Like Cotton Candy

Kapittel 22 Kuss

Kapitel 22 Kuss

Ich schaue ihnen eine Weile zu. Das Mädchen schlingt ihre Arme um ihn als ob sie ihn gleich erwürgen würde. Ihr Fuß  schlingt sich um Jeromes Hüfte und seine Hand berührt  sanft ihr Gesicht. Die Szene sieht nicht mehr danach aus als ob sie nur tanzen würden. Ich sehe wie Jeromes andere Hand ihren Po berührt während sie sich zu küssen beginnen.

Meine Hände ballen sich zu Fäusten sodass sich meine Nägel ins Fleisch bohren. Ich spüre, dass es mir nicht gefällt was ich sehe. Jerome hat seine Augen beim Küssen offen und ich realisiere, dass er mich im Blick hat. Er sieht mich an und macht keine Anstalten wegzusehen. Sein Mund verzieht sich leicht zu einem Lächeln, dass ich wiederum nicht erwidere.

Ich sage mir streng, dass ich einfach wegschauen solle aber mein Körper will nicht reagieren. Er lächelt mir zu während er an den Lippen dieses fremden Mädchens hängt. Ich spüre wie ich rot werde und stelle mir vor, dass er mich küsst. Doch dann sieht er weg und der Moment ist vorbei.

Ich bin so fixiert auf die Beiden, dass ich nicht einmal merke, dass sich jemand neben mich an die Bar gesellt und mich direkt anstarrt.

"Hallo, ich sehe du bist ganz alleine hier und da dachte ich mir, ich leiste der schönen Amazone etwas Gesellschaft."

Ich hebe meinen Blick und sehe in das wunderschöne Gesicht eines Fremden, der mich anlächelt. Er ist größer als ich, hat gelocktes blondes Haar und blaue Augen, die mich sofort an das Meer erinnern. Ich kann wunderschöne Tattoos an seinen Armen erkennen und ein Piercing an seiner unteren Lippe. Er fixierte mich mit seinen Augen und ich fühle mich seltsam wohl unter seinem Blick.

"Die kann ich gebrauchen.", sage ich fröhlich endlich nicht mehr alleine herumsitzen zu müssen. Ein bisschen Gesellschaft von einem hübschen Jungen hat mir noch nie geschadet.

„Dann bin ich genau richtig. Wie heißt du?“, fragt er und bestellt uns einen Drink. „Cotton.“

„Cotton, ein hübscher Name. Einzigartig so wie dein Aussehen.“ Mir steigt die Röte ins Gesicht und ich muss kichernd wegsehen. „Ja, das kann man wohl sagen. Und mit wem habe ich die Ehre?“

„Sin Carson.“ Er schiebt den Drink zu mir und ich nehme ihn dankend an. „Schön dich kennen zu lernen.“

„Was machst du eigentlich ganz alleine hier? Oder bist du mit jemanden unterwegs?“, fragt er und sieht sich in der Menge um. Ich hebe ebenfalls meinen Blick, kann aber meinen Dschinn nicht mehr erkennen. Er muss sich wohl mit dem Mädchen davon gestohlen haben.

„Nein, ich bin mit niemanden hier.“, antworte ich. Sin schenkt mir ein warmes Lächeln und prostet mir zu. „Gut. Ich bin gerade auf dem Weg zu einem Freund und habe mich in der Raststätte niedergelassen, wohin führt dich die Reise?“ „Ich bin auf der Suche nach meiner leiblichen Mutter. Als ich noch klein war wurde ich adoptiert und ich habe eine heiße Spur, der ich nachgehen muss.“

„Das tut mir Leid. Ich hoffe du findest sie. Ich habe auch keine richtigen Eltern mehr. Meine Mutter hat mich verlassen als ich drei war weil sie mein Vater geschlagen hat. Nachdem sie gegangen ist hat er nur noch getrunken und ist auf mich losgegangen. Eines Abends ist er nicht mehr nach Hause gekommen und ich hab erfahren, dass er meine Mutter umgebracht und sich dann selbst gerichtet hat.“ Sin schüttelt den Kopf und fährt sich durch die Haare. Ich kann sehen, dass er gerade ganz weit weg ist und ich lege ihm sanft eine Hand auf die Schulter.

Ich kann mir gar nicht vorstellen wie grausam es gewesen sein muss so etwas zu erleben. Er ist stark wenn er es schafft mit der Erinnerung zu leben.

„Oh Gott, Sin. Das tut mir schrecklich leid.“

„Es braucht dir nicht leid zu tun. Sie haben es verdient. Beide.“, sagt er mit harter Stimme und verzieht seinen Mund zu einem Strich. Die Worte habe ich nicht erwartet aber jeder geht anders mit seiner Trauer um. „Mag sein, aber hey, lass uns icht in der Vergangenheit schwelgen sondern nach vorne blicken und ein wenig Spaß haben. Man lebt nur einmal im Leben.“, versuche ich ihn aufzumuntern und stehe vom Hocker auf.