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Elizabeth:

Wir sammeln uns alle im großen Wohnzimmer und die anderen sehen uns steif an. Luther unterbricht die Stille und sagt:
" Was ist passiert? Ihr seit dreizehn Jahre verschwunden. "

Fünf antwortet: " Ich bin in die Zukunft gereist und nicht mehr zurückgekommen. Ich habe Elizabeth mitgenommen, doch sie ist in einer späteren Zeit gelandet als ich. "

" Und wieso seit ihr wieder Kinder? ", fragt Klaus mit entspannter Stimme.

" Das weiß ich nicht, Klaus. ", sagt Fünf angespannt.

" Bist du schon wieder High? ", fragt Allison, wie als wäre es schon Gewohnung. Klaus schüttelt nur den Kopf und lacht.

" Aber das verstehe ich nicht wieso seit ihr beide wieder Kinder? ", fragt Diego aufdringlich.

" Ich habe es dir doch schon gesagt ich weiß es nicht. Wieso ist es eigenlich hier so düster? Ist jemand gestorben? ", witzelt Fünf.

Luther antwortet dramatisch: " Ja, Dad ist tot. " Ich nicke mit dem Kopf und frage nur: " Durch? "

" Ganz einfacher Herzinfakt. ", antwortet Diego kalt. Ich nicke und sage anschließend: " Ich weiß ja nicht wies euch geht, aber ich bin müde. Ich werde mich in meinem Zimmer ausruhen gehen. " Ohne auf eine Antwort zu warten, stehe ich auf und gehe die knartschenden Treppen hinauf. Ich sehe mich um und alles kommt mir wieder vertraut und gewohnt vor. Ich erreiche mein Zimmer, als ich eine Menge Papierkram entdecke. Ich schließe hinter mir die Tür ab und wühle verwundert durch den Haufen. Es sind die ganzen Hinweise von vor dreizehn Jahren über Reginald. Doch sie sind überhaupt nicht staubig oder sonstiges. Jemand muss sie erst vor Kurzem hier her gelegt haben. Ich lege die ganzen Zettel zusammen und plötzlich fällt ein schwerer Gegenstand heraus. Es ist eine schwarze Box, die mir sehr bekannt vor kommt. Ich öffne sie langsam und darin liegt der selbe Dolch, den ich im Büro gefunden habe. Ich werfe ihn auf mein Bett und entdecke eine kleine Notiz darauf. Ich nehme sie herunter und lese:

Das was du suchst, ist nicht hier.

Was soll das bedeuten? Plötzlich fühle ich mich beobachtet. Ich lege den Zettel vorsichtig wieder hin und drehe mich schnell um. Niemand ist hier. Das bilde ich mir nur ein. Ich erschrecke mich als es an meiner Tür klopft. Hektisch lege ich alle Zettel zusammen und lege sie schön säuberlich auf meinen verstaubten Schreibtisch. Ich gehe zur Tür und öffne sie. Dahinter steht Allison mit einem nicht so frohem Gesicht.

Ich frage sie: " Was ist los? "

" Ich weiß nicht wie ich das sagen soll, aber Ben ist tot. Ich weiß er war früher wie ein echter Bruder und deswegen wollte ich, dass du es weißt. " Ich lasse meinen Blick sinken und ich atme schwer. Ben ist tot?

" Wie ist das passiert? "

" Wir waren alle auf einer Mission und wir haben dann nur noch seinen toten Körper gefunden. " Ich fasse mit meiner Hand an meinen Mund. Ich löse mich von der Tür und setze mich auf mein Bett. Allison platziert sich neben mich und legt mir ihren Arm um die Schultern. Sie sieht sich im Zimmer um und sagt: " Als du verschwunden bist, ist Ben fast jeden Tag hier gewesen. Manchmal ist er mehrere Stunden einfach nur hiergesessen und hat in die Luft gestarrt. Er wollte so sehr, dass du zurück kommst. "

" Wie lange ist es her? "

" Ungefähr fünf Jahre. " Ich nicke und sage anschließend: " Kannst du mich kurz alleine lassen? " Allison nickt verständnisvoll und sie verlässt auch schon mein Zimmer. Ich warte auf den Moment, als die Tür ins Schloss fällt und ich springe von meinem Bett auf. Ich atme kurz durch um mich zu beruhigen und wende mich wieder an die ganzen Zettel auf dem Schreibtisch. Ich bin wirklich traurig darüber, dass Ben tot ist aber ich muss zuerst dieses Rätsel lösen. Hektisch suche ich diesen einen bestimmten Zettel. Unter dem ganzen Haufen ziehe ich ihn heraus und scanne ihn mit meinen Augen. In den Zeilen lese ich plötzlich:

Der Ort, den man sucht, ist meist so unauffällig wie ein normaler Apfel unter vielen.

Das kann doch nicht sein. Oder? Ich habe dieses Zitat nur aufgeschrieben, weil er in einem Buch von Reginald stand. Aber das hat ja tatsächlich viel größere Bedeutung als ich dachte. Ich meine das macht ja nur einen Sinn. 'Der Ort, den man sucht, ist meist so unauffällig wie ein normaler Apfel unter vielen'. Natürlich meint man da einen Laden oder etwas in der Art. Aber warte mal. In dem Kaufhaus in dem ich und Fünf mal waren, habe ich eine Tasse mit Apfelmutiv runtergeschmissen. Das muss es sein. Schnell falte ich alles wieder schön zusammen und lege alles geordnet auf den Schreibtisch. Schon renne ich aus meinem Zimmer und direkt zur Eingangstür. Auf einmal erscheint Fünf vor mir. Fünf sieht mich an und fragt anschließend:
" Wohin willst du? Wir sind doch gerade erst gekommen. "

" Ich muss schnell in die Stadt gehen. Ein paar Sachen erledigen. "

" Gut, dann komme ich mit. Ich muss nähmlich auch in die Stadt. "

Oh man. Toll gemacht. Dieses Mal möchte ich Fünf da nicht mitreinziehen. Beim ersten Mal hätte ich das auch nicht machen sollen aber ich war noch ein Kind. Doch dieses Mal lasse ich ihn komplett aus dem Spiel. Schweigend machen wir uns auf den Weg zum Kaufhaus. Fünf folgt mir ins Kaufhaus wesswegen ich frage: " Du musst auch da rein? " Fünf sieht mich an und nickt anschließend. Kurz bevor ich in das Kaufhaus gehe, drehe ich mich um und gehe wieder hinaus. Fünf wiederum geht mit einer Hand in der Hosentasche in ein Kleidungsgeschäft. Ich warte vor dem Kaufhaus bis ich durch den Lautsprecher höre: " Wir schließen in zehn Minuten. " Das war mein Zeichen. Schnell gehe ich hinein und direkt zu den Damentoiletten. Mein Plan ist es, im Kaufhaus zu sein, wenn es geschlossen hat, damit ich mich in Ruhe umsehen kann. Als ich nun endlich keine Stimmen mehr höre, gehe ich aus meiner Toilettenkabine hinaus und mein Blick bleibt beim großen Spiegel hängen. Ich sehe mich an und erst jetzt realisiere ich erst, dass ich wieder jung bin. Doch ich lasse mich nicht länger ablenken und marschiere aus den Toiletten. Das ganze Kaufhaus ist stockdunkel. Vorsichtig gehe ich weiter, bis ich bei dem Laden bin. Als ich davor stehe, ist die Eingangstür schon ein Spalt geöffnet. Plötzlich werde ich nervös. Langsam öffne ich die Tür weiter.

Als ich hinein gehe, steht plötzlich ein großer dünner Mann im Anzug vor mir. Auf einmal geht das Licht an und ich erkenne ihn ein bisschen besser. Sein Anzug ist dunkelblau und er hat einen schwarzen Hut auf seinem Kopf. Sein Blick entfernt sich nicht vom Boden bis er sagt: " Du hast es also endlich herausgefunden, Elizabeth. " Er hebt seinen Kopf und er hat ein faltiges Gesicht mit einem grauen Bart. Ich forme mit meinen Händen feste Fäuste und stelle mich in Position. Sofort frage ich: " Wer bist du? " Doch er sieht mich nur mit einem leichten Grinsen an.

It all changes fastWhere stories live. Discover now