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Elisabeth:

Wir alle sitzen wie immer am langen Esstisch. Ich habe meinen Platz am Tischende eingenommen. Ich blicke verärgert auf die Tischplatte doch Vanya, die neben mir sitzt, stupst mich unter dem Tisch mit ihrem Fuß an. Ich schaue sie an und sie schütelt fragend den Kopf. Ich schüttel ebenfalls meinen Kopf und mein Blick wandert wieder auf den Tisch. Langsam werden die silbernen Speiseglocken vor uns hingestellt und ich beiße auf meiner Wange herum. Ich bin immernoch etwas überfordert. Fünf sitzt zwar neben mir doch ich kann keinen Blick zu ihn wenden. Er ebenfalls nicht. Bin ich die, die etwas falsch gemacht hat? Ich mache mir Vorwürfe. Hätte ich ihm zustimmen sollen? Doch dann wäre ich die Schuld gewesen, wenn er es getan hätte und etwas passiert ist. Doch als nun alle ihre Speiseglocke vor sich stehen haben, ruft Reginald: " Esst! "

Alle nehmen die Glocken herunter und fangen an zu essen. Die Stille wird von den klimbernen Besteck und einer Stimme, die aus dem Plattenspieler kommt, unterbrochen. Nun würdige ich einen Blick zu Fünf doch er sieht nur wütend zu Reginald. Er legt sein Besteck beiseite und winkelt seine Ellbogen an. Plötzlich rammt er ein Messer in den Tisch hinein und alle Aufmerksamkeit richtet sich auf ihn. Regnald sagt bloß uninteressiert: " Nummer Fünf- " Doch er unterbricht ihn und sagt:
" Ich habe eine Frage. "

" Wissen ist durchaus erstreckenswert, aber du kennst die Regeln: Beim Essen wird nicht geredet. Du unterbrichst Herrn Carlson. "

Fünf ignoriert seine kurze Rede und sagt aus dem Nichts: " Ich will durch die Zeit springen. " Oh nein. Ich sehe ihn an und versuche ihn davon abzuhalten weiter zu reden. Doch er sieht kein einziges Mal zu mir. Reginald antwortet wiederum gelangweilt: " Nein. "

" Ich bin so weit. Ich habe Springen durch den Raum trainiert wie du sagtest. " Er steht auf und ist schon von seinem Platz verschwunden. Plötzlich erscheint er neben Reginald und sagt hektisch: " Siehst du! "

Reginald blickt ihn nicht einmal an und antwortet kalt: " Ein Raumsprung ist banal, im Vergleich zur Gewissheit eines Zeitsprungs. Das Eine ist wie gleiten über das Eis, dass andere ist als würdest du dich blind in die Tiefe des gefrohrenes Wassers stürzen um wieder aufzutauchen als Kastanie. " Reginald nimmt einen Schluck seines Getränks und Fünf sieht verärgert auf die Tischplatte. Er sagt: " Ich verstehe es nicht. "

Reginald antwortet kalt: " Da siehst du, du bist nicht bereit. " Er stellt sein Getränk auf den Tisch und Fünf sieht ihn nur aggresiv an. Sein Blick wandert langsam zu mir und er sieht mir direkt in die Augen. Ich sehe ihn eindringlich an und schüttle anschließend den Kopf. Ohne darauf zu antworten, argumentiert er wieder: " Ich habe keine Angst. "

Reginald antwortet darauf: " Um Angst geht es nicht. Die Auswirkungen auf deinen Körper, auf deinen Verstand sind völlig unvorhersehbar. " Er legt sein Besteck auf den Tisch und blickt hastig zu Fünf auf. Er bellt ihn an: " Und, ich verbiete dir, dass du weiterhin davon sprichst. " Er wendet sich wieder an sein Gericht und Fünf rennt nach draußen. Sofort stehe ich auf und folge ihm. Ich höre bloß noch, dass Reginald uns hinterher ruft: "Nummer Fünf und Nummer Acht! Wir sind noch bei Tisch. Kommt sofort zurück.

