6. [Pov. Elena]

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Die ersten paar Minuten passierte nichts. Nina war los gegangen um noch ein paar ihrer anderen Freunde zu begrüßen, weshalb Nico und ich alleine in der Küche hockten und schweigten. Ich dachte bis jetzt immer das ich gut im Schweigen war, aber irgendwie hatte ich den drang zu reden, ihm zu erzählen was in meinem Kopf grade abgeht. Doch ich hielt meinen Mund, schaute immer wieder zu Nico rüber welcher mich aus den Augenwinkeln auch musterte. Plötzlich merkte ich das mein Mund unruhig wurde, es war als wäre mein Hals staubtrocken und meine Zähne klapperten unaufhörlich. Nico lächelte und kramte aus seiner Hosentasche ein Kaugummi hervor. „Hier nimm das, es wird dir helfen den Kieferkasper im Griff zu bekommen", ich lächelte Nico dankbar an und steckte mir das Kaugummi in den Mund. Er setzte sich näher an mich ran und schenkte mir noch einen neuen Drink ein: „Du hör mal, ich weiß das du grad viel reden möchtest und wenn du willst höre ich dir gern zu.", sein Arm berührte meinen und für mich war das irgendwie der Startschuss zum reden: „A-also naja ich habe nicht soviel zu erzählen aber irgendwie auch schon, weißt du was ich meine? Nein? Okay naja egal also ehhhh sag bescheid wenn es dich doch nervt...", und dann ging es los. Ich erzählte Nico von meinen Eltern, von meinen schlechten Noten, darüber wie lang ich nicht mehr im Urlaub war und auch darüber wie schlimm meine Depressionen an manchen Tagen waren. Nur eins verheimlichte ich, die Geschichte mit Herr Richter. Ich rief mir immer wieder ins Gedächtnis das ich es niemandem erzählen durfte &' tatsächlich klappte es.
Nico lächelte mich währenddessen die ganze Zeit an und ein grinsen schlich sich auf seine Lippen wenn ich ihm in die Augen schaute. Er sagte mir das meine Pupillen aussehen würden wie Untertassen. Im ersten Moment schämte ich mich leicht dafür, weshalb ich mich kichernd an seine Schulter presste, als ich aber realisierte wie nah ich ihm damit gekommen bin, ging ich wieder auf Abstand und kramte mein Handy hervor um mit der Kamera meine Augen anzuschauen. Ich sah schon irgendwie cute aus mit diesen großen Kuller Augen.

Plötzlich räusperte Nico sich: „Ey macht es dir viel aus wenn ich mal zu den anderen gehe? Du kannst auch mitkommen wenn du magst.", ich nickte und folgte ihm. In der Küche war es so still gewesen, man hatte zwar die Musik gehört aber man hatte nicht so viel von den anderen Menschen wahrgenommen. Dies änderte sich schlagartig als wir das Wohnzimmer betraten. Überall standen und saßen Menschen, sie lachten und redeten, die Musik welche ich vorher noch als angenehm empfunden hatte, dröhnte mir nun laut ins Ohr. Ich schloß für einen kurzen Moment meine Augen und es war als würde der Bass das ganze Haus beben lassen. Auch nahm ich nun viel deutlicher die einzelnen Gerüche von Kippen, Schweiß und Weed wahr. Als ich meine Augen wieder öffnete, sah ich das Nico meine Hand genommen hatte und sie drückte. Irgendwie tat es gut. Diese Nähe tat gut. Gleichzeitig wusste ich aber auch, das mir Nähe eigentlich nie so wirklich lieb war. Aber grad, in diesem Moment, fühlte es sich so verdammt gut an. Verdammt diese Pillen haben mich wirklich in ein anderes Universum gekickt.

Nico führte mich hinauf in einer der Zimmer, dort erwartete mich schon Nina die in den Armen eines Typen lag welchen ich nicht kannte. Sie kicherte die ganze Zeit und sie sah so unfassbar glücklich aus. Das Zimmer war nur durch Leds welche Dunkelblau waren erhellt und das große Bett inkl. dem Boden war mit Kissen und Decken gemütlich hergerichtet. Es sah wirklich entspannend aus. Außer Nina und dem Typen hockten noch 3 weitere Jungs dort. Alle rauchten eine Zigarette oder Joint.
„Nicoooo mein Freund und Retter, da biste ja endlich. Ich dachte schon wir müssten den Rest des Abends Phillips schlecht gebauten Joints ertragen". Nico entschuldigte sich und hockte sich zu dem Jungen welcher Phillip sein musste, da dieser den Grinder und die Papes vor sich liegen hatte, und begann damit einen zu bauen. Ich stand kurz etwas planlos im Raum rum, ehe ich mich zu Nina gesellte. Nina bemerkte mich erst als ihr Typ sie drauf hinwies das ich neben ihr saß. Mit großen Augen schaute sie mich an: „Eliiii? Ich hab diesen attraktiven Mann kennengelernt", sie nahm den Arm von dem immernoch Namenlosen Jungen: „Das ist Sebastian und Sebastian ist soooo tollllll". Ich schaute Sebastian an, er belächelte Nina und streckte mir dann seine Hand entgegen. Ich schüttelte seine Hand: „Hey eh ich bin Elena haha...". Sebastian nickte und fragte mich ob ich mitrauchen wollen würde. Doch ehe ich antworten konnte, kam mir Nico bevor: „Seb lass stecken, die is komplett mit E zu, die braucht nicht noch was". Ich wollte protestieren, aber das musste ich garnicht denn Nina hielt mir plötzlich ihren Joint an die Lippen. „Ach Nico du Spielverderber, ich kenn meine Eli schon viel länger als du und weiß das sie sowas aushält.", Nina lächelte mich an und ich nahm einen kräftigen Zug. Aus den Augenwinkeln konnte ich Nicos besorgten Blick erkennen. Dieser war mir aber in dem Moment komplett egal.

