Monster-unterm-Bett Protokoll

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Tony vergrub den Kopf in seinen Händen. „Tony, sag doch auch mal was! Immerhin ist das hier eine Teambesprechung, und du hast noch nicht mal ein Wort zu dem Ganzen beigetragen." Langsam hob er seinen Kopf wieder. „Wenn ich glauben würde, dass ich irgendetwas zu sagen hätte, das diese Diskussion bereichern könnte, kannst du dir sicher sein, dass ich es auch sagen würde. Allerdings bringt es meiner Meinung nach in diesem Fall absolut nichts, irgendeinen angriffsplan zu machen. Immer wenn es um Hydra geht, verliert Cap vollkommen den Kopf und macht irgendetwas sehr dummes, das unseren ganzen Plan ohnehin wieder zunichte macht. Warum sollte man sich dann überhaupt noch die Mühe machen, alles genau zu planen? Außerdem läuft bei uns eh nie was nach Plan. Es endet jedes Mal wieder im totalen Chaos." 

Im Moment war ihm vollkommen egal, dass Steve ihn mit einer Mischung aus Wut und Enttäuschung ansah. Er hatte einfach nur noch die Nase voll von diesem Tag. Dabei hatte er so gut angefangen. 

Es war Samstag, und wie jedes Wochenende war Peter morgens gekommen, damit sie den Tag gemeinsam im Labor verbringen konnten. Er würde es zwar niemals zugeben, aber er liebte diese Labortage, die er gemeinsam mit dem aufgeweckten Teenager verbringen konnte. Sie waren stets das Highlight seiner Woche. Doch dann waren mittags urplötzlich die restlichen Avengers vor ihm gestanden. Es hatte neue Informationen für eine neu entstandene Hydra Basis gegeben. 

Die Avengers waren zwar offiziell wieder ein Team, seit dem Captain America und die Anderen sich bei ihm entschuldigt hatten, allerdings eben nur offiziell. Die Realität war, dass Tony ihnen noch nicht so ganz vergeben hatte, dass sie ihn einfach zum Sterben zurückgelassen hatten. Er vertraute ihnen nicht mehr so wirklich. Sie waren auch nicht mehr auf gemeinsame Missionen gegangen, hatten eigentlich gar keinen Kontakt mehr gehabt. Und das hatte ihn auch absolut nicht gestört. Doch nun standen sie plötzlich in seinem Turm und wollten seine Hilfe. Und nicht nur das, sie hatten es auch noch so beschissen getimed, dass sie dadurch seinen wertvollen Labortag mit Peter unterbrachen. 

Er hatte nicht gewollt, dass die Anderen Peter sahen. Er vertraute ihnen wie gesagt nicht mehr, und Peter war ihm einfach zu wichtig. Er würde nicht zulassen, dass sie die Möglichkeit hatten, herauszufinden wer er war. Sie würden ihn nur in Gefahr bringen, und das würde Tony um jeden Preis vermeiden. May, Peters gruselige Tante - Tony hatte etwas Angst vor ihr, er würde ihr absolut zutrauen, ihm den Kopf abzureißen, wenn Peter etwas passierte - hatte diese Nacht Dienst, deshalb würde Peter die Nacht im Avengers Tower verbringen, aus diesem Grund wollte Tony die Anderen so schnell wie möglich wieder loswerden. 

Obwohl Peter vermutlich ohnehin schon schlief, es war schon nach Mitternacht, und Peter hatte ziemlich müde gewirkt. Verständlich, immerhin hatte er neben seinem normalen Leben als Teenager auch noch das Leben als Spiderman zu bewältigen, das musste wirklich schwer zu schaffen sein. 

Nun schien Steve wirklich sauer zu sein. „Verdammt, Tony! Ich dachte wir wären ein Team und würden hier dran zusammenarbeiten." „Oh ja, ein wirklich tolles Team sind wir. Wer lässt seine Freunde denn nicht zum verrecken zurück? Und wer erinnert sich nur, dass man existiert, wenn man Hilfe braucht?" eigentlich hatte Tony das überhaupt nicht sagen wollen, doch er war einfach nur noch genervt. 

„Tony, ich habe schon gesagt, dass es mir leidtut. Können wir nicht..." doch er wurde unterbrochen, als Friday, die künstliche Intelligenz, die den Turm steuerte, sich zu Wort meldete. „Sir, das 'Monster-unterm-Bett-Protokoll' verlangt, dass ich sie alarmiere." Sofort sprang Tony auf. „Ok, wir brechen das hier ab." „Das ist jetzt nicht dein Ernst, Tony! Das hier hat höchste Priorität!" schon halb aus dem Raum gehastet drehte Tony sich noch einmal um. „Für dich mag das zwar stimmen, aber mir sind andere Dinge wichtiger. Wie das hier zum Beispiel. Entweder du gewöhnst dich daran, oder du kannst meinen Turm gerne wieder verlassen und dir woanders Hilfe holen." 

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