bett geteilt hatten oder nicht. Und das nicht nur für eine freundschaftliche Übernachtungsparty. Sowas gab's unter Jungs ja sowieso nicht. Okay, schlechter Plan also.

„Alte Freunde, ja." Dieses Mal war Harry derjenige, der mich wissentlich angrinste, doch da ich so angestrengt auf die Straße glotzte, nahm ich das natürlich nicht wahr.

„Mr.Tomlinson! Und Harry! Wie schön, Sie haben bereits Anschluss hier gefunden. Aber unter so jungen Leuten wie Ihnen ist das ja auch gar kein Problem mehr, das Internet macht heutzutage ja alles möglich, nicht wahr?" Harry und ich blieben vor Jack Wilson stehen, der soeben einige Aufsteller vor dem Geschäft seiner Frau verräumte.

„Guten Abend, Jack", grüßte Harry ihn freundlich. „Können wir dir irgendwie behilflich sein?" Wie konnte man nur so verdammt gutmütig und hilfsbereit sein? Das war ja als hätte Harry nur Engelsseiten an sich. „Oh, also wenn euch das nichts ausmacht, dann gerne. Wenn einer an dem Ende anpackt und der andere hier mithilft, ist das Ding in Nullkommanichts aufgeladen und ich kann es zur Scheune bringen", lenkte Mr.Wilson dann doch dankbar ein und schwups waren Harry und ich an beiden Enden des Aufstellers aufgeteilt und hievten mit vereinten Kräften das Trumm auf Jacks Jeep.

„So, wäre das auch geschafft. Vielen Dank, Jungs! Harry", er tippte sich kurz an die Mütze, dann fiel sein Blick auf mich, „Mr.Tomlinson. Einen schönen Abend wünsche ich noch!" Und schon stieg er in seinen Wagen und fuhr davon.

„Ich werde wohl noch ein Weilchen hier leben müssen, bis er anfangen wird auch mich zu duzen, richtig?" Fragend musterte ich Harry, der mich wiederum schief anlächelte. „Richtig. Aber keine Angst, die Leute hier finden dich im Allgemeinen wirklich sympathisch", versicherte er mir.

„Die Leute im Allgemeinen? Die einzigen Familien, die ich bisher kennengelernt habe, ist deine und die Wilsons? Von welchen Menschen sprichst du also?", hakte ich neugierig nach. „Ähm", stammelte Harry, offensichtlich nach den passenden Worten suchend, „sagen wir es so: als du vorige Woche bei uns in die Boulangerie morgens gekommen bist, hast du bei so einigen einen bleibenden Eindruck hinterlassen."

Oh bitte nicht. „Das ist jetzt nicht dein Ernst", stöhnte ich beschämt auf und zog mir die Beanie ein Stückchen tiefer ins Gesicht. Wie oberpeinlich war das denn. Mein erster, ungewollter Eindruck vor den Bewohnern Hamingtons war absolut unangenehm gewesen und mir war es nicht mal bewusst. Spitze.

Un rêve de noël (larry stylinson)Where stories live. Discover now