9. ~ [Pov. Elena]

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Mit kleinen Schritten ging ich den leeren Weg durch den Park entlang. Alle 100m erleuchtete eine Laterne mit schwachem Licht den Weg. Es herrschte eine erdrückende Stille.

Es war so kalt, das ich meinen eigenen Atem sah beim Ausatmen. Als kleines Kind habe ich das immer geliebt. Stundenlang konnte ich in der Kälte stehen und meinen Atem beobachten. Ab und an tat ich sogar so als würde ich rauchen und hielt mir die Finger so an die Lippen, wie es mein Vater immer mit seinen Zigaretten gemacht hatte. Meine Mutter hatte dann immer sehr geschimpft und mir auf die Finger geschlagen, damit ich garnicht erst lernte wie man raucht.
Ja das waren Zeiten. Im Nachhinein weiß ich garnicht ob es unbedingt die tollsten Zeiten waren. Zwar sollte man dies annehmen da ich mit zwei Elternteilen und einer menge Geld aufgewachsen bin, dennoch war dies nur eine sehr oberflächliche Ansicht. Wenn man mehr hinter die Fassaden geschaut hätte, hätte man erkennen können das meine Eltern alles andere als eine zärtliche Beziehung führten und meine Mutter nicht die perfekte Mutter war, sondern eine versoffene unglückliche Frau.

Ich hatte schon früh gelernt selbstständig zu sein. Zwar hatten wir für jeden Quatsch eine Nanny und Dienstmädchen, dennoch bestand ich schon als kleines Kind darauf vieles selbstzumachen.
Mein Vater lobte mich immer dafür, weil er überzeugt war das aus mir eine starke, selbstbewusste Geschäftsfrau werden würde. Umso größer war wahrscheinlich seine Enttäuschung als er ab der 5ten Klasse immer wieder beim Direktor auftauchen musste, da ich eine Schlägerei angefangen hatte oder mit zerritzten Armen im Schwimmunterricht saß.
Grade meine Depressionen konnte niemand nachvollziehen bzw verstehen. Trotzdem waren sie nun mal da.

In Gedanken verloren, spazierte ich tiefer in den Park hinein. Verlaufen würde ich mich schon nicht. Schließlich hatte ich einen Orientierungssinn wie ein Pferd, so dämlich wie's klingt.

Ich war so auf meine Gedanken fokussiert das ich nicht bemerkte, dass neben der einen Parkbank wo ich vorbeikam ein stock besoffener Penner lag. Wäre ich nicht auf Drogen gewesen, hätte ich mit Sicherheit auch sein Wimmern wahrgenommen. So aber nahm ich es nicht wahr.

Als dann aber plötzlich eine Kalte Hand mein Fußgelenk packte, schrie ich auf. Anstatt zu schauen wer oder was mich festhielt, rieß ich mich völlig panisch los und rannte querfeldein davon. Dicke Tränen kullerten an meiner Wange hinunter. Ich dachte garnicht daran wieder anzuhalten. Dafür hatte ich definitiv zu viele Horrorfilme gesehen.
In Gedanken zählte ich schon meine letzten Minuten. Die Äste und Stacheln, von Bäumen & Büschen schlugen mir ins Gesicht. Ich spürte keine Schmerzen, ich spürte nur panische Angst.

Meine Augen hatte ich geschlossen und öffnete sie erst als ich plötzlich gegen etwas hartes, warmes...menschliches stieß.
„Na hoppala was ist denn mit dir los junge Dame?", sagte eine beruhigende Stimme.
Ich sah hinauf und schaute in ein männliches Gesicht. Augenblicklich fing ich erneut an zu weinen und klammerte mich aus voller Panik an den Mann.

[Wie geht es wohl weiter? :3]
Versuche jetzt wirklich mal jeden Tag bei meinen 60min Hullern einen kurzen weiterem Teil rauszubringen.🖤

He is my teacher.° {LehrerxSchüler}Where stories live. Discover now