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" Ich? Das ist nicht wichtig. Wichtig bist du.", sagt der Mann mit einer sehr misteriösen Stimme.

" Wieso ich? ", frage ich und presse meine Kiefer aufeinander.

" Weil du, Elizabeth, der Schlüssel bist. "

" Ich verstehe nicht. "

" Ich habe dich all die Jahre beobachtet. Deine ganzen Jahre im Waisenhaus und deine Zeit in der Umbrella Academy. "

" Wieso hast du mich beobachtet? ", frage ich drohend.

" Weil du etwas besonderes bist. Das warst du schon seit deiner Geburt. Doch deine dumme Mutter hat dich weggegeben, weil sie angst vor dir hatte. " Er macht eine kurze Pause. " Doch ich habe versucht ihr das auszureden. Doch eines Tages hat sie dich ohne jemanden Bescheid zusagen, einfach ins Waisenhaus gebracht. Ich war so wütend. Doch nach all den Jahren hast du mich nun endlich gefunden. "

Ich sehe mich fragend im Laden um und sage anschließend: " Was hat das jetzt mit meiner Mutter zu tun? "

" Gar nichts. Doch auf was ich hinauswill, erinnerst du dich noch an dem Tag, als die anderen auf einer Mission waren und du in deinem Zimmer kurz deine Kraft mit einem Apfel trainiert hast? " Ich nicke verwundert.

" Ich war der jenige, der diese Akte auf den Boden geworfen hat. Ich war der jenige, der den Apfel verschwinden lassen hat. Und der Rest war ebenfalls ich. ", sagt der Mann mit wütender Stimmlage.

" Ich frage dich erneut. Wer bist du? Bist du mein Vater oder sowas? ", frage ich ihn mit drohender Stimme.

" Nein. Nein nein. Ich bin der Bruder deiner Mutter. " Langsam entspanne ich meine Hände und sehe ihn sehr verwundert an.

" Aber das alles macht doch keinen Sinn. "

" Doch Elizabeth. Den Dolch, den du gefunden hast, das war meiner und diese ganze Geschichte mit Reginald war erfunden. Er hat nichts mit dem allen zu tun. " Langsam kommt er auf mich zu.

" Was hat das ganze dann mit mir zu tun? "

" Wie schon erwähnt, du bist der Schlüssel. Als du plötzlich verschwunden bist, habe ich mich schon gefragt wo du sein könntest. Doch nach der Zeit fragte ich mich nicht mehr wo du bist, sondern wann du bist. Letztendlich habe ich erneut herausgefunden wo du steckst. Für einen Moment war ich wirklich verwundert, wie du in die Zukunft gekommen bist. Doch ich habe diesen Gedanken beiseite geschoben und dich weiter bei deiner 'neuen' Familie beobachtet. "
Er stoppt kurz und mittlerweile steht er nur noch einen halben Meter entfernt von mir.

" Bei deinen Missionen habe ich dich auch beobachtet und gemerkt, dass du sehr gut tötest. Wirklich gute Taktik die dir diese Frau gelehrt hat. Und du verbirgst dich auch sehr gut. Doch auf was ich hinaus will, ist das du nur eine kleine Kleinigkeit für mich erledigen musst. Denn sonst werde ich jeden deiner Geschwister umbringen und es so aussehen lassen, als wärst du es gewesen. " Ich atme kurz aus und antworte ihm:
" Was muss ich machen? "

" Am Samstag findet ein Ball im alten Theater statt. Auf dem Ball wird ein Mafiaboss sein, mit dem ich ein bisschen Stress habe. Du wirst ihm auf dem Ball suchen und von ihm einen USB Stick stehlen. Auf dem Stick müsste auch etwas stehen. Wenn du willst kannst du deine Geschwister einweihen. Doch falls irgendwann die Polizei oder wer anderer im Spiel sein sollte, werden deine Geschwister und du sterben. Und deinen kleinen Freund Fünf werde ich lange leiden lassen. "
Als ich Fünf's Namen aus seinem Mund höre werde ich schlagartig wütend. Doch ich antworte ihm nur:
" Okay...ich mache es. "

" Gut, Elizabeth. Du kannst dann wieder gehen. " Ich sehe ihm noch in seine blauen Augen und verschwinde anschließend schon aus dem Laden. Plötzlich höre ich im Kaufhaus schüsse. Sie kommen von dem Laden, in den Fünf vorhin gegangen ist. Schnell mache ich mich auf den Weg zu dem Laden und ich sehe darin zwei maskierte Typen. Geduckt laufe ich hinein und verstecke mich schnell hinter einem Klamottenständer. Ich sehe in den dunklen Gang hinein und entdecke, Fünf wie er geduckt hinter ein Regal läuft. Was macht er denn hier? Ich sehe mich um und die Typen sind schon mit der anderen Seite des Geschäfts beschäftigt. Ich höre bloß von einem der zwei:
" Schieß auf alles, das sich bewegt. "

Schnell renne ich weiter geduckt zu dem Regal, hinter dem sich Fünf versteckt. Doch er ist schon verschwunden. Weiter verstecke ich mich hinter dem Regal und es fallen wieder Schüsse. Ich bleibe weiter hinter dem Regal und ich schaue dem Ganzen nur zu. Auf einmal erscheint Fünf hinter mir und sagt: " Was machst du den hier? "