Ich renne gerade hinaus in den Flur, als Fünf hinter sich die Eingangstür geschlossen hat. Schnell öffne ich sie doch Fünf ist schon die kleinen Treppen hinunter gerannt. Ich renne ihm nach und rufe: " Fünf! ", doch als ich gerade nach seinem Oberarm greifen wollte, erscheint vor mir ein blaues Etwas. Ich schließe kurz meine Augen und plötzlich falle ich auf den Boden. Er ist scheinbar sehr staubig, weil ich aufeinmal husten muss. Ich lehne mich an meinen Unterarmen am Boden ab und öffne langsam meine Augen. Ich sehe mich um und Fünf ist verschwunden und alles ist zerstört. Wo bin ich hier? Alles um mich herum ist zerstört und ich konnte Flammen und nur zerstörte Gebäude entdecken. Ich halte meinen Arm vor meinen Mund. Ich muss schon wieder vom ganzen Staub husten. Was ist hier passiert? Schnell stehe ich auf und schaue zurück. Die Umbrella Academy ist komplett zerstört und in einer Ruine zusammengefallen. Verzweifelt rufe ich: " Fünf! Ist jemand hier? " Doch als ich keine Antwort bekomme, schluchze ich kurz und mir läuft eine Träne herunter. Ich wische sie mir schnell weg und sehe mich schnell um. Ein paar Meter von mir entfernt steht etwas. Daraus flattert ein Stück Papier. Sofort renne ich darauf zu und ich erkenne, das dieses Papier eine Zeitung war. Ich sage bewusst, dass sie eine Zeitung war, denn sie ist völlig verbrannt. Ich hole sie heraus doch genaue der Teil, an dem das Datum stehen müsste, ist abgebrannt und verkockelt abgefranzt. Ich werfe sie auf den Boden und drehe mich um. In Mitten großer Ascheberge entdecke ich unlebendige Körper. Langsam gehe ich auf sie zu und bemerke, dass dort Menschen liegen. Sie sehen aus wie meine Geschwister...nur älter. Ich sehe Luther, Diego, Allison, Klaus und Vanya. Doch wo ist Ben? Und Fünf? Aber wieso sind sie so viel älter? Bin ich etwa in der Zukunft? Ich schaue weiter auf die Körper herab und plötzlich höre ich hinter mir etwas. Schnell drehe ich mich um und dort steht eine Frau. Eine Frau mit blonden zusammengestecktem Haar und einem langen schwarzen Mantel. Sie nimmt ihre schwarze Sonnenbrille herunter und winkt mir zu. Ich schaue sie bloß verwirrt an.

" Oh. Wo sind nur meine Manieren? Ich bin die Leiterin der Kommission. ", sagt sie aus dem Nichts.

" Was ist hier passiert? Wo bin ich? ", antworte ich bloß.

" Du mein Kind bist in der Zukunft. Ich verstehe zwar nicht wie du hier her gekommen bist aber das ist die Zukunft. ", sagt sie und zeigt auf die Gegend um uns herum. " Die Apokalypse ist engetroffen und alles lebendige auf der Erde zerstört. "

" Apokalypse? "

" Ich weiß, dass alles ist sehr verwirrend für dich aber lass es mich dir in Ruhe erklären bei einer Tasse Tee. " Sie öffnet ihren Arm und lädt mich dazu ein, mich ihrer halben Umarmung hineinzustellen. Langsam gehe ich auf sie zu und sie hällt mich fest in ihren Armen. Sie drückt etwas auf dem Koffer herum und schon verschwinden wir.

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Fünf:

Ich stürme aus der Umbrella Academy und versuche durch die Zeit zu springen. Doch genau in dem Moment als ich springe, höre ich hinter mir meinen Namen rufen. Ich bin gerade in die Vergangenheit gesprungen, als diese Stimme verblasst. Schnell erkenne ich sie. Es war Elizabeth's. Sofort drehe ich mich um und sage leise ihren Namen. Ohne mich über meinen Erfolg zu freuen, versuche ich zurück zu springen. Doch dieses mal bin ich in der Zukunft? Ich schaue mich um und alles ist niedergebrannt und verrottet. Alles um mich herum ist zerstört. Ich bekomme Panik. Ich versuche wieder zu springen doch dieses mal erfolgslos. Das Portal will sich nicht öffnen lassen. Mir weht der Wind durch mein Haar und ich verzweifle langsam. Ich schaue mich um doch ich entdecke nichts. Also nichts Lebendiges. Ich gehe ein wenig herum und entdecke eine Zeitung auf dem Boden. Ich hebe sie auf doch sie ist verbrannt. Ich werfe sie weg und gehe noch ein wenig mehr herum. Langsam entdecke ich Körper auf dem Boden liegen. Es sind meine Geschwister. Doch Ben und Elizabeth fehlen. Diese ganze Situation verwirrt mich immer mehr. Langsam lasse ich mich auf einen Steinbrocken nieder und denke für einen Moment nach. Ich hätte auf Elizabeth und Dad hören sollen. Sie hatten Recht, dass es ein Fehler wäre. Naja, dass habe ich jetzt auch herausgefunden. Ich blicke zu Boden und kratze vorsichtig an meinen Fingern herum. Anstatt Elizabeth anzuschreien, hätte ich ihr etwas anderes sagen können. Etwas wichtigeres als Streit und der Scheiß Zeitsprung.

Doch plötzlich werde ich aus meinen Gedanken gerissen, als ich auf dem Boden Schuhabdrücke erkenne. Sie sehen eindeutig frisch aus. Ich beobachte sie kurz und gehe ihnen hinterher, bevor sie verblassen. Komischerweise enden sie an einem Punkt und ich konnte plötzlich zwei verschiedene Schuhpaare erkennen.

It all changes fastWhere stories live. Discover now