Chapter 1

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Ich trat ein, sagte meine auswendig gelernten Worte auf und setze mir meine Maske, mit dem schlechtesten, gefakten Lächeln, auf.

"Hallo mein Name ist Manuel Büttinger. "

Die ältere Dame verzog ihr Gesicht zu einem aufgesetzten Lächeln:

"Oh ja, du musst der neue Schüler sein. Hier deine Informationen:

Du bist in der 10 b, hier hast du deinen Stunden Plan", sie reichte mir einen Zettel, "dein Klassen Lehrer,

Herr Schaefer, wird hierher kommen, um Etwas abzuholen.

Wenn du wartest, kannst du ihm direkt folgen",

beendete sie endlich ihren Redeschwall.

"Jetzt musst du nur noch warten bis...Ach nein, da ist der Herr Schaefer ja schon."

Sie zeigte auf einen recht freundlich aussehenden, braunhaarigen, leicht schlaksigen Mann.

"Hallo du musst Manuel sein. Schön dich kennen zu lernen.

Wie es aussieht hast du deine Papiere schon bekommen, dann können wir ja direkt weiter",

begrüßte er mich und wollte schon direkt wieder los laufen, als mir etwas einfiel:

"Warten sie, was ist mit meinen Büchern? "

"Ach ja, die sind schon in deinem Schließfach. Einer deiner Mitschüler hat die freundlicherweise schon dorthin gebracht."

Ich fragte mich immer mehr was hier los war.

Ich war es gewohnt, dass Lehrer totale Arschlöcher waren,

denen es egal war, wenn Schüler auf der Strecke blieben.

Der hier war anders.

"Außerdem, hast du die ersten beiden Stunden Mathe bei mir, da brauchst du nur Papier und Stift", erklärte er mir.

Ich nickte nur ein wenig perplex und folgte ihm.

Nach außen hin ließ ich mir natürlich nichts anmerken.

Wir kamen erst nach dem Klingeln vor der Klasse an.

"Warte doch eben hier draußen,

Ich mache nur noch ein paar Ansagen, dann kannst du reinkommen.

Ich bin sicher du bist schon total aufgeregt, wegen dem Schulwechsel und der neuen Schule", sagte er enthusiastisch.

"Jaja", sagte ich desinteressiert

während ich auf die andere Seite des Fluren ging, um aus dem Fenster zu schauen.

Mein neuer Lehrer schaute mich, sichtlich verwirrt, an.

Ich denke, er war einfach an gesprächigerer Menschen gewöhnt.

Letztendlich ging er doch ins Zimmer.

Nach ein paar Minuten öffnete sich die Tür und ich trat ein.

Alles um mich war ruhig, keiner sagte was.

Trotzdem konnte ich ihre Blicke auf mir spüren.

Warum glotzen Leute immer so?

Nun ja, zugegeben, in das übliche Schema vom "süßen, angesagten Jungen" passte ich bei weitem nicht!

Ich war nicht besonders groß, und gut gebaut auch nicht.

Natürlich hatte ich Muskeln, aber nicht diese Bodybuilder Statur, die heutzutage "in" ist.

Meine Statur war eher zierlich, was für einen Jungen wirklich schlimm sein kann.

Ich hatte ungefähr kinnlanges, braunes Haar.

Wieder unüblich, aber mir gefiel es.

Am besten fand ich es immer, wenn mir jemand seine Meinung über mich aufzwingen wollte,

wie zum Beispiel,

dass ich mir meine Haare schneiden solle, denn ich würde ja wie ein Mädchen aussehen.

Meine Augen waren giftgrün.

Ich hatte eine eher schmale, gerade Nase und meine Lippen waren auch recht schmal und leicht geschwungen.

Ich fragte mich immer wieder, wie zurückgeblieben die Menschen waren, dass sie mich anstarrten, als wäre ich das elfzigste Weltwunder.

Leben wir nicht in einem Land der Meinungsfreiheit?

Kann ich nicht rumlaufen, wie ich will?

In der Mitte des Raumes angekommen schaute ich zum ersten Mal die Anderen an.

"Ich heiße Manuel und bin 16 Jahre alt."

Sofort fiel mir der junge von heute morgen aus dem Bus auf.

Er saß ganz hinten, immer noch ein dreckiges lächeln im Gesicht.

Ich betete inständig, für keinen weiteren Kontakt mit ihm und dass ich nicht neben Dem sitzen müsste.

Abwartend schaute ich zu meinem Lehrer.

Ich wollte nicht mehr hier vorne stehen, sondern endlich einen Platz zugewiesen bekommen.

Herr Schaefer schien meine Gedanken zu lesen:

"Hmmhh... Ardian bitte setzt dich zu Felix.

Manuel, du setzt dich neben Thaddeus."

"Warum?!", fragte der braunhaariger Junge geschockt.

Heidewitzka, war der laut geworden.

Ich zuckte durch die plötzliche Lautstärke leicht zusammen.

"Ganz einfach,

ich setzte einen guten, neben einen schlechten Schüler.

Du kannst Felix helfen und Manuel Thaddeus. "

Ich schoss einen tödlichen Blick auf meinen Lehrer ab.

Danke, große Klasse.

Sag doch direkt:

"Hallöchen, das ist Manuel.

Manuel ist ein verdammter Streber.

Bitte, fühlt euch frei, ihn zu Mobben und jegliche andere scheiße zu machen."

Außerdem konnte ich mir denken,

dass dieser Thaddeus es auch ganz doll fand,

vor der ganzen Klasse als Nichtskönner hingestellt zu werden.

Das konnte übel werden.

Wieso hatte er mich eigentlich nicht direkt neben den Anderen gesetzt? Dem schien das nicht zu stören:

Lächelnd, wie ein Kind am Weihnachtsabend, strahlte er mich und Herr Schaefer an.

Ich verstand nix mehr.

"Was ist denn mit dem los?", fragte ich mich.

Mein Blick fiel auf den Braunhaarigen, der gerade dabei war,

seine Sachen auf den anderen Zweiertisch neben dem braunhaarigen, Felix, glaube ich, zu laden.

Als dieser fertig war, setze ich mich,

ohne noch etwas zu sagen, auf meinen neuen Platz,

packte meine Sachen aus und schaute nach vorne.

Bereit mit dem Unterricht anzufangen, um es schnell hinter mich zu bringen.


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~mG~

Our Story [Glp x Taddl | Glpaddl]Where stories live. Discover now