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Elizabeth:

Ich sehe wie sich das Esszimmer schlagartig füllt und sich jeder auf einem freien Platz niederlässt. Sofort wird mir unwohl im Magen. Ich lege meine Gabel zur Seite und atme kurz durch. Ich nehme einen Schluck von meinem Wasser und versuche mich wieder aufs Essen zu konzentrieren. Als nun alle ihre Plätze eingenommen haben, nehmen sie ihre Speiseglocken herunter und fangen ebenfalls an zu essen. Ich schaue auf und stelle fest, alle haben ihren Blick auf mich gerichtet.

" Das ist Nummer acht. ", sagt Reginald kühl und ohne emotionen. Ich merke wie die Blicke von mir langsam abschweifen. Nun sind alle wieder mit deren Essen beschäftigt. Erleichtert atme ich aus und bemerke das ich für einen kurzen Moment nicht geatmet hatte.

Nach dem Essen stehen alle auf und verschwinden schnell aus dem Zimmer. Als ich es ihnen gerade nachmachen wollte, sagt Reginald hektisch: " Nicht du Nummer acht. Bevor du gehst, werde ich mir deine Fähigkeit ansehen. Folge mir. " Ich befolge dem, was er sagt und folge ihm in den Keller hinunter. Er führt mich in einen Kellerraum, der noch kälter aussieht, als wie er sich anfühlt. In mitten des Raumes steht ein rießiger Schrank. Er ist noch größer als der, der in meinem Zimmer steht. Reginald lässt mich alleine im Raum und schließt die große schwere Metalltür ab. Durch ein kleines Fenster, das in der Tür befestigt ist, sieht er zu mir herein.

" Nummer acht, zerstöre den Schrank. ", befielt er. Ich drehe mich zur Tür und nicke ihm kurz zu doch er sieht nicht zu mir in den Raum sondern in ein Buch, dass in seinen Händen liegt. Ich wende mich dem Schrank zu und fixiere ihn mit meinem Blick. Ich forme mit meinen Händen eine große Schüssel und konzentriere mich auf meine innere Energie. Schlagartig merke ich wie die ganze Energie durch meine Adern strömt. Plötzlich fängt an das Licht zu flackern und ich schließe meine Augen. Ich konzentriere mich auf das hier und jetzt und plötzlich spüre ich einen Windzug, der durch mein Haar weht. Ich öffne wieder meine Augen und über meinen Händen schwebt eine blaue Energiekugel. Im selben Moment ziele ich die Kugel auf den Schrank und er wird sofort in tausend Stücke zerstört. Im ganzen Raum verteilen sich spitze Holzsplitter doch ich ducke mich und meine Hände schützen mein Gesicht. Als ich aufschaue, ist der ganze Schrank zerstört und überall im Raum sind Holzsplitter verteilt. Ich schaue zur Tür und Reginald schreibt etwas in das Buch, das in seinem Arm liegt. Er schlägt das Buch zu und man kann den Staub, der darin geweilt hat, klar erkennen. Er sagt: " Nummer acht du kannst jetzt gehen. " Ich drehe mich um und gehe auf die Tür zu. Ich öffne sie und Reginald schreibt immernoch etwas hinein. Von Weitem kann ich seine Schnörkeleien nicht erkennen, doch was ich erkennen konnte, ist der rote Ledereinband des Buches und auf dem Cover in goldenem Schriftzug ' RH '.

Ich gehe gerade die Treppen hinauf, als eine leise Stimme hinter mir sagt:
" Warst du das gerade? Das mit dem Licht meine ich. " Ich drehe mich in die Richtung, von der die Stimme kommt und sehe das Mädchen, dass vorhin mit mir am Tisch saß. Ich nicke und sie sagt: " Ich bin übrigens Vanya. "

" Schön dich kennenzulernen Vanya. Ich bin- ."

" Elizabeth. Ich weiß ", unterbricht sie mich. " Vater hat dich des öfteren erwähnt. "

" Erwähnt? ", frage ich mit zusammengepressten Augenbrauen.

" Ja. Er sprach in letzter Zeit öfter über dich. Er sagte immer du seiest die Letzte. " Ich nicke still.

Sie sieht zu Boden und nickt ebenfalls. " Ich lass dich dann mal. Wir sehen uns Elizabeth. " Sie winkt mir kurz zu und ist auch schon auf den Treppen verschwunden. Ich entschied mich, mich ein wenig umzusehen. Ich gehe an der Treppe vorbei und gehe einen dünkleren Gang entlang. Am Ende des Ganges ist eine breite Tür. Ich öffne sie und stelle fest, sie führt in den Hinterhof. Es regnet immernoch wie aus Eimern. Als ich gerade hinausgehen wollte, erscheint Grace hinter mir. Sie hällt einen Regenschirm in der Hand und sagt: " Vergiss den nicht sonst bist du nachher klatschnass. " Ich drehe mich um und blicke in ihr strahlendes Gesicht. Ich nehme dankend den Regenschirm an und öffne ihn. Der Regen prasselt am Regenschirm ab, als ich hinaus spaziere. Ich gehe unter den weißen Pavillon, der in der Mitte des Hofes steht. In ihm stehen zwei kleine Steinbänke mit dem selben Grauton. Ich lehne mich auf das Geländer und schaue in den Regen. Plötzlich höre ich hinter mir etwas. Sofort drehe ich mich um und es ist ein Junge erschienen.

" Du bist dann wohl Elizabeth nicht war? " Ich nicke und sehe ihm dabei in seine grünen Augen.

" Du bist aber nicht sehr gesprächig. ", witzelt er, " Ich bin Fünf. " Er streckt mir seine Hand aus und ich schüttel sie.

" Freut mich Fünf. ", antworte ich leise.

" Du kannst ja doch sprechen. ", lacht er. Ich steige in sein kurzes Gelächter mit ein.

" Was ist deine Fähigkeit? ", fragt er neugierig.

" Ich wandle meine menschliche Energie in sehr viel stärkere Energie um. "

" Interessant. Ich kann mich teleportieren. Warte mal dann warst du das eben mit dem Licht? "

" Ich denke schon. ", Fünf nickt und schaut an mir vorbei. Sein Blick fixierte etwas. " Was machst du hier Klaus? " Ich drehe mich um und dort steht im Regen ein schmaler großer Junge, der den selben schwarzen Regenschirm hält wie ich.

" Was wohl ich wollte unseren Neuzugang kennenlernen. ", sagt er, " Du bist Elizabeth nicht wahr? " Ich nicke bloß schüchtern. Er kommt voller Adrenalin auf uns zu gerannt. Ich trete einige Schritte zurück und ich stolpere etwas über einen kleinen Stein. Plötzlich hält mich Fünf am Arm fest, sodass ich nicht komplett zu Boden falle.

" Alles in Ordnung? ", fragt Fünf besorgt.

Ich löse mich schnell von ihm und streiche meine Uniform glatt und gebe mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr.

" Oh entschuldige. Ich wusste nicht das du so schreckhaft bist. ", fügt Klaus hinzu.

" Schon okay. ", sage ich zu Klaus und versuche freundlich zu grinsen.

" Komm Klaus, gehen wir wieder rein. ", sagt Fünf. Er öffnet seinen Regenschirm und die Beiden sind hinter der Tür verschwunden, aus der ich gekommen bin. Ich starre noch mehrere Minuten auf die Tür und realisiere was gerade passiert ist.

It all changes fastWhere stories live. Discover now