Kapitel 18 Wasser

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Kapitel 18 Wasser

Der Morgen danach läuft nicht ganz so wie geplant und ich habe auch nicht ganz wie geplant, in meinem Zelt geschlafen. Stadtdessen wache ich vor dem Zelt auf, in der Wiese und habe wahrscheinlich Blätter und Käfer in den Haaren. Das ist schon schrecklich genug, hinsichtlich der Tatsache, dass ich panische Angst vor Spinnen habe.

Außerdem liegt Jerome neben mir und hat einen Arm um meine Taille geschlungen. Einerseits bin ich überrascht, weil ich keinen blassen Schimmer habe, wie wir in diese Position gekommen sind. Ich kann mich nur noch daran erinnern diese Pilze gegessen zu haben und danach nicht gestorben zu sein. Aber danach fehlen mir ganze Teile des Abends. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir nicht nur die Pilze genommen sondern auch Alkohol getrunken haben. Andererseits finde ich Gefallen daran so nahe bei ihm zu liegen und seine Wärme zu spüren. Ich beschließe mich noch ein wenig schlafen zu legen und den Moment ein wenig auszukosten. Vielleicht gehen dann auch die schrecklichen Kopfschmerzen weg und ich kann wieder klar denken.

Ich schließe die Augen und versinke gerade wieder in meiner Traumwelt als plötzlich jemand schreit.

„Ice Bucket Challenge…“, schreien die Jungs laut. Nein, das ist nicht das richtige Wort. Sie grölen es eher.  Bevor ich meine Augen wieder aufreißen kann, um zu sehen was los ist, landet ein Schwall eiskaltes Wasser auf mir und natürlich auch auf Jerome, der ebenfalls hochschreckt.

Einen Moment brauche ich um zu realisieren, was los ist und stehe dann auf. Ich sehe verärgert auf meine nasse Kleidung und dann auf die grinsenden Jungen, Logan und Brady. Ich hätte mir auch niemand anderen vorstellen können, der so einen Blödsinn macht. Beide halten einen Eimer Wasser in der Hand und lachen sich über uns schlapp.

Ich bin praktisch bei jedm Spaß dabei, aber eine Sache, die ich hasse, ist, wenn der Spaß auf meine Kosten geht. Und gerade sieht es ganz danach aus. Wie ich meine Freunde hasse.

Außerdem fällt mir auf, dass die beiden putzmunter vor mir stehen, ohne jegliche Anzeichen von einem Kater von gestern Nacht. Geht es nur mir so beschissen? Bin ich die einzige mit Kopfschmerzen und leichten Schwindelproblemen? Normalerweise ist es eher andersherum. Muss wohl an den Pilzen liegen.

Die Wasserattacke lasse ich aber nicht so auf mir sitzen und verfolge Logan und Brady, die in Richtung See laufen und sich noch immer über ihre Aktion schlapp lachen. Ja, lacht ruhig, denke ich mir. Das werdet ihr schon noch zurück bekommen. Beim Laufen bin ich darauf bedacht, nicht über irgendetwas zu stolpern und hinzufallen, was mir wieder ziemlich ähnlich gesehen hätte. Ich werfe einen kurzen Blick über meine Schulter zurück und sehe Jerome, wie er mir nachläuft mit einem Grinsen im Gesicht und zwei Wasserpistolen in der Hand.

Ich bleibe ruckartig stehen und nehme ihm eine Pistole ab. Einen Dschinn mit Superkräften zu haben hat doch seine Vorteile. Jerome und ich nicken uns kurz zu, dann nehmen wir wieder die Spur der Anderen auf.

Sie stehen nebem dem kleinen See, der, ich muss zugeben, wunderhüsch  aussieht. Das Wasser ist so klar, dass ich bis an den Boden sehe und ich stehe einige Meter davon entfernt. Die Blumen und Sträucher, die rundherum wachsen,bilden eine kleine Mauer, die den See etwas eingrenzt und ihn wie ein Paradies aussehen lässt. Die Sonne strahlt nur ein wenig durch die Blätter der Bäume und gerade genug, dass das Wasser an der Oberfläche glitzert. Kaum zu glauben, dass es hier spuken und jemand gestorben sein soll.

Brady und Logan wiegen sich in Sicherheit denn sie haben aufgehört zu rennen und machen einen Handschlag, den man nur zu gut, von Jungs kennt. Ich bedeute Jerome ruhig zu sein und schleiche mich von hinten wie ein wildes Raubtier an sie heran, die Wasserpistole gezückt.

"Angriff!", schreie ich und ziele auf die Beiden. Leider entwischt mir Brady und wird von Jerome tiefer in den Wald gejagd aber Logan verfehle ich nicht. Im Gegenteil ich treffe ihn genau im Gesicht und stürme auf ihn zu. Nur habe ich nicht damit gerechnet, dass ihm das bisschen Wasser nichts ausmacht, da er ja ein Junge ist und versucht mir die Wasserpsistole lachend aus der Hand zu reißen.

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