Kapitel 36 Hinrichtung

1.3K 121 8
                                    

 Kapitel 36 Hinrichtung

„Wie, du hast mich angelogen?“ Liebt er mich doch nicht? Spielt er doch nur mit mir? Hat er mich die ganze Zeit verarscht und ich bin wieder auf ihn reingefallen? Alle möglichen Szenarien spielen sich in meinem Kopf ab und ich kann nur sagen: Eine ist schlimmer wie die andere. Ich lasse seine Hand wieder los.

„Naja, als ich sagte, dass du mit braunen Haaren viel besser aussiehst, habe ich gelogen. Ich hab mich in die Cotton mit den bunten Haaren verliebt und ich wollte nur, dass du das weißt.“

Dann fängt er allmählich an zu grinsen und ich starre ihn für einen Moment fassungslos an. Wie bitte? Er tut so als würde er gleich eine riesen Bombe platzen lassen und dabei verarscht er mich nur?

Jetzt bin ich wütend auf ihn.

„Du miese… eh Stinksocke.“, sage ich und stehe auf. „Ich dachte du sagst mir jetzt etwas total Schreckliches!“, beschwere ich mich bei ihm. Jerome beginnt heftig zu lachen und ich schmolle. Ich kann nichts dafür, dass mir in solchen Momenten keine Beleidigungen einfallen.

„Du hättest dein Gesicht sehen sollen, Cotton. Ich liebe das… und dir fällt nichts Besseres ein als Stinksocke?“, lacht er mich aus und hält sich den Bauch.

„Ich glaube da will wohl jemand ignoriert werden.“, sage ich in einer süßlichen Stimme und Jerome hört sofort auf zu lachen und sieht mich verdutzt an. Das zieht bei Jungs immer.

„Och Cotton, das war doch nur Spaß.“

Ich sage nichts darauf, drehe mich von ihm weg und tue so als ob ich ihn nicht gehört hätte. Ich weiß, dass ich nicht lange durchhalten werde aber das hat er verdient.

*****

Es sind bestimmt zwei oder drei Tage vergangen seit wir hier eingesperrt sind und bislang scheint die Hoffnung immer weniger zu werden, dass wir auch wieder raus kommen. Ich weiß nicht ob Jeromes Freunde noch immer kämpfen oder ob sie auch schon in einer Zelle sitzen so wie wir. Möglich kann alles sein.

Jetzt wo es mit Jerome eigentlich ganz gut läuft, muss mir mein Leben eben einen Streich spielen. Lange hat es nicht gedauert bis ich das Ignorieren aufgegeben habe. Ich kann mit ihm reden und er versteht mich auch wenn er hin und wieder seine albernen Kommentare nicht lassen kann. Aber die verzeihe ich ihm. Seltsamerweise könnte ich ihn die ganze Zeit küssen und das Gefühl hatte ich bei noch niemandem.

„Heißt das eigentlich, dass wir jetzt zusammen sind?“, frage ich und entferne mich von seinen Lippen. Die Küsse die wir teilen werden immer leidenschaftlicher. Er macht seine Augen auf und lächelt mir zu. „Ja, wenn du das möchtest.“ Darüber muss ich nicht lange nachdenken. Mein beginnt sofort wieder schneller zu klopfen und es fühlt sich so an als würde es die kleinen Risse, die ich über die Jahre gesammelt habe wieder flicken.

„Und wie ich möchte.“ Jerome ist mein erster richtiger Freund und gleichzeitig auch mein letzter, wenn ich die Situation in der wir sind mit einbeziehe. Ich kann nichts daran ändern, ich kann nur für den Moment leben und ihn auskosten.

Like Cotton CandyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt