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Elizabeth:

Ich sitze seit dem Vorfall bei jeder Gelegenheit in meinem Zimmer und versuche immer mehr herauszufinden. Das ist mittlerweile wieder drei Wochen her. Je mehr ich in meinem Zimmer sitze und versuche etwas herauszufinden vergehen Wochen schon fast wie Tage. Ich schreibe die ganze Zeit Sachen auf meinen Notizblock und lese verschiedene Bücher, die ich aus Reginald's Büro geklaut habe. Doch aus meinen Gedanken werde ich plötzlich gerrissen, als es an meiner Tür klopft. Ich schaue auf und Ben öffnet die Tür. Er sieht mich an und fragt: " Was machst du hier? Du bist seit Wochen fast nur noch in deinem Zimmer. Was ist los du kannst mit mir reden. "

" Danke Ben. Ich muss nur die ganze Zeit an etwas denken. Das ist auch nicht wichtig. Aber danke das du fragst. " Er sieht mich nur an und nickt. Schon verschwindet er wieder im langen Gang. Keine fünf Minuten später reißt mich Grace wieder aus meinen Gedanken. Mit ihrer sanften Stimme sagt sie: " Elizabeth, Reginald möchte dich sehen. Er hat großartige Neuigkeiten für dich. " Ich stehe auf und Grace sagt anschlißend noch: " Du sollst zu ihm ins Büro kommen. "

Ich gehe die Treppen hinauf und lande vor der Tür seines Büros. Mittlerweile ist mir diese Tür schon vertrauter und nicht mehr so ganz angsteinflößend. Ich frage mich die ganze Zeit schon, wieso er mich sehen will. Schließlich klopfe ich vorsichtig an der Tür. Seine kalte Stimme schrie zu mir heraus: " Komm herein Nummer acht. " Langsam öffne ich die schwere Tür und er sitzt steif auf seinem Schreibtischstuhl. Er schreibt etwas auf ein Papier, dass aussieht wie ein Formular. Ich setze mich auf den Stuhl, der vor dem großen Schriebtisch steht. Als ich meinen Platz eingefunden habe, legt er dieses Blatt Papier in einen rießigen Ordner und legt ihn beiseite. Er sieht mich mit seinen emotionslosen Augen an und verschränkt seine Finger inneinander. Ich sehe ihn gerade aus direkt in seine kalten braunen Augen. Schließlich sagt er: " Also Nummer acht. Ich habe dich herbestellt, weil ich mit dir über etwas reden wollte. " Er macht eine kurze Pause und legt dabei sein Monokel schön säuberlich auf den Schreibtisch. " Ich habe deine einzelnen Trainingseinheiten beobachtet und festgestellt, dass du nun bereit bist mit den anderen auf Missionen zu gehen. " Meine Augen öffnen sich und meine Kinnlage fällt herunter.

" Wow. Danke. Ich weiß wirklich nicht was ich sagen soll. "

" Keinerlei Bedankungen. Du hast es dir selber verdient. Und nun gehe wieder Nummer acht. "

Schon stehe ich auf und gehe aus seinem Büro. Als ich hinter mir die große schwere Tür schließe, macht mein Herz einen Hüpfer. Ich lächle die ganze Zeit auf den Weg in mein Zimmer. Auf den Weg dorthin hällt mich Ben auf.

" Was ist los? Wieso freust du dich so? ", fragt er als er meinen Gesichtsausdruck sehen konnte.

" Reginald hat mir gerade gesagt, dass ich von nun an mit euch auf Missionen gehen darf. "

" Wow Elizabeth. Ich freue mich so für dich. Dann freue ich mich schon auf unsere gemeinsamen Missionen. " Er zögert kurz und sieht mir direkt in die Augen. "Na dann will ich dich nicht mehr lange aufhalten. " Mit einem Lächeln nickt er mir zu und geht an mir vorbei. Ich biege in mein Zimmer ein, doch als ich die Tür öffne, muss ich feststellen, dass die ganzen Zettel, Bücher und meine Notizen verschwunden sind. Mein Gesichtsausdruck verändert sich schlagartig. Plötzlich bin ich aufgerregt und ich stürme zum Schreibtisch. In Hektik reiße ich alle Schubladen auf. Nirgendwo auch nur ein kleiner Zettel. Ich schaue auf dem Boden, unter meinem Bett sogar in meinem Schrank, doch keine Spur. Plötzlich reißt Fünf die Tür auf und fragt:
" Elizabeth, was ist den hier los? "

Sofort antworte ich: " Meine ganzen Notizen sind weg. Sogar alle Bücher und andere Hinweise. "

" Scheiße. Hast du irgend eine Ahnung wo das ganze Zeug stecken könnte? "

" Nein. Ich habe schon überall nachgesehen. Es ist wie als wäre es vom Erdboden verschluckt worden. " Ich muss kurz ausatmen bevor ich noch ausflippe. Als ich im Zimmer hin und her hetze, fahre ich mir durchs Haar und beiße auf meine Unterlippe.

" Fünf weißt du eigentlich wie weit ich schon war? Hätte ich noch ein wenig weiter geforscht, dann hätte ich es geschafft. ", argumentiere ich und presse meine Kiefer aufeinander.

" Hey hey. Elizabeth beruhige dich deine Augen. "

" Meine Augen? Was ist mit ihnen? "

" Deine Augen glühten weiß. "

" Das muss davon kommen, dass ich mich aufrege oder aufgerregt bin. " Verwundert sehe ich Fünf an. Bis jetzt ist mir das noch nie passiert. Ich hoffe, dass kommt nicht wieder vor. Jetzt habe ich mich schon ein bisschen mehr beruhigt aber wütend bin ich trotzdem noch. Wer zur Hölle würde all meine Sachen stehlen? Ich blicke auf und Fünf steht immernoch vor mir und sieht mich mit großen Augen an.

Nach einer kleinen Pause sagt Fünf: " Elizabeth, ich wollte dich was fragen. " Er sieht runter und kratzt an seinen Fingern herum. Das macht er immer, wenn er nervös ist. Nicht als würde ich ihn beobachten aber...mir ist es eben aufgefallen. Ich sehe ihn gespannt an. Was kommt jetzt?

" Ich wollte deine Meinung zu Zeitreisen wissen. Ich...ich habe schon länger darüber nachgedacht es vielleicht auszuprobieren aber ich wollte zuerst noch deine Meinung davon hören. " Mein Blick wendet sich schnell von ihm ab. Ich bin ein wenig enttäuscht. Ich dachte, dass er mich vielleicht etwas anderes fragen wollte. Etwas über uns. Habe ich gerade uns gesagt? Ich meine natürlich...ehh unsere Verbindung? Keine Ahnung.

" Fünf. Das ist ein bisschen plötzlich. Ich weiß nicht viel über Zeitreisen, eigentlich ja gar nichts, aber ich bin mir nicht sicher. Es kann auch sein, dass es ausartet. " Schon bemerke ich, wie Fünf wütender wird. Er beißt sich auf die Zunge und bellt zurück: " Ich wusste ich hätte es dir nicht erzählen sollen. Du verstehst es nicht. Ich möchte meine Kraft besser kennenlernen und dabei muss ich Sachen ausprobieren. Sachen, die vielleicht etwas riskanter sind. "

" Ich verstehe dich total aber in einer anderen Zeitlinie zu sein kann vieles auslösen. " Er schüttelt wütend den Kopf und knurrt zurück: " Ich wusste, dass ich mit dir nicht darüber sprechen kann. " Doch als ich gerade etwas sagen wollte, dreht er sich um und verschwindet schon. Ich bin gerade ein bisschen überfordert damit. Ich muss mich kurz auf mein Bett setzen um zu realisieren, was gerade passiert ist. Fünf hat mich angeschrien? So kenne ich ihn doch gar nicht. Doch ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als Grace von unten ruft. Mittagessen.

It all changes fastWhere stories live. Discover now