" Das selbe könnte ich dich fragen. ", antworte ich hektisch. Er sieht mich nur an und sagt anschließend: " Warte hier. " Ohne, dass ich antworten kann, verschwindet er schon vor mir. Ich höre nur mehr Schüsse und Schläge. Ich sehe mich um und entdecke die Typen, die mit Fünf beschäftigt sind. Ich murmle vor mich hin: " Ich habe genug gewartet. ", und renne vorsichtig auf die Beiden zu. Schon schieße ich auf einen der Maskierten eine Energiekugel und der fliegt gegen die Mauer. Ich höre nur wie der andere sagt:
" Wer ist das denn jetzt? " Ich erzeuge eine größere Kugel und steuere sie auf ihn. Er ist ein bisschen kräftiger wesswegen ich ein bisschen länger brauche bis ich den Typ aufheben kann. Als er nun in der Luft schwebt, werfe ich ihn zu dem anderen und beide sind schlagartig bewusstlos. " Ich hätte deine Hilfe nicht gebraucht. ", sagt Fünf zu mir.

" Ein 'Danke' hätte auch gerreicht. " Er rollt mit den Augen und antwortet: " Danke. " Ein kleines Grinsen schmückt sein Gesicht. Er sieht mir tief in die Augen und sagt anschließend: " Ich habe dich vermisst. "

" Ich dich auch du Idiot. " Er lächelt und ich steige in sein Gelächter mit ein. Unser Moment wird unterbrochen, als Polizeisirenen von draußen kommen. Er sieht aus dem großen Fenster hinter uns und sagt hastig: " Nimm meine Hand. " Ich tuh das was er sagt und nehme sie. In unseren Gesichtern scheinen blaue und rote Lichter der Sirenen. Doch als wir gerade Schritte am Eingang des Kaufhauses hören, sind wir schon verschwunden.

Plötzlich landen wir in meinem Zimmer. Er ist so unkomfortabel gesprungen, dass ich sofort rückwerts auf mein Bett stolpere. Er fällt mit mir. Nun liege ich mit meinem Rücken auf meinem Bett und Fünf landet fast auf mir. Er stützt sich neben mich auf seinen Händen ab, sodass unsere Gesichter wenige Zentimeter voneinander entfernt sind. Ich spüre seinen warmen Atem auf meinem Gesicht und wir sehen und für einige Sekunden nur an. Mir stockt es kurz den Atem. Er unterbricht die Ruhe als er sagt:
" Entschuldigung. " Hektisch wendet er seinen Blick von mir und er richtet sich schnell auf. Schon steht er mitten im Raum und schaut nervös auf die Wand. Ich richte mich ebenfalls langsam auf und stehe nun vor Fünf. Ich sehe ihm tief in die Augen und sage: " Wieso entschuldigst du dich? "

" Ich dachte ... ich weiß auch nicht. " Endlich begegnet er meinen Blick und wir sehen uns erneut in die Augen. Er sieht mich weiter stumm an. " Oh okay. Ich ... werde dann mal schlafen gehen. " Als er gerade seine Hand in Richung Türgriff lenkt, fasse ich nach seiner anderen Hand und sage leise: " Bleib hier. " Er dreht sich um und unsere Blicke treffen sich erneut.

" Ich habe dich jetzt so lange Zeit nicht mehr gesehen. Ich möchte, dass du bei mir bleibst. ", sage ich ihm und mir kommen ein paar Tränen in die Augen. Wow ich habe seit so vielen Jahren nicht mehr geweint. Ich habe generell schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr richtige Emotionen gespürt. Es fühlt sich nicht richtig an. Doch dieses Gefühl habe ich vermisst.

" Ich werde immer bei dir bleiben. ", antwortet er und nun hällt er auch fest meine Hand.

" Versprochen? ", sage ich und mir läuft eine Träne die Wange herunter. Fünf wischt schnell mit seinem Daumen die Träne weg und antwortet: " Versprochen. " Die Berührung mit seiner Hand auf meiner Wange erzeugt ein kribbeln auf meinem ganzen Körper. Er lässt seine Hand auf meiner Wange und sieht mich mit seinem warmen Blick an. Langsam löst er seine Hand aus meiner und er kommt mir näher. Sein Blick wandert immer wieder auf meine Lippen und wieder zurück zu meinen Augen. Er fasst mit seiner losen Hand an meine Hüfte und ich komme ihm auch langsam näher. Er zieht mich näher an sich und auf einmal treffen seine Lippen auf meine. Dieses Gefühl ist unbeschreiblich. Unbeschreiblich schön. Es fühlt sich an als hätte ich dieses Gefühl schon länger gebraucht. Oder als hätte ich es vermisst. Ich weiß es nicht. In dem Moment schließen wir beide unsere Augen und dieses kribbeln verstärkt sich und ich spüre es in jedem Winkel meines Körpers. Seine Lippen bewegen sich im selben Takt wie meine und es passt einfach.

Er löst sich langsam von mir und er sieht mich nur an. " Ich werde dann mal ins Bett gehen. ", sagt Fünf und wartet auf meine Antwort. Ich nicke bloß und nun hat er sich komplett von mir gelöst. " Gute Nacht, Elizabeth. "

" Gute Nacht. " Er dreht sich um und ist auch schon verschwunden.

It all changes fastWhere stories live. Discover now