10. ~ [Pov.Elena]

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Wie sich herausstellte war der Mann, ein Polizist auf Streife. Er führte mich zu seinem Wagen und reichte mir eine Decke. Dann setzte er sich neben mich:

"Was machst du denn ganz alleine hier um die Uhrzeit?", war seine erste Frage. Ich starrte auf meine immer noch zitternden Hände: "I-ich bin spazieren gewesen...".
"Also wohnst du hier in der Nähe?".
"Nein ich wohne einige Blocks entfernt...ich bin mit dem Auto hier...", gab ich kleinlaut zu. Ich hoffte inständig das er nicht bemerkt hatte, das ich scheinbar nicht ganz nüchtern war.
Er holte einen Notizblock und einen Stift aus seiner Tasche hervor: "Achso okay. Magst du mir vielleicht erzählen was genau dir passiert ist. Es ist ja nicht zu übersehen das du scheinbar einiges durchgemacht hast."
Na toll...soll ich ihm jz alles erzählen oder was? Ich will doch eigentlich nur noch nachhause...oder zu ihm...
"Ich weiß es nicht...k-können Sie mich vielleicht einfach nur zu meinem Auto bringen? Es steht an der East Road Street." , der Polizist nickte und befiel mir, mich auf die Rückbank zu setzen.

Der Weg zu meinem Auto kam mir ewig vor.
War ich wirklich soweit gelaufen? Oder fuhr er mich grad vielleicht auch einfach nur heimlich auf die Wache? Oh gott bitte nicht. Wie sollte ich das meinen Eltern erklären? Die würden mich einweisen lassen.
Zwischen den Häusern sah ich mittlerweile die Morgendämmerung. Es würde ein schöner Tag werden. Denn der Himmel war frei von Wolken.

Nach weiteren 5 Minuten erkannte ich die Gegend wieder. Bald würde ich wieder in meinem eigenem Auto sitzen.

Als wir angekommen waren, öffnete der Polizist mir die Tür und half mir aus dem Auto hinaus. Ich war doch erstaunlich schwach auf den Beinen. Kein Wunder, denn sie schmerzten vom Laufen & den Schrammen welche ich mir durch Büsche und Dornen zugezogen hatte.
"Möchtest du wirklich alleine Nachhause fahren? Du scheinst nicht die Gesundheit dafür zu haben.", äußerte sich der freundliche Polizist. Ich lächelte Schwach, mit dem Wissen das er eigentlich Recht hatte: "Nein nein, das geht schon. Ich trinke gleich einfach nochmal ein bisschen Wasser und dann mache ich mich vorsichtig auf den Heimweg. Keine Sorge.". Er schien immer noch nicht ganz beruhigt. Dennoch schloß er die Tür des Streifenwagens und begleitete mich zu meinem Wagen.

Dann plötzlich, grad als ich meinen Wagen aufschließen wollte, hörte ich eine sehr bekannte Stimme hinter mir: "Ehh Elena?!".
Schockiert drehten ich und der Polizist uns um. Hinter uns stand er. Herr Richter. In seiner vollen Pracht. Stylisch wie immer gekleidet, mit seiner Leder Tasche auf der Schulter und einem Kaffeebecher in der Hand.

Augenblicklich brach ich zusammen. Damit meine ich nicht nur das Körperliche zusammenbrechen. Nein. Alles in und an mir brach zusammen. All meine ganzen Gefühle der letzten Stunden kamen herraus. Ich weinte einfach nur bitterlich und zusammengekauert neben meinem Auto. Ich spürte noch wie Herr Richter zu uns kam. Dann verschwand mein Wahrnehmungssinn in die ferne. Es schien so als wären er und der Polizist hinter einer dicken Glasscheibe. Ich hörte ihre Stimmen, aber verstand nicht was sie sagten.

Herr Richter schien den Polizist nach einer gefühlten Ewigkeit davon überzeugt bekommen haben, dass er mich kannte und sich nun um mich kümmern würde.

Ich erschrak, als der Polizist mir zum Abschied an die Schulter fasste. Dabei stieß ich einen kleinen weinerlichen Schrei hervor.

Dann spürte ich wie mich zwei Starke Arme nach oben zogen. Ich schaute hinauf zu Herr Richter welcher mich mit einem besorgten Blick anschaute. Dann gab er mir das Zeichen ihm zu folgen. Mit kleinen und ängstlichen Schritten folgte ich ihm. Dabei lies ich nicht eine Sekunde seinen Arm los. Doch das laufen erwies sich als ein stolpern. Das schien auch er zu bemerken denn, kurz vor der Treppen Stufe hinauf ins Haus, hob Herr Richter mich plötzlich hoch. Ich klammerte mich mit meiner letzten Kraft an ihn und sagte kein Wort.

Dann  verschwand er mit mir in das Edle Gebäude. Das letzte was ich Sah, war der Polizist wie er uns kopf schüttelnd hinter her schaute. Dann lies meine Kraft nach und meine Augen fielen zu.

He is my teacher.° {LehrerxSchüler}Where stories live. Discover now