Es dauerte nicht lang, da lagen wir alle total high im Zimmer. Keiner sagte was. Man hörte nur ab und an Nina kichern weil Sebastian sie küsste und streichelte. Ich starrte die ganze Zeit an die Decke und fühlte mich innerlich einfach nur Elendig. Alle hatten Spaß und waren glücklich, nur ich war es nicht. Nein. Ich lag da und dachte an das Geschehen mit Herr Richter. Daran wie er meine Haut berührt hatte und wie sich sein Atem auf meiner Haut anfühlte. Ich vermisste es. Im meinen Gedanken malte ich mir aus wie es weitergegangen wäre. Hätte er wirklich mit mir sex gehabt? Hätte ich wirklich seinen Schwanz in mir gespürt? Das klang alles so unwirklich und doch so schön. Vielleicht waren es auch einfach nur die Drogen, welche es mich so schön vorstellen lassen haben, aber es war traumhaft.
Ich schaute mich im Zimmer um, Nico und die anderen lagen einfach nur da, genauso wie ich zuvor. Nur Nina hing an ihrem Handy und scrollte sich durch ihren Insta Feed.
„Ey psscht Nina..?", fragte ich sie und rückte leise etwas näher an sie ran. Sebastian lag auf ihrem Bauch und schien zu schlafen. Nina schaute nicht von ihrem Handy auf: „Was ist Eliii?". „Du naja musst mir mal deinen Rat geben...", fing ich leise an und ehe ich weiter reden konnte drehte Nina nun doch ihren Kopf zu mir: „Ja du solltest Nico ficken. Ich lass mich später auch ordentlich von Sebi ficken". Die Antwort kam unerwartet, vor allem aber weil dies nicht einmal meine Frage gewesen war. Ich schluckte: „Naja also eig ist es nicht Nico den ich möchte, es ist wer anderes aber es ist so kompliziert...", Nina schaute mich enttäuscht an: „Schadeee ihr würdet so gut zusammen passen und ich glaube echt er steht auf dich. Aber naja auch wenn's jmd anderes ist, solltest du es dir nicht so kompliziert machen. Geh zu ihm und leg ihn flach. Du hast einen geilen Körper und lebst nur einmal, wen der Typ wer auch immer es ist, die korbt dann muss er gay sein hihi", ich biss mir auf die Lippen damit ich besser nachdenken konnte: „Also meinst du echt? Soll ich das echt tun?", „Na klarooo los geh und lass dich ficken Gurl, du lebst nur einmal." Nina machte eine Handbewegung so als würde sie mich wegscheuchen. Nach kurzen überlegen stand ich wirklich auf. Ich merkte wie mein ganzer Körper kraftlos und wackelig war. Auch wusste ich das es garkeine gute Idee war in dieser Verfassung zu Herr Richter zu fahren, dennoch fühlte ich mich durch Ninas Worte so bestärkt das ich mich auf machte den Raum zu verlassen. Als ich die Tür öffnete, schreckte Nico hoch und flüsterte mir zu wo ich den hingehen würde, um ihn nicht unnötig zu beunruhigen sagte ich das ich mal für kleine Mädchen müsse. Mit diesen Worten schloß ich die Tür hinter mir und bahnte mir meinen Weg durch die Menschen Menge hinunter zur Haustür. Als ich die Haustür öffnete kam mir die frische Luft förmlich entgegen. Sie tat gut und ich nahm mir kurz einen Moment um sie zu genießen. Dann machte ich mich auf den Weg zu meinem Auto. Dort angekommen, setzte ich mich hinein und überprüfte erst einmal die Uhrzeit. Es war 2 Uhr morgens und es war fraglich ob Herr Richter überhaupt noch wach war, aber irgendwie brauchte ich ihn. Ich wollte ihn. Seinen Geruch und seine Nähe waren das wonach ich mich grad so sehr sehnte. Es war wie in einem Traum. Ich startete den Wagen und machte mich langsam auf den Weg...

[So wieder ein Part geschafft. :) ich hoffe er gefällt euch, was glaubt ihr wird passieren?]
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He is my teacher.° {LehrerxSchüler}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt