chapitre seize

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Freitagnachmittag Punkt siebzehn Uhr. Meine Tasche war gepackt und bereits in den Kofferraum verfrachtet worden, Pottah hatte ich netterweise übers Wochenende zu Hamington's Poshest Paws bringen können. Es war also alles bereit für den Trip in die Heimat zu meinen Eltern.

Naja, fast alles. Doch das letzte Puzzleteil, das noch fehlte, kam just in dem Moment, in dem ich den Kofferraumdeckel schloss um die Ecke gehechtet. Und das war nicht übertrieben. Harrys unproportional lange Beine verhedderten sich beinahe, so sehr bemühte er sich schneller bei zu kommen.

Da ich natürlich ein guter Freund war, tat ich das einzig Richtige – lachen und mich köstlich über den Anblick amüsieren. Er und ich hatten die vergangene Woche eigentlich ununterbrochen getextet und wenn ich nicht gerade mit Bürokram beschäftigt war, hing ich doch tatsächlich die meiste Zeit im Café ab, aber mindestens genauso häufig verbrachten wir auch Zeit nach Feierabend im Tierheim oder auf meiner Couch. Zum Netflix schauen selbstverständlich.

Mitte der Woche dann hatte ich meinen regulären Kontrollanruf aus dem Hause Tomlinson erhalten, der mich an meinen kleinen Ausflug beginnend am Freitag erinnern sollte. Daraufhin hatte ich so allergisch reagiert – es hatte gute zwei Stunden gebraucht, bis meine Atmung und Ruhepuls wieder im Normbereich waren – dass Harry und ich kurzerhand beschlossen hatten, er würde ganz einfach mitkommen. Besser gesagt hatte ich ihn eingeladen, um nicht alleine leiden zu müssen und er hatte nach sehr viel Überzeugungsarbeit wenn auch widerwillig zugestimmt mich zu begleiten.

„Bereit?", fragte ich schmunzelnd, als er ganz außer Atem bei mir ankam. Keuchend hob er eine Papiertüte der Boulangerie in die Höhe. „Für Nervennahrung ist gesorgt. Bereit wenn du es bist." Mehr brauchte ich nicht zu hören. Seine Reisetasche landete neben meiner und besser gelaunt als ich es je vor einer Autofahrt nach Hause gewesen war, traten wir den Wochenendtrip an. Und wenn der eigentliche Aufenthalt nur halb so gut werden würde wie unsere Anreise, dann konnte ich zur Abwechslung sogar echt mal ein Wochenende im Elternhaus genießen.

•••

„Du bist aber spät dran – Louis William, wer ist der junge Mann hinter dir?" Here we go. „Auch dir einen wunderschönen guten Abend, Mutter. Wie schön dich zu sehen. Die Fahrt war anstrengend, es gab ziemlich viel Stau, aber mir geht es gut. Danke der Nachfrage", raunte ich ironisch und drängelte mich an ihr vorbei in den Flur, wo ich Harrys und mein Gepäck gerade abstellen wollte, als mir schon ein dahergelaufenes Dienstmädchen alles aus der Hand riss und wortlos nach oben trug. Na da hatte meine Mutter ja eine Bedienstete genau nach ihrem Geschmack gefunden.

„Louis William, wer ist das?" Jetzt war sie also richtig zornig. Sehr schön. „Das, Mutter", kam ich Harry gerade noch in die Quere, als er sich sichtlich unbehaglich meiner Mutter vorstellen wollte, „ist Harry Styles, ein Freund von mir aus Hamington. Ich habe ihm angeboten mich auf meinem Kurzurlaub zu begleiten, weil er sonst aufgrund der vielen Arbeit auch nicht aus der Stadt herauskommt. Bei vier Gästezimmern sollte das ja kein Problem sein, oder?"

Sie zögerte einen Moment lang. Haderte, ob sie jetzt gute Miene zum bösen Spiel in Anbetracht von Harrys Präsenz wahrte oder gleich explodieren sollte. Nach kurzer Überlegung schien es so, als würde ich die Bombe erst ein wenig später abkriegen. Dann aber so richtig. Gute Entscheidung, Mom.

„Ich verstehe", nickte sie meine Worte ab und wandte sich dann Harry zu. „Dann wünsche ich auch Ihnen als Louis' Freund eine erholsame Zeit hier bei uns. Mehr habe ich nicht dazu zu sagen." Noch bevor der Satz richtig zu Ende gesprochen war, machte sie schon auf der Stelle kehrt und verschwand im Wohnzimmer. Sie war richtig angepisst. Und ich könnte mich nicht mehr darüber freuen, dass ich ihre Nerven gerade richtig schön aufrieb.

„Und jetzt?", fragte Harry ein klein wenig verloren und verunsichert. „Jetzt, mein Lieber, klauen wir alles Essbare aus der Küche und hauen uns bald aufs Ohr. Ich hab für morgen etwas ganz Besonderes geplant. Zieh dir deine mitgebrachten Wanderklamotten an, es geht schon in der Früh für uns hoch hinaus. Du wirst es nicht bereuen."

Un rêve de noël (larry stylinson)Where stories live. Discover now