Chapter 39

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Nach ein paar Minuten setzte Taddl erneut zum sprechen an:

"Willst du mir sagen, was passiert ist?"

Ich antwortete nicht.

Nicht, weil ich nichts erzählen wollte, sondern weil ich nicht wusste, wie ich beginnen sollte.

Wahrscheinlich wusste Taddl dies auch, denn er ließ mir Zeit.

"Wo soll ich beginnen?"

"Am Anfang."

Ich lächelte, doch es erstarb, als ich mit dem erzählen begann:

"Erinnerst du dich, als wir vor ein paar tagen im Kino waren, bin ich so einem Kerl begegnet."

Er nickte in Zustimmung.

"Wie es sich herausstellte, ist er jemand aus meiner alten Schule. Ich hatte ein schlechtes Gefühl und habe ihm gesagt, dass er auch einfach irgendjemand sein könnte, doch er versicherte mir, mich zu kennen. Um das zu überprüfen habe ich ihn zu meiner Mutter gebracht, aber anstatt die Fragen zu beantworten, warf sie noch mehr auf.

Sie erzählte mir, dass ich in der achten klasse beinahe bei einem Brand in der schule umkam. "

Er zog scharf die Luft ein und der Griff um meine Taille verstärkte sich.

Ich griff nach seiner Hand und verschränkte unsere Finger miteinander.

Auch wenn das alles hier für ihn nur ein Akt der Freundschaft war, so genießte ich es trotzdem.

Dabei blendete ich den auch aus, dass er mich so nur hielt, weil ihm wahrscheinlich kalt war.

Mit schmerzenden Herzen fuhr ich fort:

"Anscheinend habe ich wegen diesem Ereignis eine Amnesie bekommen, aber...Das ist nicht das schlimmste.. "

Ich drückte seine Hand fester.

Ich war froh, dass er da war.

Er gab mir Halt.

Ermutigend strich er mit seinem Daumen über meinen Handrücken.

"die Brandstifter wurden von meinem Vater beauftragt. Und ich wurde eingesperrt...sprich.. Mein Vater wollte mich umbringen. "

Taddl sagte nicht dazu.

Als ich mich zu ihm umdrehte sah ich blanken Hass in seinen Augen.

"Warum?"

"Er.. Er ist Homophobe, aber jetzt Sitz er ja hinter Gittern!"

Taddl machte mir schon beinahe angst.

Ich wollte ihn auf irgendeine Weise beruhigen, doch ich wusste nicht wie.

"Wie kannst du so gelassen damit umgehen? Du hättest damals sterben können!

Dein eigener Vater hat dich verraten!

Und deine Mutter auch, sie hat dir nicht erzählt! Bitte sag mir, wie du so gelassen sein kannst "

Ich wusste, Taddl wollte nicht nicht anschreien, geschweige denn mir ein schlechtes Gefühl bereiten, dennoch konnte ich ihm diese Fragen auch nicht beantworten.

Und das frustrierte mich.

Ich drehte mich noch weiter zu ihm, so dass ich seitlich auf seinem Schoß saß.

Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter.

"Ich weiß es doch auch nicht... Ich kann dass alles immer noch nicht glauben."

mir liefen stumm Tränen die Wangen hinunter.

"Ich.. verstehe mich selbst nicht..!"

Meine Stimme versagte.

"Scheiße.. Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht zum weinen bringen...Aber.. Mit fällt es schwer das alles zu begreifen... Es klingt so Surreal und außerdem bekomme ich angst bei dem Gedanken, du könntest tot sein. "

Wir schwiegen beide, bis mir ein Gedanke kam:

"weißt du, alleine dass du da bist, lässt mich besser fühlen.."

Dies zu sagen war gewagt, denn ich wusste nicht, ob Taddl meine Gefühle erwiderte, doch dass war mir im Moment egal.

"Manuel...Wie müssen reden."

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~mG~

Our Story [Glp x Taddl | Glpaddl]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt