Kapitel 28 Radieschen und ein Wunsch

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Kapitel 28

Radieschen und ein Wunsch

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Ich werde langsam verrückt in diesem ekelhaften, dunklen Kastenwagen eingesperrt zu sein und nicht zu wissen wohin die Reise geht. Oder was mit mir passieren wird. Ich sitze in einer Ecke und  warte darauf , dass der Wagen endlich stehen bleibt. So viele Gedanken gehen mir durch den Kopf.

Langsam wird es kalt im Wagen und ich habe nicht einmal eine Jacke mit. Eine Erkältung will ich mir gerne ersparen, aber wenn das so weitergeht, komme ich wohl nicht darum herum. Der Wagen bremst endlich. Mein Herz schlägt schneller.

Doch dann bremst er so stark, dass ich nach vorne knalle und mir den Kopf anschlage. Was zum Teufel macht mein Entführer für Stunts? Die Reifen quietschen unter mir wie verrückt und der Wagen beginnt hin und her zu wackeln. Ich schreie auf.

„Hallo? Hilfe!“

Plötzlich kippt der Wagen und ich falle auf die andere Seite. Es ist so laut. Ich kann alles krachen hören und werde noch einmal herumgeschleudert ehe der Wagen stehen bleibt. Ich keuche auf.

Haben wir gerade einen Unfall gebaut?

Vorsichtig lehne ich meinen Kopf nach hinten und ziehe die Luft ein. Mein Kopf schmerzt. Eigentlich tut mir alles weh und ich fühle mich als hätte ich gerade einen Marathon gelaufen. Ich spüre wie etwas Nasses meine Wange hinab läuft und wische es schnell weg.

Von draußen kann ich Stimmen wahrnehmen und ich bewege mich schnell zur Tür. Ich klopfe an. Für ein paar Sekunden höre ich nichts mehr, und ich frage mich ob ich mir alles nur eingebildet habe aber dann bewegt sich das Schloss und die Tür geht auf.

Ich schrecke auf und schwinge die Spitzhacke, bereit zum Angriff.

„Cotton?“ Die Stimme kenne ich. Ich bin so froh, dass ich diese Stimme kenne. Erleichtert lasse ich die Hacke fallen und sinke wieder auf den Boden zurück.

Jerome sieht aus wie ein Engel. Das Licht dass ihn anstrahlt lässt ihn wie ein Wunder Gottes aussehen. Er streckt mir eine Hand entgegen, die ich nur allzu gerne annehme. „Jerome, Gott sei Dank.“, sage ich und falle ihm in die Arme.

Es tut gut von ihm gehalten zu werden. Ich fühle mich geborgen und seltsam geschützt in seinen Armen.

„Es tut mir Leid, dass ich dich aus den Augen gelassen habe. Ich war nur kurz in der Dschinnwelt. Geht’s dir gut?“

„Ja, ich denke schon.“, antworte ich und lasse ihn wieder los. Jerome sieht mich an, mit ein bisschen Sorge im Gesicht. Er begutachtet mich und streicht mir dann die Stirn. „Au.“, zische ich.

„Das muss verarztet werden. Es tut mir Leid, dass ich das Auto umgeschmissen habe. Aber er hätte sonst nicht angehalten. Ich stand mitten auf der Straße und ihm war es egal ob er mich niedermäht.“

Es braucht ihm auf keinen Fall leid zu tun, denn er hat mich gerettet. Wer weiß wohin mich der Entführer bringen wollte. Ich bin froh, dass ich nicht länger in diesem Auto gefangen bin. Er klebt mir sachte ein Pflaster auf die Stirn und ich zucke ein wenig, da es wehtut.

"Aber wie, hast du es dann umgeschmissen?", frage ich und deute auf den Wagen, der auf dem Kopf steht. Rauch qualmt aus der Motorhaube und viele Dellen zieren die Wände. Jerome lächelt mich kurz an und zeigt mir seine starken Arme in einer protzigen Pose.

"Mit purer Muskelkraft.", antwortet er. Ich schlage ihm auf den Arm. "Nein, ernsthaft."

"Mit meiner Magie natürlich." Ich bedanke mich bei ihm noch einmal und schlendere dann zur Fahrerseite. Jerome stützt mich ein wenig was mir unheimlich hilft, da ich noch etwas wackelig auf den Beinen bin. Seine warmen Arme, geben so viel Halt. Er weiß nur nicht wie viel Halt sie mir geben.

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