Kapitel 7 Regenbogentorte

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Kapitel 7 Regenbogentorte

Ich werde nie wieder in einem Spiegelkabinett ohnmächtig, das schwöre ich mir. Der Boden unter meinem Körper ist eiskalt und ich habe das Gefühl mein Po ist eingefroren und meine Knochen sind irgendwie kaputt.

Ich bin eindeutig zu lange auf dem Boden gelegen. Langsam öffne ich meine Augen und sehe nach oben auf die schwarze Decke und das grün blinkende Licht. Mit mir ist alles in Ordnung und der Typ ist verschwunden, schon wieder.

Er hat mich verfolgt, mir aufgelauert und er hat mir seinen Namen genannt. Jerome. Na, toll jetzt denkt sich mein Gehirn auch noch einen Namen für meinen Fantasiefreund aus. Bald werden wir Tee trinkend auf einem Miniplastiktisch sitzen und über die Teddy Bären lästern. Aber er hat mir den Schlüssel gegeben wegen dem ich überhaupt erst in dieses verdammte Gebäude gegangen bin.

Oh, Welt bitte lass mich nicht durch drehen. Was habe ich dir jemals getan? Mit einem Seufzen erhebe ich mich und sammle mich kurz. Ich höre nichts mehr, das heißt ich bin alleine im Kabinett. Einen Moment dachte ich schon jemand will mich umbringen.

Nach diesem Schrecken, das ständige Abtasten nach Verletzungen und dem inneren Monolog den ich mit mir selbst führe, drücke ich auf die Tür und sie lässt sich öffnen. Die Tür war eindeutig zugesperrt als ich nur wenige Minuten zuvor daran gerüttelt habe.

Entweder drehe ich jetzt völlig durch oder diesen Jerome gibt es wirklich.

Falls es ihn gibt, macht er seine Aufgabe mich in den Wahnsinn zu treiben verdammt gut.

Ich atme einmal tief ein und aus, richte meine Haare und sehe, dass ich schnell wie möglich nach Hause komme. Von Horrogeschichten habe ich heute erst mal genug.

**********

"Dann bin ich aufgewacht und er war weg. Aber der Schlüssel lag auf einmal in meiner Hand.", erzähle ich Ellen, die heute Morgen in mein Haus gestürmt kam mit einer Riesenpackung Skittles. Sie weiß, dass ich alles liebe, das süß schmeckt und Karies verursacht.

Ellen kneift die Augen zusammen während sie nachdenkt und tippt mit dem Stift auf ihren Block. Als sie meinen Blick gesehen hat, der nicht wie sonst immer ein Grinsen enthält, hat sie sofort gewusst, das was los war.

Und nun sitze ich hier und erzähle ihr meine gruselige Geschichte.

"Ok, erzählen sie weiter. Was haben sie danach gemacht, Frau Cotton?" Ich weiß, dass sie versucht nicht zu grinsen und bin ihr echt dankbar aber sie schafft es maximal noch eine halbe Minute ernst zu bleiben.

"Ich bin nach Hause gegangen.", sage ich. "Interessant. Und welches Gefühl hatten sie als der Riesenrad/ Pizzabote/Horrorfilmimitator Ihnen seinen Namen genannt ha...ha..ha... oh mein Gott, Cotton, ich kann nicht mehr."

Ich habe es voraus gesehen. Sie lacht sich halb schlapp über die Sache und dass sie eine Psychologin imitiert macht es auch nicht besser. Sie wird mich mein ganzes Leben damit verarschen, dass ich Halluzinationen habe, genauso wie sie mir das mit den Vampiren für immer vor halten wird.

 Seltsamerweise muss ich mitlachen. Wenn Ellen einmal lacht, möchte man meinen ,dass Affen singen.

"Ja, mach dich nur über die psychisch gestörte Cotton lustig, die sich nicht wehren kann weil sie ihre Hände voll mit Skittles hat.", sage ich beleidigt. Ellen lacht mich noch mehr aus und ich stopfe mir mehr Süßigkeiten in den Mund. Soll sie ruhig lachen, aber wenn sie ihn mal sieht dann wird es ihr eindeutig vergehen.

Mein Fantasiefreund wird doch wohl nicht immer nur auftauchen wenn ich alleine bin.

"Lassen wir das Thema lieber, ich habe etwas ganz, ganz wichtiges mit dir zu besprechen.", lenkt sie vom Thema ab , da es ihr vermutlich schon wieder zu langweilig ist. Ellen zupft an ihren Haaren, fasst sich danach auf ihre Lippen und sieht mich unschuldig an.

Like Cotton CandyWhere stories live. Discover now