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Elizabeth:

Mittlerweile sind fast zwei Monate vergangen und nun ist der kühle Oktober angebrochen. Unseren Geburtstag haben wir hinter uns gebracht. Wir haben ihn nicht sehr spektakulär verbracht aber wir waren alle zusammen bei Gridy's. Der Donutshop, der nicht so weit weg von unserer Stadt ist. Ich hätte meinen 14. Geburtstag nicht besser verbringen können, als mit meiner neuen Familie. Ja...endlich nenne ich sie meine Familie.

Gerade sitze ich in meinem Zimmer, dass mittlerweile etwas mehr dekoriert ist. Auf den Wänden hängen Bilder, die ich selber geschossen habe als ich Zeit dafür gefunden hatte. Auf meinem Schreibtisch steht nun eine Lampe und ein bisschen mehr Dekokram konnte er auch vertragen. Ich nutze gerade die Zeit, während die anderen auf einer Mission sind, um ein Buch zu lesen. Ich lege mein Buch weg und schaue fragend den Apfel an, der auf meinem Schreibtisch platziert ist. Ich werde versuchen, den Apfel kontrolliert zu bewegen. Ich fange an den Apfel zu fixieren und forme mit meinen Händen wieder eine Art Schüssel. Ich spüre, wie die ganze Energie von meinem Körper in meine Hände fließt. Ich schaue auf meine Unterarme und sehe, wie meine Adern anfangen zu glühen. In meinen Fingerspitzen spüre ich, wie die Energie hinausströhmen will. Nun schwebt über meinen Händen eine kleine Energiekugel. Ich konzentriere mich weiter darauf und richte sie auf den Apfel. Als die Energie den Apfel erreicht hat, versuche ich vorsichtig den Apfel aufzuheben. Zum ersten Mal ist es mir gelungen. Er schwebt nun ein wenig in der Luft. Vor Freude habe ich vergessen mich weiter zu konzentrieren und der Apfel fällt wieder auf meinen Schreibtisch. Es gibt einen kurzen Aufprall. Wow ich realisiere jetzt erst, dass ich gerade zum ersten Mal etwas mit meiner Energie kontrolliert und nicht sofort zerstört habe. Ich schaue auf meine Handflächen und atme aus. Ich lache kurz und beobachte, wie meine Adern immer weniger leuchten.

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als ich etwas vom oberen Stock höre. Es muss wohl etwas herunter gefallen sein. Ich gehe dem Geräusch entlang und lande anschließend vor dem Büro von Reginald. Vorsichtig schaue ich mich kurz um, dass auch ja keiner hier ist. Vorsichtig gehe ich hinein und gehe auf den großen Schreibtisch zu. Ich schaue auf den Boden und entdecke das Buch, in dass Reginald etwas hineingeschrieben hat, als er zum ersten Mal meine Kräfte gesehen hat. Ich hebe das Buch auf und darunter liegt eine hellbraune Akte. Verwundert lege ich das Buch auf den Schreibtisch und knie mich auf den Boden. Ich betrachte die Akte und darauf steht in großer roten Schrift ' Geheim '. Die Neugier packt mich und langsam öffne ich die Akte. Darin ist ein Brief und etwas anderes, das in braunem Papier eingepackt ist. Ich hole den Brief heraus und fange an zu lesen.

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Reginald!

Du weißt vielleicht nicht mehr wer ich bin, doch das wirst du noch früh genug wieder wissen. Du hast noch eine Menge, das du bei uns wieder gut machen musst.

Ich hoffe ja du passt gut auf dich und deine Kinder auf. Ich habe gehört, du hast einen Neuzugang. Auf ihn musst du denke ich noch mehr aufpassen.

Ich habe dir ein kleines Geschenk dazugelegt. Die wirst du brauchen denke ich. Treffe mich einfach nächste Woche an dem bekannten Ort und da reden wir unter vier Augen. Oder auch nicht, wenn du dein Versprechen nicht einhällst.

Pass gut auf dich auf.

Dein alter Freund

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Ich halte den Brief weiter in meinen Händen und denke kurz über das Geschriebene nach. Was meint der Typ damit, dass Reginald auf sich und auf uns aufpassen soll?
Anschließend lege ich den Brief neben mich auf den Boden und hole das eingepackte Etwas heraus. Ich löse die Schnur, die darum gewickelt ist und schon fällt das Papier herunter. Es ist eine schwarze längliche Box. Ich öffne sie langsam und über dem eigentlichen Ding sind zwei schwarze Seidentücher. Ich nehme sie vorsichtig herunter und darin liegt ein Dolch. Sein Griff ist so veligran und voller schöner Muster. Ich konnte klar auf der Klinge erkennen, dass ein wenig Blut darauf ist. Was hat Reginald mit dem zu tun. Erschrocken lege ich den Dolch sofort wieder in seine Verpackung und fange an schneller zu atmen. Schnell verstaue ich alles wieder in der Akte und lege sie auf den Schreibtisch und unter das Buch.

Vorsichtig gehe ich zum Türrahmen und schaue nach links und rechts. Ich spaziere langsam aus dem Büro und meine Richtung wendet sich sofort der Treppe zu. Ich schlendere die Treppen hinunter und höre, dass die anderen von der Mission zurück sind. Ich laufe langsam in mein Zimmer und bemerke, dass der grüne Apfel verschwunden ist. Ich bleibe im Türrahmen stehen und starre kurz auf die Stelle, auf der der Apfel stand. Aus meinen Gedanken werde ich gerissen, als mir Allison vorsichtig auf die Schulter tippt. Sofort drehe ich mich um und sie sagt: " Kommst du runter. Es gibt Essen. "

Ich muss anscheinend länger dort gestanden haben als ich dachte. Allison und die anderen haben wieder ihre normale Uniform an anstatt ihre Missionsanzüge. Anschließend nicke ich und schaue ihr nicht einmal in die Augen. Auf den Weg nach unten fragt sie mich verwundert: " Was ist los Elizabeth? " Ich schüttle kurz meinen Kopf und blinzle schnell. Ich sehe sie an und frage sie: " Was soll sein? "

" Ich weiß nicht du bist gerade so abwesend. Ist etwas passiert? " Natürlich kann ich ihr nicht davon erzählen. Deswegen antworte ich bloß: " Abwesend? Nein quatsch. Ich denke nur nach. "

" Worüber denkst du den nach? "

Bevor ich ihr antworten konnte, haben wir schon das Esszimmer erreicht. Alle sitzen schon auf deren Plätze und haben ihre Speiseglocken vor sich. Ich setze mich wie immer an das andere Tischende und Allison setzt sich neben mich. Wir alle nehmen die Speiseglocken ab und fangen an zu essen. Ich wiederum starre nur in das Essen und denke weiter nach. Reginald reißt mich aus meinen Gedanken.
" Nummer acht, iss sonst wird das Essen kalt!" Ich nehme den Löffel und fange an die Suppe zu essen. Eine Weile starre ich Reginald an und in meinen Gedanken wirrt der Brief herum. Offensichtlich habe ich zu ernst geschaut, den Reginald schrie schon fast: " Nummer acht! Was ist heute los mit dir? Iss jetzt! "

Ich wende meinen Blick schnell von ihm ab und ich höre, wie Klaus kurz kichert. Ich sehe ihn bedrohlich an, doch er kichert weiter.

" Nummer vier iss jetzt auch. Für Späße haben wir keine Zeit. " Jetzt lache ich zu ihm zurück, doch er sieht mich nur an. Schließlich löffle ich mir die Suppe hinein und versuche den Brief aus meinen Kopf zu kriegen. Doch ohne Erfolg.

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It all changes fastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt